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2 | Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt Vorbild: Landkreise ziehen bei „Datenautobahn“ an einem Strang Grußwort des Landrates Jörg Hellmuth Liebe Leserinnen und Leser, ich erinnere mich noch an meine Worte anlässlich der Wirtschaftbeilage aus dem vergangenen Jahr. Zentrale Themen waren damals „Eurokrise“ und „Eurorettungsschirm“. Nach wie vor sind diese Begriffe in unserem täglichen Leben präsent. Meine Frage, ob weitere Länder Griechenland folgen und die Hilfe der Euro-Länder in Anspruch nehmen werden, Grußwort Landrat des Landkreises Stendal Jörg Hellmuth müssen wir heute leider mit Ja beantworten. Genauso wichtig wie die Lösung dieser globalen Probleme ist die Klärung der Fragen, die uns das Leben hier vor Ort stellt. Wie kann die Wirtschaft stabilisiert und ausgebaut werden, damit unser Landkreis attraktiv für Jung und Alt bleibt? Eine dauerhafte und verlässliche Förderung von Handwerk und Gewerbe, Landwirtschaft und Tourismus spielt dabei die entscheidende Rolle. Die Ausdehnung und die geringe Besiedlungsdichte sind neben anderen Faktoren ein Wesensmerkmal unseres Landkreises. Im Gegensatz zu anderen Regionen des Landes konzentriert sich das Gewerbe nicht in Ballungszentren, sondern verteilt sich weit in der Fläche. Ein entscheidender Standortfaktor ist deshalb eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur. Als wichtigen Schritt in diese Richtung ist der Beginn der Arbeiten an der Bundesautobahn 14 zu werten. Aber nicht nur die A 14 ist für unseren Landkreis von großem Interesse, sondern auch der Ausbau der sogenannten „Datenautobahn“. Die Gründung des Zweckverbandes „Breitband Altmark“, bevor und wird den Landkreisen helfen, die Altmark für den Ausbau und die Ansiedlung von Unternehmen attraktiver zu machen. Zudem werden auch die Bürger mit einer zukunftssicheren Technologie versorgt. Wenn auch die Arbeitslosenquote noch viel zu hoch ist, so führt doch auch in unserer Region der demografische Wan- Exportquote hat sich seit der Wiedervereinigung verdreifacht Grußwort des Landrates Michael Ziche Liebe Leserinnen und Leser, schwierige finanzwirtschaftliche Themen bewegen Europa und tragen nicht gerade dazu bei, die bisher durchaus positive Stimmung der Wirtschaft in den Konjunkturberichten zu verstetigen. Dennoch hat sich unsere heimische Grußwort Landrat des Altmarkkreises Salzwedel Michael Ziche Wirtschaft weiterhin erfreulich entwickelt. Breit aufgestellt, von der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte über die Lebensmittelindustrie, Stahl- und Maschinenbau, Metallbe- und -verarbeitung, Holz-, Glas- und Kunst- stoffindustrie, Fahrzeugbau bis hin zur Erdöl- und Erdgasgewinnung, behaupten sich unsere Unternehmen im weltweiten Wettbewerb. So konnte beispielsweise die Exportquote im Altmarkkreis von 11,1 % im Jahr 2000 auf 22,9 % im Jahr 2011 gesteigert werden, das Bruttoinlandsprodukt seit der Wiedervereinigung sogar um ca. 200 %. Die Arbeitslosenquote liegt seit dem vergangenen Jahr fast durchweg unter 10 %, aktuell im September 2012 bei 9,2 %. Nicht zufrieden können wir sein, mit der Höhe der Bruttoarbeitsentgelte. Sie lagen 2009 im Durchschnitt in unserem Landkreis bei 1.744 Euro und bundesweit bei 2.676 Euro, so die letzten offiziellen Zahlen der Statistik. Damit sind wir im Ranking beim Kaufkraftindex deutschlandweit eher am Impressum Wirtschaftstandort Sachsen-Anhalt Standort Altmark Anzeigen-Sonderveröffentlichung der Volksstimme 19. Oktober 2012 Magdeburger Verlags- und Druckhaus GmbH Bahnhofstraße 17 39 104 Magdeburg Telefon: 03 91/59 99-0 verantwortlich: Marco Fehrecke del dazu, dass Firmen bereits händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern suchen. Um der Arbeitslosigkeit in unserer strukturschwachen Region zu begegnen und Fachkräfte zu fördern, hat der Landkreis in den Jahren von 2004 bis 2012 551 Projekte mit 4.220 Teilnehmern durchgeführt. Die Projekte wurden durch verschiedene Förderprogramme mit einem Gesamtumfang in Höhe von ca. 21 Millionen Euro unterstützt. Ihr Jörg Hellmuth Landrat des Landkreises Stendal unteren Ende zu finden. Hier muss noch einiges passieren, damit auch der Binnenmarkt besser angekurbelt wird. Im Kontext dazu haben wir in der Altmark auch großen Nachholbedarf im Bereich Forschung/ Entwicklung und Innovation. In diesem Bereich gibt es zu wenig höherwertige Arbeitsplätze, die mit entsprechenden Einkommen einhergehen. In den letzten Wochen und Monaten gab dennoch viel Erfreuliches zu berichten. So investierten Unternehmen wie die Fangmann-Gruppe, EEG Workover, das Gummiwerk Kraiburg Relastec, Paradiesfrucht und Förderelemente Wiese in ihre Standorte. Zudem wurde die Fangmann-Gruppe mit dem „Oskar“ und die WIPAG Nord aus Gardelegen als „Finalist“ im Rahmen des Wettbewerbs um den „Großen Preis des Mittelstandes“ ausgezeichnet. 828 Unternehmen aus den neuen Ländern hatten sich beworben. Zudem feierten der Fangmann-Gruppe und die Jackon Insulation GmbH in Mechau in diesem Jahr ihr 20-jähriges Firmenjubiläum und die (Uhrmacher)- Familie Dornblüth aus Kalbe (Milde) ihr 50-jähriges Manufakturjubiläum. Ein Beweis für kontinuierliches und nachhaltiges Wachstum. Nicht vergessen möchte ich auch die vielen kleinen Handwerksunternehmen, den Handel, die sich ständig entwickelnde Tourismusbranche und die Gesundheitswirtschaft. Ihr Michael Ziche, Landrat des Altmarkkreises Salzwedel
Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt | 3 Wirtschaftsfonds Altmark: Unternehmen helfen sich Stendal (dan) l „Wir möchten mit unserem Projekt den akuten Finanzbedarf decken, um die Existenz eines Unternehmens nicht im Anfangsstadium zu gefährden“, sagt Andreas Bosse, Vorsitzender des Unternehmensnetzwerkes Altmark. Im Mai stellte der Verein zusammen mit seinen Partnern (BIC, Wirtschaftsförderung) das Projekt „Wirtschaftsfonds Altmark“ öffentlich vor und hat es im September erfolgreich starten können. Über 15000 Euro sind seitdem gesammelt worden und bilden nun die Grundlage dafür, günstige Darlehen an Unternehmen der Region geben zu können. Dass es in der Altmark den Bedarf für schnelle Hilfen gibt, hat Ideengeber Prof. Hans-Jürgen Kaschade am Beispiel von der Kelles Suppenmanufaktur in Kläden gesehen. „Wir hatten einen Großauftrag reinbekommen, hatten aber kein Geld für die Verpackungsmaterialien“, erinnerte sich Geschäftsführerin Antje Mandelkow aus Kläden an ihren Engpass vor einem Jahr. In Prof. Hans-Jürgen Kaschade fand sie einen Geldgeber. „Im Juli hatten wir die letz- UNA-Chef Andreas Bosse (von links), Ideengeber Prof. Hans-Jürgen Kaschade, BIC-Chef Thomas Barniske und Banker Michael Pohl haben die Idee entscheidend begleitet. Inzwischen hat der Wirtschaftsfonds Altmark seine Arbeit aufgenommen. Foto: Dirk Andres te Rate zurückgezahlt und sind sehr froh über diese schnelle Hilfe“, freute sich die Unternehmerin bei ihrem Besuch bei UNA-Chef Andreas Bosse in der Stendaler Landbäckerei. Von diesem Praxisbeispiel bestärkt hatten UNA und Partner sich das Ziel gesetzt, bis September einen Fonds mit einem Kapital von mindestens 15000 Euro auflegen. Diese Zielmarke hatten sie bereits Ende August überschritten und konnten so das Projekt starten. „Das muss auf zwei Seiten passen“, sagt Andreas Bosse. Mit dieser einfachen Handhabung könnte Geld innerhalb weniger Wochen zur Verfügung gestellt werden, sofern es vom Kreditausschuss bewilligt wird. Die Darlehenshöhe soll zwischen 1000 bis maximal 10 000 Euro liegen und bei einer Laufzeit von 6 bis 18 Monaten mit einem geringen Zinssatz, der sich am aktuellen Inflationsniveau orientiert. Damit soll das Fondkapital lediglich vor der Inflation geschützt werden. Damit unterstreicht UNA sein Hauptziel, die Region zu unterstützen und daraus kein Kapital zu schlagen. Seit Ende August will der Fonds nicht nur Mikrodarlehen ausgeben, sondern kann diese auch zwischen Unternehmer und Geldgeber vermitteln. Bosse stellte jedoch auch klar: „Wir sind kein Selbstbedienungsladen, sondern wollen dort helfen, wo es auch nötig ist“ Damit der Fonds zukünftig wachsen kann, sucht das Unternehensnetzwerk in der Bevölkerung aber auch in der Wirtschaft nach Unterstützern. In den Genuss der Mikrodarlehen können ab September alle in der Altmark tätigen Unternehmen kommen. Informationen Weitere Informationen zum Projekt gibt es telefonisch bei UNA-Chef Andreas Bosse unter (03931) 03931 / 69900 oder bosse@ihrlandbaecker.de. Aussagefähig ist jedoch auch BIC-Geschäftsführer Thomas Barniske unter (03931) 681446.
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