23.10.2012 Aufrufe

Brustkrebsbehandlung 2009 - Asklepios

Brustkrebsbehandlung 2009 - Asklepios

Brustkrebsbehandlung 2009 - Asklepios

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ein Hautschnitt ist in der Regel nicht erforder-<br />

lich. Alternativ könnte das verdächtige Gewebe<br />

in einem kleinen chirurgischen Eingriff operativ<br />

entfernt werden (offene Biospsie).<br />

Herr Dr. Hannig erklärt Karen Müller, dass eine<br />

offene Biopsie aus medizinischen Gründen heu-<br />

te nur noch im Ausnahmefall durchgeführt wird.<br />

Zum Beispiel dann, wenn der Tumor nahe an der<br />

Brustwand liegt. Sie wird aber auch dann durch-<br />

geführt, wenn sich die Patientin ausdrücklich für<br />

diese Form der Gewebeentnahme entscheidet.<br />

„Dass sich alle um eine straffe Planung meiner<br />

Untersuchungen bemüht haben, hat mir sehr<br />

gefallen“, berichtet Karen Müller.<br />

Die Nadelbiopsie des Knotens ging sehr schnell.<br />

Durch die örtliche Betäubung hat Karen Müller<br />

kaum bemerkt, wie über ein speziell entwickel-<br />

tes Nadelsystem etwas Gewebe aus dem Knoten<br />

entnommen wurde. Die Untersuchung wird un-<br />

ter Ultraschallkontrolle durchgeführt. Die dabei<br />

gewonnenen Gewebeproben werden noch am<br />

gleichen Tag feingeweblich (histologisch) von<br />

einem Spezialisten (Pathologen) untersucht. Die<br />

Frage „gutartig oder bösartig?“ kann so in der<br />

Regel eindeutig geklärt werden. (s. Ergebnis 1, S.<br />

35)<br />

Um allen Gedanken „was wäre wenn?“, aus<br />

dem Weg zu gehen, geht Karen Müller an die-<br />

sem Abend mit der ganzen Familie essen. Ihre<br />

beiden Kinder, Benjamin und Julia, lenken sie<br />

mit Erzählungen aus der Schule ab. Für den<br />

nächsten Tag hat sie einen weiteren Termin bei<br />

Herr Dr. Hannig. Das Ergebnis der Biopsie, der<br />

feingewebliche Befund, soll besprochen werden.<br />

Ihr Mann wird sie begleiten.<br />

Als Frau Müller mit ihrem Mann Jens am späten<br />

Nachmittag des nächsten Tages zur Besprechung<br />

zu Herr Dr. Hannig kommt, ist sie voller Unruhe.<br />

Leider bestätigen sich ihre Ängste: Herr Dr. Han-<br />

nig teilt ihr in Anwesenheit der Brustschwester<br />

mit, dass das Ergebnis der Untersuchung nicht<br />

gut ausgefallen ist. Der Tumor ist bösartig.<br />

„Die Diagnose, auch wenn sie einfühlsam über-<br />

mittelt wurde, war ein Schock für mich! Unzähli-<br />

ge Gedanken schossen mir durch den Kopf: ‚Das<br />

kann nicht sein‘, ‚Wieso ich‘, ‚Was jetzt‘. In die-<br />

sem Zustand hat es mir sehr geholfen, dass ich<br />

nicht nach 5 Minuten mit dieser Diagnose allei-<br />

ne gelassen wurde“, erinnert sich Karen Müller.<br />

Schock, Wut, Angst, Unglaube - all diese Reak-<br />

tionen sind völlig normal und den Mitarbeitern<br />

im Brustzentrum nur zu gut bekannt. Um den<br />

Patientinnen professionelle psychologische Hilfe<br />

anbieten zu können, gehören zum Behandlungs-<br />

team auch Psychoonkologen, die bei der Bewäl-<br />

tigung der Diagnose und Erkrankung helfen<br />

können. Herr Dr. Hannig rät Karen Müller diese<br />

Hilfe in Anspruch zu nehmen. (s. Psychoonko-<br />

logische Betreuung – professionelle Hilfe in Kri-<br />

sensituationen, S. 23)<br />

Da der Knoten in ihrer Brust noch relativ klein<br />

ist und sich keine weiteren Knoten in der Brust<br />

befinden, würde er ihr zu einer brusterhaltenden<br />

Therapie raten. Dabei wird nur der vom Tumor<br />

befallene Teil der Brust, mit einem Sicherheitsab-<br />

Behandlung von Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität <strong>2009</strong> 1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!