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Leitfaden Nachhaltige Chemikalien - Umweltbundesamt

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TAB 15: anWendUng Und BeWeRtUngen deS kRiteRiUmS „anWendUngSmengen”<br />

StoffBeZogeneS kRiteRiUm BedeUtUng deR menge Und indikatoR fÜR hohe/geRinge menge<br />

gelisteter Stoff<br />

gefährliche physikalisch-chemische<br />

eigenschaften<br />

Jegliche Verwendung sollte vermieden werden, unabhängig von der anwendungsmenge.<br />

Probleme sind normalerweise unabhängig von der anwendungsmenge .<br />

gefährlich für den menschen arbeitnehmer › kg/tag = eher viel; mg/tag = eher gering.<br />

Bei cmR-Stoffen kann, je nach art der Verwendung und der expositionssituation, auch<br />

eine menge von wenigen gramm/tag kritisch sein.<br />

Werden Stoffe in gemischen für Verbraucher eingesetzt, so sollten sie in dieser Zubereitung<br />

keine einstufung der Zubereitung auslösen (geringe menge).<br />

Werden Stoffe in erzeugnissen eingesetzt, sind die mengen nur schwer zu bewerten und<br />

stattdessen das kriterium „emissionspotential der Verwendung“ und „mobilität“ zu<br />

verwenden.<br />

gefährlich für die Umwelt kritische mengen hängen von der abbaubarkeit des Stoffes ab.<br />

Bei schwer abbaubaren Stoffen sind auch kleine Produktions- und Verwendungsmengen/<br />

Jahr kritisch. für leicht abbaubare Stoffe ist es nicht sinnvoll, die mengen als kriterium<br />

zu nutzen.<br />

PBt/ vPvB – Stoffe Jegliche Verwendung sollte vermieden werden, unabhängig von der anwendungsmenge.<br />

Stoff ist leicht flüchtig und/oder stark<br />

wasserlöslich<br />

hoher Ressourcenverbrauch zur<br />

Stoffherstellung<br />

hohes treibhauspotential durch<br />

Stoffherstellung<br />

die mobilität von Stoffen ist nicht sinnvoll mit der anwendungsmenge zu korrelieren.<br />

Je höher die Produktions- und anwendungsmengen, desto höher die menge der dafür<br />

verbrauchten Ressourcen.<br />

hoch = mehr als 1.000 t/Jahr<br />

Je höher die Produktions- und anwendungsmengen, desto höher die menge der dafür<br />

emittierten treibhausgase.<br />

hoch = mehr als 1.000 t/Jahr<br />

Rohstoffherkunft ist kritisch Je höher die anwendungsmengen und je teurer der Stoff, desto mehr finanzielle Unterstützung<br />

wird für fragwürdige Produktionsmethoden oder Produktionsverhältnisse bereit<br />

gestellt.<br />

hoch = mehr als 1.t/Jahr<br />

2.2.4. die Abfallphase des stoffes<br />

Manche Stoffe bergen Risiken für Mensch und Umwelt<br />

wenn sie zu Abfall werden. Grundsätzlich ist eine<br />

Wiedergewinnung von Stoffen anzustreben, wenn dies<br />

Ressourcen und Energie einspart. Allerdings können<br />

problematische Stoffe auch einen Materialstrom verunreinigen<br />

und problematisch sein wenn hieraus erneut<br />

Produkte hergestellt werden.<br />

<strong>Nachhaltige</strong> Stoffe sollten entweder vollständig abbaubar<br />

sein (kein Abfall) oder durch Recycling vollständig<br />

und ohne Qualitätsverlust zurück gewonnen werden<br />

können43 . Auch wenn es einige Indikatoren für mögliche<br />

Probleme in der Abfallphase gibt, ist auch hier im<br />

Einzelfall zu prüfen, inwieweit diese Faktoren relevant<br />

sind und die Gesamtbewertung der Nachhaltigkeit<br />

eines Stoffes verändern. Des Weiteren ist für die Bewertung<br />

zentral, in welcher Art von Endprodukt ein Stoff<br />

verwendet wird, da in der Regel hierdurch die Art der<br />

Entsorgung festgelegt ist.<br />

Relevanz in Bezug auf stoffbezogene Kriterien<br />

Wenn ein Stoff zu Abfall wird, d.h. nicht vollständig<br />

abbaubar ist oder nicht vollständig rezykliert wird, steigt<br />

das Gewicht von stoffbezogenen Kriterien. Die Bewertung<br />

verstärkt die Bewertung der Kriterien „gefährliche<br />

Eigenschaften für Mensch und Umwelt“ (Kapitel 2.1.3<br />

und 2.1.4), „Mobilität“ (Kapitel 2.1.5) sowie „Ressourcenverbrauch“<br />

(Kapitel 2.1.8), wenn Probleme in der Abfallphase<br />

auftreten können.<br />

Anwendbarkeit des Kriteriums<br />

Für Stoffe, die nicht im Abfall vorkommen, z. B. weil sie<br />

während ihres Lebenszyklus vollständig emittieren (Lösemittel)<br />

oder mit anderen Stoffen reagieren (Zwischenprodukte,<br />

z. T. reaktive Additive) entfällt dieses Kriterium.<br />

<strong>Leitfaden</strong> nachhaLtige chemikaLien<br />

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