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Kooperative Bewegungsstrategien für Roboter in unbekannten ...

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2 E<strong>in</strong>satz von <strong>Roboter</strong>-Teams <strong>in</strong> <strong>unbekannten</strong> Umgebungen 29<br />

bezüglich der Formationserhaltung schwer umzusetzen. Messungen wurden mit vier bis<br />

acht 50 cm großen <strong>Roboter</strong>n, die durch Farbmarkierungen e<strong>in</strong>deutig identifizierbar und<br />

mit Kamera und Laser bestückt waren, über e<strong>in</strong>e flache Strecke von 19 m durchgeführt.<br />

Die Erstellung aller getester Formationen benötigte maximal 3 m, wobei die <strong>Roboter</strong><br />

nah beie<strong>in</strong>ander, aber zufällig angeordnet starteten. Bei ungeh<strong>in</strong>derter Bewegung<br />

blieben manche Formationen danach im Durchschnitt weit über 90% der Zeit stabil.<br />

Neuaufbau nach Ausfall e<strong>in</strong>es <strong>Roboter</strong>s (zum Teil auch des conductors) gelang stets <strong>für</strong><br />

alle Formationstypen, während der Formationswechsel nur dort gelegentlich Probleme<br />

machte, wo dies e<strong>in</strong>en conductor-Wechsel bedeutete. Als stabil und <strong>in</strong> jedem Punkt<br />

überdurchschnittlich erwies sich die (ggf. unvollständige) Rautenformation, ansonsten<br />

schnitten <strong>in</strong> die Länge gehende gegenüber <strong>in</strong> die Breite gehenden Formationen überwiegend<br />

besser ab. Alle Experimente be<strong>in</strong>halteten moderate Toleranzbereiche bei den<br />

zulässigen Abstands- und W<strong>in</strong>kelabweichungen.<br />

2.3 Abgrenzung des im vorliegenden Kontext relevanten<br />

Problembereichs<br />

Viele Ansätze zur Lokalisierung und Bewegung e<strong>in</strong>er Gruppe beruhen wie gezeigt darauf,<br />

dass e<strong>in</strong> Modell oder e<strong>in</strong>e Karte der Welt, <strong>in</strong> der sich die <strong>Roboter</strong> aufhalten, vorliegt. Für<br />

den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> <strong>unbekannten</strong> Umgebungen kommen sie daher nicht <strong>in</strong> Frage, denn die <strong>Roboter</strong><br />

müssen dort Beschaffenheit und Aussehen des Terra<strong>in</strong>s selbst lernen. Häufig wird<br />

auch davon ausgegangen, dass genügend Objekte zur Verfügung stehen, anhand derer<br />

s<strong>in</strong>nvolle Merkmale identifizierbar s<strong>in</strong>d, wie es <strong>in</strong> Bürogebäuden oder Ähnlichem der Fall<br />

se<strong>in</strong> mag. Diese Voraussetzung ist jedoch nicht immer zu gewährleisten; vor allem <strong>in</strong> unstrukturierten<br />

outdoor-Umgebungen mangelt es oft an Vorwissen über Charakteristika<br />

von Landmarken, oder diese s<strong>in</strong>d überhaupt nicht <strong>in</strong> ausreichender Zahl vorhanden. E<strong>in</strong><br />

Beispiel da<strong>für</strong> liefern wüstenartige Oberflächen, die etwa auf anderen Planeten wie dem<br />

Mars denkbar wären. Indoor-Umgebungen bergen e<strong>in</strong>e mögliche Schwierigkeit, die speziell<br />

bei der auf vision basierenden Navigation auftritt, und zwar, dass die Beleuchtung<br />

nicht h<strong>in</strong>reicht, um aussagekräftige Kamerabilder zu erzeugen. Bergwerken, U-Bahn-<br />

Schächten und anderen Tunnelsystemen, die <strong>für</strong> die Benutzung e<strong>in</strong>es <strong>Roboter</strong>-Teams<br />

<strong>in</strong>teressant se<strong>in</strong> können, kann e<strong>in</strong>e solche Problematik unterliegen.<br />

Entsprechend Howard et al. 2003, Kurazume & Hirose 2000a und Weiteren wird<br />

im Rahmen dieser Arbeit dementgegen untersucht, welche Möglichkeiten der Fortbewegung<br />

bei Aufrechterhaltung des Wissens über die eigenen Standorte <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Team<br />

<strong>in</strong> <strong>unbekannten</strong>, merkmalsarmen Umgebungen bestehen. Im Grunde wird dabei nur e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>zige wesentliche Annahme über die Struktur der Welt gemacht, wenngleich diese<br />

zweifellos e<strong>in</strong>e deutliche E<strong>in</strong>schränkung bedeutet: Alle folgenden Untersuchungen beziehen<br />

sich auf flache Umgebungen mit H<strong>in</strong>dernissen, also solche, zu denen sich Karten<br />

<strong>in</strong> zwei Dimensionen beschreiben lassen. Entsprechend lassen sich Oberflächen <strong>in</strong> begehbare<br />

und nicht begehbare Stellen unterteilen. Zu dieser Vere<strong>in</strong>fachung, die sich auch<br />

bei vielen Anderen f<strong>in</strong>den lässt (etwa Krotkov 1989 oder Rekleitis et al. 1997),<br />

sei angemerkt, dass sie hier <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie der Handhabbarkeit der noch vorzustellen-

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