Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität - Asklepios
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Gesundheitszustand der Neugeborenen<br />
Nach der Geburt des Kindes und der Durchtren-<br />
nung der Nabelschnur wird aus einem Nabel-<br />
schnurgefäß, der sogenannten Nabelschnurarte-<br />
rie, etwas Blut entnommen. Noch im Kreißsaal<br />
wird aus dieser Blutprobe der Blutsäurewert, der<br />
sogenannte pH-Wert bestimmt. (s. Ergebnis 11,<br />
Seite 64)<br />
Die Höhe des pH-Wertes gibt Auskunft über die<br />
Sauerstoffversorgung des Kindes im Laufe der<br />
Geburt. Der pH-Wert ist normal, wenn er hö-<br />
her als 7,11 ist; darunter spricht man von einer<br />
Übersäuerung des Blutes, einer „Azidose“. Ein<br />
pH-Wert in der Nabelschnurarterie zwischen<br />
7,11 und 7,0 ist grenzwertig niedrig. Ein pH-<br />
Wert unter 7,0 ist kritisch und spricht für eine<br />
un<strong>zur</strong>eichende Sauerstoffversorgung des Kindes<br />
unter der Geburt. Er spricht damit nicht zwangs-<br />
läufig dafür, dass das Neugeborene einen blei-<br />
benden Schaden erlitten hat. Jedoch sollten die-<br />
se pH-Werte in den geburtshilflichen Kliniken<br />
die absolute Ausnahme darstellen. (s. Ergebnis<br />
12, Seite 66)<br />
Eine Minute, fünf und zehn Minuten nach der<br />
Entbindung werden die Lebensfrische-Wer-<br />
te bestimmt. Nach einem bestimmten Schema,<br />
dem Apgar-Schema, wird der Zustand des Neu-<br />
geborenen eingeschätzt. Untersucht wird bei-<br />
spielsweise, ob das Kind regelmäßig atmet und<br />
wie häufig der Puls schlägt.<br />
Von einem kritischen Gesundheitszustand (Out-<br />
come) des reifen Neugeborenen spricht man bei<br />
einem 5-Minuten-Apgar von unter 5 und einem<br />
Nabelschnurarterien-pH-Wert von unter 7,0.<br />
Die Anzahl der reifen Kinder (älter als 37<br />
Schwangerschaftswochen), die sich in einem<br />
kritischen Gesundheitszustand befinden, soll<br />
verständlicherweise möglichst gering sein. In<br />
den geburtshilflichen Abteilungen der Askle<br />
pios Kliniken kamen im Jahr 2007 bei 16.785<br />
Geburten reifer Kinder lediglich drei Kinder<br />
in einem kritischen Gesundheitszustand (ent<br />
sprechend der oben genannten Definition) <strong>zur</strong><br />
Welt. Die <strong>Asklepios</strong>rate lag bei 0,02 Prozent.<br />
Diese niedrige Rate an Kindern mit kritischem<br />
Outcome spricht insgesamt für die hohe Qua<br />
lität der Geburtshilfe in den <strong>Asklepios</strong> Kli<br />
niken. Die Bundesrate lag im Jahr 2007 bei 0,03<br />
Prozent.<br />
Zu früh geboren<br />
Frühgeborene müssen nach der Entbindung in-<br />
tensiver überwacht und betreut werden als reife<br />
Neugeborene. Neugeborene, die mehr als fünf<br />
Wochen zu früh das Licht der Welt erblicken,<br />
sollten unmittelbar nach der Geburt von einem<br />
Kinderarzt untersucht und versorgt werden. (s.<br />
Ergebnis 13, Seite 67)<br />
Eine große Gefährdung für Frühgeborene, die<br />
mehr als 6 Wochen vor dem errechneten Termin<br />
geboren werden (vor der 34. Schwangerschafts-<br />
woche), besteht in einer Atemnot, bedingt durch<br />
die Unreife der Lungen.<br />
Fokus: Geburtshilfe<br />
<strong>Bericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>Medizinischen</strong> <strong>Ergebnisqualität</strong> 2008 6