Brustkrebsbehandlung 2009 - Asklepios

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Interdisziplinäre Tumorkonferenz in einem Brustzentrum Die interdisziplinäre Tumorkonferenz stellt das geballte Expertenwissen in einem Brust- zentrum dar. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen, die im Rahmen des Zer- tifizierungsverfahrens an diese Tumorkonfe- renz gestellt werden. Es ist genau festgelegt, dass die interdisziplinäre Tumorkonferenz mindestens einmal pro Woche zusammentreffen muss. Dadurch wird sicher- gestellt, dass jeder Patient auch zeitnah zu einer Empfehlung der Tumorkonferenz kommt. Auch für die Zusammensetzung der Tumor- konferenz bestehen eindeutige Vorgaben: Min- destens ein Brustoperateur, ein Röntgenarzt, ein Pathologe (feingewebliche Beurteilung), ein Strahlentherapeut sowie ein internistischer bzw. gynäkologischer Onkologe (Krebsarzt) müssen anwesend sein. Dazu sind weitere Fachexperten (z.B. Psychoonkologe, Pflege) bedarfsgerecht in die Tumorkonferenz einzubeziehen. Die Anwe- senheit der Experten muss nachgewiesen werden. Darüber hinaus sind verbindliche Regelungen zum Ablauf der Tumorkonferenz bis in das De- tail festgelegt. So gibt esVereinbarungen, in wel- cher Form die Konferenz vorzubereiten ist, wie die Konferenz dokumentiert wird, wie Therapie- empfehlungen gefällt werde, wie die niedergelassenen Ärzte einzubeziehen sind und so weiter. Und wozu so viel „bürokratischer Aufwand“? Ziel dieser Tumorkonferenzen ist eine indivi- duelle Therapieempfehlung auf höchstem medizinischen Niveau für jeden Patienten. Da alle entsprechenden Fachrichtungen frühzeitig in die Therapieplanung einbezogen werden, die Ent- scheidung auf Basis der aktuellen Leitlinien ge- troffen und zeitnah dokumentiert werden, gibt es für den Patienten ein Behandlungskonzept aus einem Guss. Dieses Behandlungskonzept hat seine Gültig- keit, egal ob die nachfolgende Behandlung im Krankenhaus oder im ambulanten Bereich beim niedergelassenen Arzt durchgeführt wird. Das Konzept ist allen Beteiligten bekannt und wird von allen getragen. Jeder Therapeut weiß, wel- ches sein Anteil an der Behandlung ist, egal ob er Strahlentherapeut oder Psychoonkologe ist. Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009
Rehabilitationskliniken: ein wichtiger Baustein im Genesungsprozess Dr. Urte Skorzinski Fachärztin für Gynäkologie an der Asklepios Klinik Triberg, Fachklinik für Hämato-Onkologie, Anschlussheilbehandlung und Rehabilitation Auch nach Abschluss der Behandlung im Krankenhaus bleibt eine psychische Betreu- ung wichtig, um die Krankheit zu verarbei- ten. Oft ist die Rehaklinik der erste Ort, wo die Pati- entin „mal wieder zu sich kommt“, durchatmen kann und Zeit zum Nachdenken hat. „Wo ste- he ich?“, „Wie geht es weiter?“ sind Fragen, die jetzt in den Mittelpunkt rücken. Da bietet eine Rehabilitationsmaßnahme ein wenig Zeit, um die Krankheit, all das, was in vorangegangenen Wochen und Monaten passiert ist, „zu verdauen“ und neue Perspektiven zu entwickeln. Zeit, den Körper zu stärken. Zeit, sich mit Patientinnen in gleicher oder ähnlicher Situation auszutauschen. Zeit, damit zu beginnen, die Krankheit mit pro- fessioneller Hilfe „zu bewältigen“. Frau Dr. Urte Skorzinski aus der Asklepios Klinik Triberg berichtet über ihre Arbeit in der Rehabilitationsklinik. Mit welchen Fragen und Sorgen kommen die Frau- en in die Reha? 0 Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität 2009 Vordergründig möchte die Patientin wieder kör- perlich fit werden. Dahinter stehen Unsicherheit und Ängstlichkeit: Kann ich mich auf meinen Körper wieder verlassen wie früher? Ist er wieder so leistungsfähig? Werde ich meine Berufstä- tigkeit wieder voll ausüben können? Und dann kommen die noch weiter nach hin- ten geschobenen Fragen: Wie geht es in meiner Partnerschaft weiter? Die Krise in der Akutthera- pie haben wir vielleicht gemeinsam gut gemeis- tert. Aber aufgrund meiner Müdigkeit und Ab- geschlagenheit ist sonst nicht viel gelaufen. Bin ich für meinen Mann als Frau überhaupt noch attraktiv nach der Brustoperation? Wie lange hält die sexuelle Lustlosigkeit bei mir noch an? Wie gehe ich damit um? Liegt das an der anti- hormonellen Therapie? Und dann die Trocken- heit im Genitalbereich, die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr macht, kann man da etwas machen? Zusätzlich leiden nicht wenige Frauen unter starken Wechseljahresbeschwerden nach der Chemotherapie bzw. unter antihormoneller The- rapie. Nicht wenige sind besonders nachts durch Hitzewallungen und Schweißausbrüche gestört und finden keinen erholsamen Schlaf. Zusätzlich leiden sie sehr unter Stimmungsschwankungen. Beides ist zusätzlich zur psychischen und phy- sischen Krankheitsbewältigung sehr belastend. Was kann die Reha konkret bieten, um die Erkran- kung zu bewältigen? Durch das physiotherapeutische Programm kann die Patientin ihre Fitness wieder aufbauen, was das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein stärkt. In den Vorträgen und im Austausch mit anderen Patientinnen erfahren sie, dass es anderen ähnlich geht. Dies wirkt sehr entlastend. „Ich bin nicht allein mit meinem Problem.“ Zu- sätzlich erhalten sie in den Vorträgen konkrete Hilfestellung: Was kann ich tun, bei trockenen
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