Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität - Asklepios
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Herrn Dr. Hannig. Das Ergebnis der Biopsie, der<br />
Befund, soll besprochen werden. Ihr Mann wird<br />
sie begleiten.<br />
Als Frau Müller mit ihrem Mann Jens am späten<br />
Nachmittag des nächsten Tages <strong>zur</strong> Besprechung<br />
zu Herrn Dr. Hannig kommt, ist sie voller Un-<br />
ruhe. Leider bestätigen sich ihre Ängste: Herr<br />
Dr. Hannig teilt ihr in Anwesenheit der Brust-<br />
schwester mit, dass das Ergebnis der Untersu-<br />
chung nicht gut ausgefallen ist. Der Tumor ist<br />
bösartig.<br />
Schock, Wut, Angst, Unglaube – all diese Reak-<br />
tionen sind völlig normal und den Mitarbeitern<br />
im Brustzentrum nur zu gut bekannt. Um den<br />
Patientinnen professionelle psychologische Hil-<br />
fe anbieten zu können, gehören zum Behand-<br />
lungsteam auch Psychoonkologen, die bei der<br />
Bewältigung der Diagnose und Erkrankung hel-<br />
fen. Herr Dr. Hannig rät Karen Müller, diese Hil-<br />
fe in Anspruch zu nehmen. (s. „Psychoonkolo-<br />
gische Betreuung – professionelle Unterstützung<br />
in Krisensituationen“, Seite 32)<br />
Da der Knoten in ihrer Brust noch relativ klein<br />
sei und sich keine weiteren Knoten in der Brust<br />
fänden, würde er ihr zu einer brusterhaltenden<br />
Therapie raten. Dabei wird nur der vom Tumor<br />
befallene Teil der Brust, mit einem Sicherheitsab-<br />
stand zu dem gesunden Gewebe, entfernt. Der<br />
„Rest“ der Brust bleibt erhalten. Diese Operati-<br />
onsmethode wird als brusterhaltende Therapie<br />
(BET) bezeichnet. Nach der Operation muss die<br />
Brust bestrahlt werden, um ein Wiederauftreten<br />
in der gleichen Brust zu verhindern. (s. Ergebnis<br />
2, Seite 28)<br />
„Die Diagnose, auch wenn sie einfühlsam übermittelt<br />
wurde, war ein Schock für mich! Unzählige Gedanken<br />
schossen mir durch den Kopf: ‚Das kann nicht sein!‘<br />
‚Wieso ich?‘ ‚Was jetzt?‘ In diesem Zustand hat es<br />
mir sehr geholfen, dass ich nicht nach 5 Minuten mit<br />
dieser Diagnose alleine gelassen wurde.“<br />
Herr Dr. Hannig erklärt, dass die gesamte Ent-<br />
fernung der Brustdrüse (Mastektomie) in ihrem<br />
Fall nicht erforderlich sei. Dies sei aus medizi-<br />
nischer Sicht nur erforderlich, wenn der Knoten<br />
eine bestimmte Größe überschritten habe oder<br />
sich in der gleichen Brust mehrere Tochterkno-<br />
ten nachweisen lassen. Aus medizinischer Sicht<br />
sei eine Entfernung der rechten Brust nicht not-<br />
wendig. Daher würde er eine Brustentfernung<br />
nur dann durchführen, wenn sie es ausdrücklich<br />
wünschen würde.<br />
Fokus: Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 2