Afrikanische Kultur und Zoo im 21 - Max-Planck-Institut für ...
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(2) Afrikaner die Aussteller seien <strong>und</strong> nicht Objekte in einer Ausstellung. Die<br />
<strong>Zoo</strong>direktorin fasste dies mit den Worten zusammen: „Die Produkte stehen <strong>im</strong><br />
Mittelpunkt, nicht die Menschen“.<br />
(3) <strong>Afrikanische</strong> <strong>Kultur</strong> Teil der Veranstaltung sei, um interkulturelle<br />
Verständigung <strong>und</strong> Toleranz zu fördern (Trommeln, Tanzen,<br />
Geschichtenerzählen, Kunst, Handwerk, Essen).<br />
(4) die Veranstaltung den Afrikanern helfe.<br />
(5) Völkerschauen historisch gesehen nicht nur in <strong>Zoo</strong>s, sondern auch auf<br />
öffentlichen Plätzen <strong>und</strong> Weltausstellungen gezeigt worden waren.<br />
Kurz gesagt, die Argumentation der Organisatoren <strong>und</strong> Verteidiger des „African<br />
Village“ war, dass es sich nicht um eine Völkerschau handele <strong>und</strong> es daher auch kein<br />
Problem gebe. Die Diskussion entwickelte sich so innerhalb einer Logik, die andere<br />
Bedenken in Bezug auf die Natur der Veranstaltung <strong>und</strong> auf Nutznießer <strong>und</strong> deren<br />
Beziehung zu gut dokumentierten Rassisierungsprozessen ausblendete. Die Fürsprecher<br />
der Veranstaltung sahen es – abgesehen einmal von der Bezeichnung „African<br />
Village“ – als „lächerlich“ an, dass etwas an dem Anliegen falsch sein könne,<br />
afrikanischer <strong>Kultur</strong> <strong>und</strong> dem Verkauf afrikanischer Waren eine „Plattform“ zu schaffen.<br />
Die Tatsache, dass die Veranstaltung überhaupt in Frage gestellt wurde, spiegelt die<br />
Macht der mit dem Internet verb<strong>und</strong>enen Aktivisten <strong>und</strong> Wissenschaftler dahingehend<br />
wider, die Aufmerksamkeit auf best<strong>im</strong>mte Fragen zu richten <strong>und</strong> darüber die öffentliche<br />
Debatte mitzubest<strong>im</strong>men. Dennoch, nach dem die Veranstaltung begonnen hatte, waren<br />
es die Fürsprecher der Veranstaltung, die die öffentliche Wahrnehmung <strong>und</strong> das<br />
Nachrichtenbild prägten, indem sie fortwährend betonten, dass extreme rassistische<br />
Aktionen nicht Teil der Veranstaltung seien.<br />
IV. Die Entwicklung der Veranstaltung: kommerzielle Interessen <strong>und</strong> Risiken<br />
A. Die Initiatoren <strong>und</strong> Veranstalter<br />
1) Der Geschäftsmann<br />
Die Idee, eine afrikanische Veranstaltung <strong>im</strong> <strong>Zoo</strong> zu organisieren, wurde zuerst von<br />
Klaus Schwenk vorgeschlagen. Als Geschäftsmann besitzt er (abgesehen von einem<br />
kleinen Kiosk) alle Konzessionen, um <strong>im</strong> Augsburger <strong>Zoo</strong> Speisen, Getränke <strong>und</strong><br />
Souvenirs zu verkaufen. Gleichzeitig ist er Vertreter eines Wein<strong>im</strong>port-Unternehmens,<br />
das auch südafrikanische Weine <strong>im</strong> Sort<strong>im</strong>ent hat. Dieses Unternehmen organisiert von<br />
Zeit zu Zeit Werbeveranstaltungen <strong>für</strong> Wein <strong>im</strong> <strong>Zoo</strong> <strong>und</strong> nahm bereits an den „Afrika<br />
Tagen“ in München teil, die wiederum von der maxVita GmbH organisiert werden. Auf<br />
Gr<strong>und</strong> dieser Verbindungen zum Augsburger <strong>Zoo</strong> <strong>und</strong> zur maxVita GmbH kam Klaus<br />
Schwenk die Idee, eine kleine Version der „Afrika Tage“ <strong>im</strong> <strong>Zoo</strong> seiner He<strong>im</strong>atstadt zu<br />
veranstalten. Dies schlug er der maxVita GmbH vor <strong>und</strong> knüpfte den Kontakt zu der<br />
<strong>Zoo</strong>direktorin.<br />
2) Die maxVita GmbH<br />
Die maxVita GmbH hat ihren Hauptsitz in München. Das relativ junge Unternehmen<br />
organisiert Werbe-Veranstaltungen <strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbereich <strong>und</strong> seit 2004 auch kulturelle<br />
Ereignisse, darunter eine mediterran angehauchte Veranstaltung <strong>und</strong> Festivals mit<br />
Bezug zu Afrika in München <strong>und</strong> Wien. Der Leiter der maxVita GmbH, Medhat<br />
Abdelati (gebürtiger Ägypter) erzählte uns, dass eine solche Veranstaltung in Augsburg<br />
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