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EU-Agrarpolitik nach 2013 - Bundesministerium der Finanzen

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Umbaumaßnahmen – nur sehr begrenzt geeignet, um damit nun eine Vielzahl ganz<br />

an<strong>der</strong>er Probleme zu lösen.<br />

109. Die stichwortartige Zusammenfassung <strong>der</strong> im vorliegenden Gutachten angesprochenen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong> jeweils geeigneten agrarpolitischen Ansatzstellen (siehe Kasten)<br />

zeigt noch einmal die große Vielfalt <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen. Viele dieser Maßnahmen<br />

lassen sich nicht in das Schema „Politik offeriert För<strong>der</strong>möglichkeiten, Unternehmen<br />

und Kommunen entscheiden über Mitwirkung“ <strong>der</strong> 2. Säule einpassen, son<strong>der</strong>n erfor<strong>der</strong>n<br />

Aktionspläne, die je <strong>nach</strong> Politikfeld auf unterschiedlichen Politikebenen (<strong>EU</strong>, Bund, Land,<br />

Kommunen) anzusiedeln wären. Ein Gutteil <strong>der</strong> Maßnahmen ist nicht <strong>der</strong> <strong>Agrarpolitik</strong> im<br />

engeren Sinne zuzuordnen, sodass hier noch näher zu prüfen ist, in welcher (ggf. übergreifenden)<br />

Ressortzuständigkeit sie angesiedelt werden müssen.<br />

110. Als Fazit aus diesen Überlegungen ist festzuhalten: Es wird nicht ausreichen, sich mit<br />

kleineren Modifikationen <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-<strong>Agrarpolitik</strong> zu begnügen, Finanzmittel zwischen den beiden<br />

Säulen <strong>der</strong> GAP hin- und herzuschieben und/o<strong>der</strong> über eine Zusammenlegung <strong>der</strong> Säulen<br />

(o<strong>der</strong> Teilen davon) <strong>nach</strong>zudenken. Es ist vielmehr erfor<strong>der</strong>lich, eine grundlegend an<strong>der</strong>e<br />

Architektur <strong>der</strong> Politik für Landwirtschaft und ländliche Räume zu entwickeln.<br />

111. Diese Verän<strong>der</strong>ung muss mit einem neuen Leitbild beginnen. Nach Auffassung des<br />

Beirats sollte sich eine mo<strong>der</strong>ne <strong>Agrarpolitik</strong> nicht länger als Schutz- o<strong>der</strong> Verteilungspolitik<br />

für den heimischen Agrarsektor verstehen, son<strong>der</strong>n als gestaltende Politik für eine wettbewerbsfähige<br />

Land- und Ernährungswirtschaft, welche in übergreifende Politikfel<strong>der</strong> wie<br />

Naturschutzpolitik, Klimapolitik, Energiepolitik, Technologiepolitik, Tierschutzpolitik, Verbraucherpolitik,<br />

Welternährungspolitik sowie in eine neu zu gestaltende Politik für ländliche<br />

Räume einzubetten ist.<br />

112. Wie hoch <strong>der</strong> Mittelbedarf für eine <strong>der</strong>artige mo<strong>der</strong>ne Politik für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und ländliche Räume sein wird, lässt sich zum <strong>der</strong>zeitigen Zeitpunkt nicht bestimmen,<br />

denn dies setzt voraus, dass zunächst Ziele, Verantwortlichkeiten und Maßnahmen vereinbart<br />

werden. Es ist durchaus möglich, dass mehr Finanzmittel benötigt werden als <strong>der</strong>zeit in<br />

<strong>der</strong> GAP eingesetzt werden, denn es handelt sich um öffentliche Güter von hoher gesellschaftlicher<br />

Bedeutung. Auch diese Betrachtung zeigt: Die <strong>der</strong>zeit stattfindende Politikdebatte<br />

darüber, wie hoch die Direktzahlungen für die Landwirte sein sollen bzw. welche<br />

Kürzung <strong>der</strong> Direktzahlungen ihnen zugemutet werden kann, geht an den eigentlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

im Politikfeld Ernährung, Landwirtschaft und ländliche Räume völlig vorbei.<br />

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