EU-Agrarpolitik nach 2013 - Bundesministerium der Finanzen
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<strong>EU</strong> wirksam, denn <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Agrarsektor wirtschaftet infolge <strong>der</strong> bisherigen und weiteren Liberalisierung<br />
<strong>der</strong> GAP immer stärker zu Weltmarktkonditionen.<br />
13. Technische Fortschritte und Agrarstrukturwandel haben für die Verbraucher eine kostengünstige<br />
Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln ermöglicht. Gleichzeitig wird <strong>der</strong> Produkt-<br />
und Prozessqualität in <strong>der</strong> Agrarproduktion eine beson<strong>der</strong>s hohe gesellschaftliche<br />
Bedeutung zugemessen, und Teile <strong>der</strong> Bevölkerung sehen bestimmte Ausprägungen <strong>der</strong><br />
mo<strong>der</strong>nen Landwirtschaft kritisch. Diese Kritik bezieht sich beispielsweise auf Emissionen<br />
aus <strong>der</strong> Landwirtschaft (z. B. Stickstoffverbindungen), auf den Rückgang <strong>der</strong> biologischen<br />
Vielfalt in Agrarlandschaften, eine unzureichende Berücksichtigung des Tierschutzanliegens<br />
in <strong>der</strong> Nutztierhaltung (z. B. Tiergesundheitsstörungen) o<strong>der</strong> auf unerwünschte Verän<strong>der</strong>ungen<br />
des Landschaftsbildes.<br />
14. Über die genannten gesellschaftlichen Anfor<strong>der</strong>ungen hinaus kommen auf den Agrarsektor<br />
und die <strong>Agrarpolitik</strong> weitere große Herausfor<strong>der</strong>ungen zu. So ist absehbar, dass die<br />
weltweit geführte Debatte um die globale Begrenzung <strong>der</strong> Treibhausgasemissionen den<br />
Agrarsektor nicht ausklammern wird. Auch die Entwicklung <strong>der</strong> Energiepreise, die Expansion<br />
erneuerbarer Energien, die Automatisierung <strong>der</strong> Produktionsprozesse und die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Biotechnologie werden die künftigen Rahmenbedingungen für den Agrarsektor wesentlich<br />
verän<strong>der</strong>n.<br />
15. Bei dieser Ausgangslage wird es immer wichtiger, <strong>Agrarpolitik</strong> nicht länger als Schutz-<br />
o<strong>der</strong> Verteilungspolitik für den heimischen Agrarsektor zu konzipieren, son<strong>der</strong>n als gestaltende<br />
Politik zur Stärkung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Agrarwirtschaft in übergreifende<br />
Politikfel<strong>der</strong> wie Naturschutzpolitik, Klimapolitik, Energiepolitik, Technologiepolitik, Tierschutzpolitik,<br />
Verbraucherpolitik, Welternährungspolitik sowie in eine neu zu gestaltende<br />
Politik für ländliche Räume einzubetten.<br />
3 Wo liegen die Herausfor<strong>der</strong>ungen, was leistet die <strong>der</strong>zeitige GAP?<br />
16. Nach Auffassung des Wissenschaftlichen Beirats sollte sich eine mo<strong>der</strong>ne <strong>Agrarpolitik</strong><br />
grundsätzlich an folgenden Zielen ausrichten:<br />
− Effiziente Bereitstellung qualitativ hochwertiger, sicherer Lebensmittel und Rohstoffe<br />
− Verbesserung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Agrar- und Ernährungssektors<br />
− Ressourcenschutz, Erzeugung öffentlicher Güter, Entwicklung ländlicher Räume<br />
3.1 Qualitativ hochwertige, sichere Lebensmittel und gesunde Ernährung<br />
17. Die globale Landwirtschaft steht vor <strong>der</strong> großen Herausfor<strong>der</strong>ung, eine ausreichende<br />
Menge an Nahrungsmitteln für eine weiter wachsende Weltbevölkerung bereitzustellen. Vor<br />
dem Hintergrund <strong>der</strong> zunehmenden Ressourcenknappheit erfor<strong>der</strong>t die Welternährungssicherung<br />
eine <strong>nach</strong>haltige Verbesserung <strong>der</strong> agrarischen Produktivität und <strong>der</strong> Effizienz des<br />
Ressourceneinsatzes. In diesem Zusammenhang kommt Europa eine beson<strong>der</strong>e internatio-<br />
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