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Brustkrebsbehandlung 2009 - Asklepios

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Karen Müller hat ein schönes Zweibettzimmer in<br />

der<strong>Asklepios</strong> Paulinen KlinikWiesbaden bekom-<br />

men. Ihre Zimmernachbarin, Susanne Dierks, ist<br />

Leidensgenossin. Bei ihr besteht der Verdacht<br />

auf einen Brustkrebs in der linken Brust. Aller-<br />

dings ist der Bezirk nur in der Mammographie<br />

zu sehen und nicht tastbar. Um sicherzustellen,<br />

dass das auffällige Gewebe während der Ope-<br />

ration vollständig entfernt ist, wird das Gewebe<br />

vor der Operation durch den Röntgenarzt mit<br />

kleinen Drähten markiert werden. Während der<br />

Operation (intraoperativ) wird durch eine wei-<br />

tere Röntgenaufnahme überprüft, ob der auffäl-<br />

lige Bezirk auch vollständig entfernt wurde. (s.<br />

Ergebnis 4, S. 36)<br />

Am nächsten Morgen ist es dann soweit. Karen<br />

Müller wird in den OP geschoben. Der Eingriff<br />

wird in Vollnarkose vorgenommen. Während<br />

der Operation wird in Karen Müllers rechter<br />

Brust nicht nur der Tumor entfernt, sondern<br />

auch etwas von dem umliegenden Gewebe (Si-<br />

cherheitsabstand). Dieses Gewebe wird vom<br />

Pathologen untersucht. Es soll gerade soviel um-<br />

liegendes Gewebe entfernt werden, dass bei der<br />

feingeweblichen Untersuchung der Schnitträn-<br />

der keine Tumorzellen mehr zu finden sind. Die-<br />

ser Sicherheitsabstand müsste auch bei einer<br />

Entfernung der Brust eingehalten werden. (s. Er-<br />

gebnis 5, S. 36)<br />

Tumore wachsen zunächst in der Brust und kön-<br />

nen zusätzlich die Lymphknoten befallen. Meist<br />

in den Lymphknoten, die dem Geschwür am<br />

nächsten liegen wie zum Beispiel die Lymph-<br />

knoten in der Achselhöhle (Axilla). In der Re-<br />

gel sind die Lymphknoten nicht tastbar. Bei<br />

entzündlichen Veränderungen oder bösartigen<br />

Erkrankungen schwellen sie an, werden druck-<br />

empfindlich und können schmerzen.<br />

In frühen Stadien eines Brustkrebses (z.B. DCIS)<br />

kann auf die Entfernung der Lymphknoten<br />

(Axilladissektion) verzichtet werden. In diesen<br />

Fällen ist der Befall der Lymphknoten sehr un-<br />

wahrscheinlich. Eine Entfernung der Lymphkno-<br />

ten aus der Achselhöhle kann für die Patientin<br />

Nachteile, wie beispielsweise Wasseransamm-<br />

lungen im Arm (Ödeme) oder Bewegungsein-<br />

schränkungen, mit sich bringen. (s. Ergebnis 6,<br />

S. 37)<br />

Um festzustellen, ob bei Karen Müller bereits die<br />

Lymphknoten befallen sind, wird der sogenann-<br />

te Wächterlymphknoten aus der Achselhöhle<br />

entfernt. Dieser Lymphknoten liegt dem Tumor<br />

in der Brust sehr nahe und wurde in einem spe-<br />

ziellen Verfahren für den Operateur markiert.<br />

Dieser Wächterlymphknoten (Sentinel-Lymph-<br />

knoten) wird noch während der Operation<br />

feingeweblich untersucht. (s. Ergebnis 7, S. 37)<br />

Sollte sich bei dieser Untersuchung herausstel-<br />

len, dass der Wächterlymphknoten befallen ist,<br />

müssen auch die weiteren Lymphknoten aus der<br />

Achselhöhle entfernt werden. (s. Ergebnis 8, S.<br />

37) Im Falle von Frau Müller muss lediglich der<br />

Wächterlymphknoten (Sentinel node) entfernt<br />

werden.<br />

Behandlung von Brustkrebs (Mammachirurgie)<br />

Bericht zur Medizinischen Ergebnisqualität <strong>2009</strong> 1

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