Afrikanische Kultur und Zoo im 21 - Max-Planck-Institut für ...
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machtlosen Position mit wenigen Chancen, Geld zu verdienen. Die Aussteller waren<br />
nicht beteiligt an der anfänglichen Entscheidung, die dazu führte, die Veranstaltung <strong>im</strong><br />
<strong>Zoo</strong> stattfinden zu lassen. Sie brauchten die Gelegenheit, um ihre Waren auszustellen<br />
oder als Darsteller aufzutreten. Eine Frau von der ISD sagte: „Es ist so erniedrigend,<br />
gefragt zu werden, sich selbst <strong>im</strong> <strong>Zoo</strong> zu präsentieren. Wir protestieren hier, um zu<br />
sagen, dass es einen Dialogbedarf gibt. Irgendetwas ist gr<strong>und</strong>legend falsch hier“.<br />
Wir erfuhren, dass zumindest ein Teil der afrikanischen Bevölkerung in Augsburg sich<br />
nicht traute, an den Protesten teilzunehmen oder sich öffentlich zu äußern. Sie<br />
empfanden Augsburg nicht als eine Stadt, die Asylbewerber willkommen heißt. Für<br />
viele von ihnen war es schwierig, eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen.<br />
<strong>Afrikanische</strong> Bürger der Stadt Augsburg hatten das Gefühl, eine nicht ausreichend<br />
etablierte Position in der Stadt inne zu haben, um sich gegen die Veranstaltung<br />
auszusprechen. Sie wussten, dass der Oberbürgermeister <strong>und</strong> die städtische Verwaltung<br />
die Veranstaltung voll <strong>und</strong> ganz unterstützten. Man sagte uns auch, dass es afrikanische<br />
Organisationen in Augsburg gebe, die an der Veranstaltung nicht teilnahmen.<br />
VI. Die Veranstaltung<br />
A. Beschreibung der physischen Umgebung<br />
Der Eingang zum <strong>Zoo</strong> war mit einem großen Banner dekoriert mit der Aufschrift<br />
„African Village“. Im Eingangsbereich waren Plakate als Hinweis auf die Veranstaltung<br />
<strong>und</strong> mit einem Programmkalender angebracht. Ein Schild zeigte die Richtung zu einem<br />
Festivalplatz, wo eine Bühne <strong>und</strong> Sitzgelegenheiten aufgestellt waren <strong>und</strong> Essensstände<br />
standen: ein afrikanischer Essensstand mit dem Namen „Le Bantu“, ein Stand mit<br />
karibischem Essen <strong>und</strong> ein deutscher Essensstand.<br />
Insgesamt gab es etwa 40 Stände, die über den <strong>Zoo</strong> verteilt waren. Die Stände waren<br />
von Zelten überdacht <strong>und</strong> boten Waren auf Tischen <strong>und</strong> Regalen an. Das Essen wurde<br />
von Wohnmobilen mit integrierten Koch- <strong>und</strong> Kühleinrichtungen aus verkauft.<br />
Die erwachsenen Besucher zahlten sechs Euro Eintritt, die Kinder drei Euro. Nach<br />
betreten des <strong>Zoo</strong>s konnte man sich entweder nach links oder nach rechts wenden <strong>und</strong><br />
dann einem Weg folgen, der durch den ganzen <strong>Zoo</strong> führt. Die Stände waren in der Nähe<br />
der Tiergehege aufgestellt. Die Kunstmalergruppe etwa war am Löwenhaus platziert,<br />
ein Stand mit Trommeln <strong>und</strong> anderen Waren bei den Seeh<strong>und</strong>en <strong>und</strong> so weiter. Bei<br />
einer Gelegenheit wurde ein echter Elefant direkt über den Weg durch die Stände<br />
hindurchgeführt. In einem anderen Fall wurde ein Stand in der Nähe eines Schildes<br />
aufgestellt, dass einen Affen mit Brille zeigte.<br />
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