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Hartwig Weber Ein Auszug aus dem Buch die opfer des kolumbus<br />

sein. Ich bin der größte Fürst der Erde, niemand kommt mir gleich. Wie kann der Mann,<br />

der Papst heißt, Länder verschenken, die nicht sein Eigentum sind? Meinen Glauben<br />

werde ich nicht ablegen. Euer Gott ist von den Menschen getötet worden, die er<br />

erschaffen hat. Mein Gott>bei diesen Worten zeigte er auf die Sonne - <br />

Jetzt stand auch Pizarro auf der Plaza. Er sah, wie Atahuallpa dem Mönch die Bibel aus<br />

der Hand riß und auf den Boden warf. Die Zeit war gekommen. Mit einer weißen Binde<br />

gab Pizarro d<strong>as</strong> vereinbarte Zeichen. D<strong>as</strong> Geschütz wurde abgefeuert. Und schon<br />

strömten die Spanier auf die Plaza. Mit dem Schlachtruf warfen sich Fußvolk<br />

und Reiterei in geschlossenen Schlachtreihen mitten unter den Haufen der Indianer.<br />

Völlig überr<strong>as</strong>cht, erschreckt durch d<strong>as</strong> Donnern der Geschütze und d<strong>as</strong> Knallen der<br />

Musketen, dachten die Indianer nicht an Widerstand, sondern nur an Flucht. Doch sie<br />

wußten nicht, wohin sie fliehen sollten. Überall waren Pferde und Reiter, nun ein einziges<br />

furchtbares Wesen, d<strong>as</strong> den Tod brachte. Einer nach dem anderen fiel, durchbohrt von<br />

den blitzenden Schwertern der Spanier. Hügel bildeten sich, die aus Toten bestanden.<br />

Atahuallpa sah, wie sich seine Untertanen erschlagen ließen, ohne sich zur Wehr zu<br />

setzen. Er schien d<strong>as</strong> nicht zu verstehen und auch nicht zu begreifen, w<strong>as</strong> geschehen war<br />

und geschah. Dann richtete sich der Angriff der Spanier gegen ihn. Die Edelleute, die<br />

versuchten, ihn zu schützen, wurden von den Schwertern durchbohrt. Ein Soldat riß ihm<br />

die Borla vom Kopf. Dann zogen ihn die Spanier mit sich und sperrten ihn in ein<br />

nahegelegenes Gefängnis. Zwei Soldaten blieben bei ihm zurück, um ihn zu bewachen.<br />

Die Kunde von der Gefangennahme Atahuallp<strong>as</strong> drang r<strong>as</strong>ch zu den indianischen<br />

Truppen hinaus, die auf den Wiesen lagerten. Auch hier dachte keiner an Kampf, d<strong>as</strong><br />

riesige Heer flüchtete in die umliegenden Wälder. Zelte und Waffen blieben zurück.<br />

Trompetenschall rief die Spanier zusammen. Sie versammelten sich auf der Plaza<br />

Caxamalca. Keiner von ihnen war verwundet, keiner getötet worden. Man konnte<br />

glauben, daß sie H<strong>as</strong>en bekämpft hatten. Der ganze Kampf hatte nicht viel mehr als eine<br />

halbe Stunde gedauert. Überall auf der Plaza lagen die Toten. Man schätzte ihre Zahl auf<br />

12000.»<br />

(Die Eroberung von Peru, hg. von R. und E. Grün, Tübingen/B<strong>as</strong>el 1973, S. 46ff.)<br />

Jetzt konnte nichts mehr die Gier der Europäer nach Gold bremsen.<br />

«Dann zog ein Teil der Spanier unter Hernando Pizarros Führung zu dem Landhaus<br />

Atahuallp<strong>as</strong>, d<strong>as</strong> in der Nähe der heißen Quellen stand. Dort fanden sie eine reiche Beute<br />

an Gold und Silber: Tafelgeschirr aus purem Gold, schwere silberne Becher, eine große<br />

Anzahl von Edelsteinen, wollene und baumwollene Stoffe von seltener Farbenpracht. D<strong>as</strong><br />

war alles zusammen so viel, daß die Spanier drei Tage brauchten, um diese Beute<br />

fortzuschaffen ...<br />

Unterdessen waren die Spanier nicht müßig. Sie taten alles, um Caxamalca in einen<br />

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