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Serie<br />

teil 3<br />

Über das Gesundheitswesen wird viel geschrieben. Mit unserer<br />

Serie erklären wir Hintergründe, diesmal die Unterschiede<br />

zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung.<br />

Gesetzlich oder<br />

privat? Welche<br />

Krankenkasse<br />

darf’s denn <strong>sein</strong>?<br />

Die Krankenkassen sind als Teil des Gesundheitssystems für die Krankenversicherung<br />

zuständig. In Deutschland gibt es gesetzliche (GKV) und private Krankenversicherungen<br />

(PKV). Seit 2009 gilt in Deutschland die Krankenversicherungspflicht, jeder muss also entweder<br />

gesetzlich oder privat krankenversichert <strong>sein</strong>. Derzeit sind etwa 87 Prozent der<br />

Bevölkerung gesetzlich und 13 Prozent privat versichert.<br />

Gesetzliche Krankenversicherung<br />

Die GKV ist Teil des Solidarsystems. Das bedeutet, dass die Versicherten unabhängig davon<br />

einzahlen, ob sie jung oder alt, gesund oder krank sind. Der Beitragssatz ist staatlich festgesetzt<br />

und beträgt einen einheitlichen Prozentsatz des Einkommens.<br />

Rund 96 Prozent der Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen sind gesetzlich vorgegeben.<br />

Doch es gibt auch interessante Unterschiede zwischen den einzelnen Kassen: So<br />

kann es sinnvoll <strong>sein</strong>, vor der Entscheidung für eine Krankenkasse nach dem Service zu<br />

fragen, den Zusatzleistungen, der Kostenübernahme für Naturheilverfahren, Maßnahmen<br />

zur Gesundheitsförderung sowie nach besonderen Modellen zur integrierten oder ambulanten<br />

Versorgung.<br />

Der Wechsel von einer gesetzlichen Krankenkasse zur anderen ist unkompliziert, wer hingegen<br />

in eine private Krankenversicherung wechseln will, muss sich üblicherweise einer<br />

Gesundheitsprüfung unterziehen, nach der eine Beitrag<strong>sein</strong>stufung erfolgt.<br />

Private Krankenversicherung<br />

Privat versichern können sich Beamte, Selbstständige und Freiberufler. Das gilt auch für<br />

Angestellte und Arbeiter, deren Einkommen die sogenannte Jahresarbeitsentgeltgrenze<br />

übersteigt. Dieses Jahresbruttogehalt beträgt in diesem Jahr 49.950 Euro, monatlich also<br />

4.162,50 Euro.<br />

Fa K t<br />

Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenkasse<br />

bezahlt in der privaten Krankenkasse<br />

jeder einen individuellen Beitrag. Dieser ist<br />

abhängig von Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand<br />

bei Vertragsabschluss und zu<br />

erbringender Leistung. Konkret bedeutet<br />

das, dass ältere Versicherungsnehmer einen<br />

höheren Beitrag bezahlen als jüngere und<br />

Frauen unter anderem aufgrund ihrer höheren<br />

Lebenserwartung einen höheren Beitrag<br />

bezahlen als Männer. Da jede Person eine<br />

eigene Police benötigt, zahlen Familien mit<br />

<strong>Kind</strong>ern üblicherweise mehr als in der GKV.<br />

Die Leistungen der Privaten sind abhängig<br />

vom individuellen Vertrag. Vertraglich vereinbarte<br />

Leistungen können – anders als bei<br />

der GKV – nicht gestrichen werden.<br />

Während bei der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

der Arzt direkt mit der Krankenkasse<br />

abrechnet, stellt er bei der privaten<br />

dem Versicherungsnehmer (also dem<br />

Patien ten) eine Rechnung. Dieser bezahlt<br />

selbst und reicht die Rechnung zur Erstat-<br />

tung bei <strong>sein</strong>er Krankenkasse ein.<br />

23<br />

neu: der Basistarif<br />

Der sogenannte Basistarif wurde 2009 vom<br />

Gesetzgeber eingeführt, um bei den privaten<br />

Kassen einen bezahlbaren Tarif ohne<br />

Gesundheitsprüfung einzuführen. Zu diesem<br />

Basistarif müssen Neukunden ohne<br />

Risikoaufschläge oder Leistungskürzungen<br />

versichert werden. Allerdings haben die privaten<br />

Krankenversicherungen diesen Basistarif<br />

auf dem gesetzlich erlaubten Höchstniveau<br />

festgelegt. Er beträgt knapp 570 Euro<br />

monatlich. Somit lohnt sich ein Wechsel<br />

zum Basistarif höchstens für Ältere oder Versicherte<br />

mit Vorerkrankungen, da die Beiträge<br />

für die anderen Versicherten zumeist<br />

unter diesem Basistarif liegen.<br />

Text: Daniela Böhle

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