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Kooperative Bewegungsstrategien für Roboter in unbekannten ...

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2 E<strong>in</strong>satz von <strong>Roboter</strong>-Teams <strong>in</strong> <strong>unbekannten</strong> Umgebungen 23<br />

anstehenden Bewegungen im Auge behalten. Sich selbst zu lokalisieren ist selbstredend<br />

auch <strong>in</strong> anderen Kontexten wichtig, wo Zusammenarbeit und dynamische Koord<strong>in</strong>ation<br />

von <strong>Roboter</strong>n vorausgesetzt wird; so zur cooperative manipulation, bei der Objekte<br />

transportiert oder neu positioniert werden müssen (Chaimowicz et al. 2004, S. 7 f.).<br />

Die weitreichenden Beschäftigungen mit von <strong>Roboter</strong>gruppen durchgeführten Rettungsoperationen<br />

des RoboCupRescue-Projekts (RoboCupRescue 2009) unterstreichen die<br />

Bedeutung dieses Forschungszweigs. In aller Regel erfordert die Verwendung von Teams<br />

Kommunikation zwischen den <strong>Roboter</strong>n, um kooperatives Verhalten s<strong>in</strong>nvoll umsetzen<br />

zu können. Sobald <strong>Roboter</strong> aber Sensordaten teilen, muss Wissen über die Pose der anderen<br />

existieren, da sich die Daten ansonsten nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong> globales Koord<strong>in</strong>atensystem<br />

<strong>in</strong>tegrieren lassen (Navarro-Serment et al. 1999, S. 232).<br />

Natürlich ließe sich die Lokalisierung e<strong>in</strong>es <strong>Roboter</strong>-Teams wie gehabt vollziehen, <strong>in</strong>dem<br />

jeder <strong>Roboter</strong> unabhängig mit den beschriebenen Techniken versucht, se<strong>in</strong>en Standort<br />

zu bestimmen, was trotz neuer Schwierigkeiten, wie dem ständigen Umgang mit dynamischen<br />

Objekten im Sensorbereich, sicherlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Anwendungen zu ausreichenden<br />

Ergebnissen führt. Wenn sich aber auf das Wissen anderer zugreifen lässt und so geme<strong>in</strong>sam<br />

Posen bestimmt werden können, eröffnet dies neue Möglichkeiten. Das Problem der<br />

Aufrechterhaltung von Schätzungen über alle Posen der <strong>Roboter</strong> e<strong>in</strong>es Teams, bei dem<br />

sich <strong>Roboter</strong> gegenseitig lokalisieren und zur Erhöhung der Genauigkeit kommunizieren,<br />

wird als cooperative (multi-robot) localization bezeichnet (Odakura & Costa 2006,<br />

S. 554 und Rekleitis et al. 2002, S. 1). „For robot teams, however, one must dist<strong>in</strong>guish<br />

between two k<strong>in</strong>ds of localization: absolute localization, <strong>in</strong> which each robot<br />

attempts to determ<strong>in</strong>e its pose with respect to some external global coord<strong>in</strong>ate system,<br />

and relative localization, <strong>in</strong> which each robot attempts to determ<strong>in</strong>e the pose of every<br />

other robot <strong>in</strong> the team, relative to itself“ (Howard et al. 2003, S. 65). <strong>Kooperative</strong><br />

Verfahren gab es bislang nicht <strong>in</strong> dem Umfang der s<strong>in</strong>gle-robot localization, jedoch<br />

haben sich e<strong>in</strong>ige Ansätze im letzten Jahrzehnt herauskristallisiert.<br />

Erhöhung der Lokalisierungsgenauigkeit durch das Wissen vieler<br />

Die vielleicht nahe liegendste Idee, von Teams im Zuge lokaler und globaler Lokalisierung<br />

zu profitieren, ergibt sich aus der Mite<strong>in</strong>beziehung der Sensordaten und Schätzungen<br />

anderer <strong>in</strong> die Berechnungen jedes <strong>Roboter</strong>s: Begegnen sich <strong>Roboter</strong>, so teilen sie<br />

sich ihr Wissen über aktuelle Posen und die Umgebung mit. Zusätzlich bestimmen sie<br />

die relative Lage zu den jeweils anderen, um die Informationsmengen mischen zu können.<br />

Dann lässt sich die Ungenauigkeit von Schätzungen <strong>in</strong>tuitiv gesprochen deswegen<br />

verr<strong>in</strong>gern, weil aus verschiedenem unsicherem Wissen Schnittmengen wahrsche<strong>in</strong>licher<br />

Posen resultieren. Pr<strong>in</strong>zipiell ermöglicht dies, die bekannten probabilistischen Verfahren<br />

weiterh<strong>in</strong> zu nutzen und sie um die E<strong>in</strong>bettung von Kooperation zu erweitern. Jedoch<br />

impliziert die Existenz mehrerer <strong>Roboter</strong> Probleme, die es zu bewältigen gilt.<br />

Wie <strong>in</strong> Kapitel 2.1 erwähnt, verletzt der E<strong>in</strong>satz von Teams aus Sicht e<strong>in</strong>es <strong>Roboter</strong>s<br />

<strong>in</strong> der Theorie die Markov-Annahme, denn se<strong>in</strong>e Situation wird nicht nur von se<strong>in</strong>em<br />

eigenen Verhalten bee<strong>in</strong>flusst. Praktisch lässt sich Abhilfe schaffen, <strong>in</strong>dem andere <strong>Roboter</strong><br />

simplerweise ignoriert werden, wobei fraglich ist, <strong>in</strong>wiefern das stets funktioniert:<br />

<strong>für</strong> e<strong>in</strong>en <strong>Roboter</strong> <strong>in</strong>mitten e<strong>in</strong>es Schwarms wird es schwierig se<strong>in</strong>, Merkmale des stati-

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