Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität - Asklepios

Vermeidung von Druckgeschwüren
(Dekubitusprophylaxe)
Anneliese Hermaneck befindet sich seit mehreren Tagen im
Krankenhaus. Sie hat das reife Alter von 85 Jahren erreicht.
Nach dem Tod ihres Mannes Erich konnte sie sich
nicht mehr alleine in ihrer Wohnung versorgen und zog
in eine Seniorenwohnanlage. Ihr Aktionsradius und ihre
Beweglichkeit waren in den letzten Monaten schon deutlich
eingeschränkt, so dass sie viel Zeit im Bett oder im
Rollstuhl verbrachte.
Und dann kam auch noch dieser schreckliche Husten
dazu. Als dieser immer schlimmer wurde und bei Anneliese
Hermaneck auch noch Fieber hinzukam, wurde
es der Ärztin in der Seniorenwohnanlage zu gefährlich.
Frau Hermaneck wurde mit einem Rettungswagen in die
Asklepios Kliniken Seesen gefahren.
Anneliese Hermaneck wird nun dort wegen einer
schweren Lungenentzündung mit Antibiotika behandelt.
Trotzdem hat die Erkrankung sie sehr geschwächt, so dass
das Aufstehen fast unmöglich wird.
1 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2008
Durch das viele Liegen drohen zusätzliche Ge-
fahren. Damit es nicht zu einem Druckgeschwür
(Dekubitus) an der Haut kommt, haben die Pfle-
gekräfte in ihrer Pflegeplanung mehrere gezielte
Maßnahmen zur Vermeidung dieser Geschwüre
vorgesehen. Frau Hermaneck wird mehrmals
täglich auf die verschiedenen Körperseiten gela-
gert. Dazu kommen noch besondere Hilfsmittel,
die den Druck auf der Hautpartie entlasten sol-
len. Besondere Bedeutung kommt natürlich der
Haut- und Körperpflege zu. Nach dem gründ-
lichen Waschen wird die Haut mit einer rückfet-
tenden Hautcreme eingesalbt.
Druckgeschwüre ereignen sich überwiegend bei
älteren und bettlägerigen Menschen. Die Aus-
prägung der Hautschädigung kann dabei sehr
unterschiedlich sein und reicht von einer leich-
ten Rötung bis zu einer Schädigung tiefer Ge-
webeschichten.
Bei einem Dekubitus Grad 1 ist lediglich eine
scharf abgegrenzte Hautrötung festzustellen.
Der Dekubitus Grad 2 ist durch zusätzliche
Schädigung der oberflächlichen Hautschichten
gekennzeichnet, Hautabschürfungen oder Bla-
sen lassen sich jetzt nachweisen. Bei einem De-
kubitus Grad 3 ist zusätzlich das Bindegewebe
unter der Haut betroffen, bei einem Grad 4 sind
auch darunterliegende Schichten wie Muskeln
und Knochen von dem Geschwür betroffen.
Da die Behandlung eines Dekubitus sehr lang-
wierig und für die Betroffenen sehr belastend ist,
sollten alle Maßnahmen der Vorsorge ergriffen