Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität - Asklepios

Wird die Lungenentzündung „zu Hause“ er-
worben, spricht man von einer ambulant er-
worbenen Pneumonie. Jedes Jahr erkranken in
Deutschland etwa 350.000 bis 500.000 Personen
an einer ambulant erworbenen Pneumonie.
Eine ambulant erworbene Pneumonie kann sehr
unterschiedlich verlaufen. Wie sie verläuft, hängt
vom allgemeinen Gesundheitszustand, vom Er-
reger und der angeordneten Behandlung ab.
Bei Menschen, die gesund sind, heilt eine Lun-
genentzündung meist folgenlos ab. Bei älteren
Menschen, Kindern und Menschen mit einem
geschwächten Immunsystem kann eine Lungen-
entzündung jedoch auch tödlich enden. Bei einer
Lungenentzündung, die große Teile der Lunge
erfasst oder schwere Symptome ausgelöst hat,
ist eine Behandlung im Krankenhaus notwendig.
Eine Störung des Gasaustausches in der Lunge
kann zu einem Sauerstoffmangel führen. Bei der
Aufnahme des Patienten im Krankenhaus sollte
der Sauerstoffgehalt des Blutes ermittelt werden.
Diese Information gibt dem behandelnden Arzt
Hinweise darauf, ob eine Pneumonie vorliegt,
wie ihr Schweregrad ist, wie die Therapiemög-
lichkeiten und das Behandlungsrisiko aussehen.
Eine Lungenentzündung wird fast immer mit
Antibiotika behandelt. Mit dieser Therapie soll-
te so schnell wie möglich begonnen werden. So
kann das Risiko, an einer Lungenentzündung zu
versterben, verringert werden. (s. Ergebnis 81,
Seite 144)
Wie stark die Entzündung der Lunge ist, lässt
sich an dem Entzündungsparameter CRP (C-
reaktives Protein) ablesen. Er steigt bei massiven
Entzündungsprozessen stark an. Um zu prüfen,
ob dieser Entzündungsparameter sinkt, wird der
CRP-Wert im Verlauf der Behandlung kontrol-
liert. Sinkt der CRP-Wert am 4. bzw. 5. Tag der
Behandlung deutlich ab, ist dies ein Hinweis
darauf, dass die Therapie greift. Sinkt der CRP-
Wert nicht, so kann dies ein Hinweis auf ein Ver-
sagen der Antibiotikatherapie oder auf Kompli-
kationen sein. (s. Ergebnis 82, Seite 145)
Bereits am ersten Tag des Krankenhausauf-
enthaltes sollte mit speziellen Atemübungen
(„Atemgymnastik“) und der Mobilisation der
Patienten begonnen worden. (s. Ergebnis 83,
Seite 146)
Patienten mit Pneumonie sollten nur dann aus
dem Krankenhaus entlassen werden, wenn ihr
Gesundheitszustand stabil ist. Der Gesundheits-
zustand der Patienten, die klinische Stabilität,
wird anhand von mindestens sechs Kriterien,
wie Herz- und Atemfrequenz, Sauerstoffsätti-
gung und Blutdruck, eingeschätzt. (s. Ergebnis
84, Seite 146)
Unsere Bemühungen gehen über die Messung
der sechs Stabilitätskriterien hinaus. In den As-
klepios Kliniken sollen die klinischen Stabilitäts-
kriterien komplett bestimmt werden. (s. Ergeb-
nis 85, Seite 147)
Lungenentzündung (ambulant erworbene Pneumonie)
Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2008 1