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Kooperative Bewegungsstrategien für Roboter in unbekannten ...

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2 E<strong>in</strong>satz von <strong>Roboter</strong>-Teams <strong>in</strong> <strong>unbekannten</strong> Umgebungen 25<br />

dort unterscheidet jeder der n <strong>Roboter</strong> fünf Beobachtungstypen, die er verschieden<br />

nutzt, um (mittels Partikelfiltern) n − 1 Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsverteilungen über die Lage<br />

der anderen zu sich selbst aufrechtzuerhalten: eigene Bewegungen und Bewegungen anderer,<br />

Sehen anderer und Gesehenwerden sowie das gegenseitige Sehen zweier anderer<br />

<strong>Roboter</strong>. Informationen über solche actions und observations werden von allen stets ans<br />

Team weitergeleitet, wobei Kommunikation als vollständig angenommen wird (was aber<br />

nicht essentiell sei). Bei der Aktualisierung der Schätzungen müssen zeitliche Abfolgen<br />

der Beobachtungen e<strong>in</strong>gehalten und zirkuläre Abhängigkeiten vermieden werden. Als genereller<br />

Nachteil wird der Berechnungsaufwand der hohen Anzahl an Partikelfiltern pro<br />

<strong>Roboter</strong> genannt. Experimente mit vier <strong>Roboter</strong>n waren jedoch mit normalen Laptop-<br />

Prozessoren möglich. In e<strong>in</strong>er flachen 48 m 2 -Umgebung mit H<strong>in</strong>dernissen berechneten<br />

die <strong>Roboter</strong> die Position und Orientierung anderer anhand derer farbcodierten Reflektoren<br />

mittels Kamera und Laserscanner, was nach 50 Sekunden ununterbrochener Bewegung<br />

zu Schätzungen mit dreifacher Standardabweichung von maximal circa 60 cm<br />

führte; das heißt, e<strong>in</strong> <strong>Roboter</strong> hielt sich mit 99, 7% Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit <strong>in</strong>nerhalb dieses<br />

Intervalls auf (vgl. Trawny 2003, S. 28).<br />

Weitere Verfahren gehen <strong>in</strong> die Richtung dieses Konzepts. E<strong>in</strong> Weg, der zwar ähnliche<br />

Ideen, aber nur bed<strong>in</strong>gt Kooperation aufweist (auf Kommunikation wird verzichtet),<br />

wird <strong>in</strong> Montesano et al. 2005 vorgestellt. Zwei <strong>Roboter</strong> ermitteln zur Verbesserung<br />

der Schätzung ihre gegenseitige Pose aus den durch e<strong>in</strong>e omnidirektionale Kamera gelieferten<br />

Richtungen und beobachteten Bewegungsfolgen. Dabei werden Kalman- und Partikelfilter<br />

sowie beide komb<strong>in</strong>iert als Schätzverfahren verglichen, was bei Experimenten<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Laborumgebung ergab, dass die Komb<strong>in</strong>ation e<strong>in</strong>e schnelle und zugleich robuste<br />

Variante verkörpere. Hier dienen andere <strong>Roboter</strong> also zur eigenen Standortbestimmung;<br />

e<strong>in</strong> Vorgehen, das wie im Folgenden beschrieben bereits tiefgehender untersucht wurde.<br />

Abwechselnde Bewegung zur Lokalisierung anhand anderer <strong>Roboter</strong><br />

E<strong>in</strong> deutlich anderer Ansatz nämlich zur wiederum e<strong>in</strong>deutig kooperativen, relativen<br />

Lokalisierung besteht dar<strong>in</strong>, dass sich die <strong>Roboter</strong> abwechselnd fortbewegen; während<br />

e<strong>in</strong>er (oder e<strong>in</strong> Anteil) der <strong>Roboter</strong> se<strong>in</strong>en Standort wechselt, beobachten die restlichen<br />

<strong>Roboter</strong> dies von e<strong>in</strong>em festen Standpunkt aus und schätzen die Position des sich bewegenden<br />

<strong>Roboter</strong>s, oder sie dienen umgekehrt selbst temporär als künstliche Landmarken<br />

<strong>für</strong> diesen <strong>Roboter</strong>.<br />

Ryo Kurazume und Shigeo Hirose haben <strong>in</strong> diesem Zusammenhang den bezeichnenden<br />

Begriff mobile landmarks e<strong>in</strong>geführt. In Kurazume & Hirose 2000a wird das <strong>in</strong> vollkommen<br />

<strong>unbekannten</strong> 3D-Umgebungen agierende <strong>Roboter</strong>-Team <strong>in</strong> zwei Gruppen A<br />

und B geteilt. Während sich B bewegt, werden die eigenen Posen neben Odometrie anhand<br />

der Entfernung sowie dem Höhen- und Seitenw<strong>in</strong>kel zur stillstehenden Gruppe A<br />

grob und nach Bewegungsabschluss genau ermittelt. Dann tauschen A und B die Rollen<br />

und der Vorgang wiederholt sich solange, bis e<strong>in</strong> Zielort erreicht wurde. Neben der Akkumulation<br />

von Ungenauigkeiten, wird die Tatsache, dass sich <strong>Roboter</strong> stets gegenseitig<br />

sehen müssen, <strong>für</strong> lange Strecken <strong>in</strong> unstrukturierten Umgebungen mit H<strong>in</strong>dernissen als<br />

Problem dargestellt. <strong>Bewegungsstrategien</strong> werden allerd<strong>in</strong>gs auch nur umrissen, bei denen<br />

die <strong>Roboter</strong> teils h<strong>in</strong>ter-, teils nebene<strong>in</strong>ander formiert s<strong>in</strong>d. Für Experimente mit

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