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18 politik<br />
leserbriefe<br />
Betr.: »Unnötige Geheimniskrämerei«<br />
– Information der FDP im DR vom<br />
21.2.2011, Seite 2<br />
Vieles wird im Ansatz zerstört<br />
Hat der FDP-Fraktionsvorsitzende Bernd Uwe Rasch<br />
eigentlich einmal ernsthaft über seinen Fraktionsartikel<br />
nachgedacht? Er fordert mehr Öffentlichkeit in den<br />
Ausschüssen und spricht vom Aussperren unbequemer<br />
und kritischer Zuhörer. Dabei strapaziert er die<br />
rechtliche Seite und beklagt, dass »Sachverstand und<br />
Engagement von vielen Tausend Bürgern nicht genutzt<br />
wird«. Vergisst Herr Rasch, dass sich engagierte<br />
Bürger in »nicht öffentlichen« Arbeitskreisen positiv<br />
und bislang mit Erfolg für den Erhalt des Freizeitbades<br />
eingesetzt haben? Bedenkenräte und chronische »Laberköppe«<br />
wurden seinerzeit möglichst rausgehalten.<br />
Vergisst Herr Rasch, welches Fiasko entstanden<br />
wäre, wenn die neuen Vertragsverhandlungen mit<br />
der TSV Reinbek lautstark öffentlich von jammernden<br />
Bedenkenträgern der heutigen Gesellschaft begleitet<br />
worden wären?<br />
Öffentlichkeit ist ja ‘ne schöne Sache. Doch vor<br />
neuen wichtigen Entscheidungen steht das tolle<br />
neudeutsche Wort »Brainstorming« (»Ideenstürme«).<br />
Da kommen Spinner und Visionäre zu Wort – dürfen<br />
ungehindert ihren Gedanken und Ideen freien Lauf<br />
lassen. Sie werden nicht unterbrochen, ihnen wird<br />
unvoreingenommen erst einmal zugehört. Krümelkacker,<br />
Jammerlappen, kurz gesagt »Beckmesser« haben<br />
in dieser Findungsphase nichts zu suchen. Glaubt<br />
Herr Rasch wirklich, dass öffentliches »Spinnen« und<br />
verrückte Ideen von Bürgern und Presse honoriert<br />
würden? Kräftig »draufhauen« lautet die Devise, und<br />
vieles wird dadurch im Ansatz bereits zerstört.<br />
Deswegen, Herr Bernd Uwe Rasch, lassen sie doch<br />
in Sachen <strong>Reinbeker</strong> Kultur erstmal die »Spinner«<br />
und »Visionäre« unter sich. »Besserwisser« werden<br />
öffentlich schon rechtzeitig zu Wort kommen und<br />
dann leider wieder so einiges kaputt machen. Und<br />
das alles »zum Wohle von Reinbek«!? Klaus Köpke<br />
Sandkamp 7, Reinbek<br />
Betr.: Bauvorhaben in Reinbek<br />
Stoppt die Versiegelung<br />
unserer »Stadt im Grünen«<br />
Vor Jahren gab es in Reinbek ein Bürgerbegehren,<br />
das sich gegen die Bebauung des Holzvogtlandes<br />
aussprach. Damals ignorierten die Politiker das<br />
Ergebnis des Bürgerbegehrens und setzten eine<br />
sogenannte vorsichtige Bebauung im nordwestlichen<br />
Grüngürtel Reinbeks durch. Mehrere Supermärkte<br />
entstanden auf der grünen Wiese!<br />
Nun gibt es Überlegungen weitere Grünflächen<br />
zu bebauen und für öffentliche Einrichtungen zur<br />
Verfügung zu stellen. Vielleicht mit einer repräsentativen<br />
Sporthalle? Das Wunschdenken sollte aufhören.<br />
Jahrelang haben Reinbeks Kommunalpolitiker/innen<br />
betont, dass die Verschuldung endlich gestoppt werden<br />
sollte. Es ist eine gefährliche Versuchung, die aktuelle<br />
Politik zu Lasten der nachfolgenden Generationen<br />
zu finanzieren! Kluge Politiker/innen nehmen die<br />
Bedenken ihrer Bürger/innen ernst und versuchen<br />
nicht, ihre eigenen Richtlinien zu umgehen.<br />
Einige Fakten aus einer Broschüre des Kieler<br />
Ministeriums für landwirtschaft, Umwelt und<br />
ländliche räume, warum Boden/Grünflächen ein<br />
wichtiger Regulator für das Klima sind:<br />
• 100-200 Jahre dauert es, bis eine Humusschicht<br />
von 1 cm Dicke entsteht.<br />
• Ohne Boden ist die natürliche Bildung von<br />
Grundwasser in Trinkwasserqualität nicht möglich.<br />
• <strong>Der</strong> Boden beeinflusst das Klima, da er ein wichtiger<br />
Ausgleichfaktor für Kohlendioxyd darstellt.<br />
Ruth Sedivy-Mursch<br />
per eMail<br />
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Die lästige Öffentlichkeit<br />
Planungsbüro setzt sich am Cronsberg über Bürgermeinung hinweg –<br />
Aufstellungsbeschluss für »Am Salteich« mehrheitlich angenommen<br />
Reinbek – Die Planungen zur<br />
Änderung des Bebauungsplans<br />
»Cronsberg« müssen nachgebessert<br />
werden. Das war die einhellige<br />
Meinung im Bau- und Planungsausschuss<br />
am 1. März, nachdem<br />
eine Reihe von Neuerungen für<br />
den Vorentwurfsbeschluss von Seiten<br />
des zuständigen Architektenbüros<br />
»Quente & Schwarz« dargelegt<br />
worden waren.<br />
Insbesondere stieß dabei die<br />
Absicht, bei den vorgesehenen<br />
dreigeschossigen Wohnbauten nun<br />
noch Staffelgeschosse einzuführen,<br />
auf Kritik im Ausschuss. Nicht<br />
nur Heinrich Dierking (Forum21)<br />
verwies auf den ursprünglichen<br />
Beschluss, der drei Geschosse als<br />
Maximum festgelegt hatte. Die<br />
Planer vermochten nicht durch<br />
ihre Hinweise zu überzeugen, man<br />
habe insgesamt die bisherige Baumasse<br />
reduziert. Viel augenfälliger<br />
war nämlich, dass, wie unter anderen<br />
Bernd Syska (SPD) hervorhob,<br />
die Bürgeranhörung (gemeint war<br />
die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung<br />
vom 5. November vergangenen<br />
Jahres; d.Red.), »zu einer<br />
anderen Planung« stattfand. Folgerichtig<br />
forderte er deswegen eine<br />
neue Anhörung zum jetzigen Stand<br />
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als 50 Jahren<br />
in Reinbek<br />
der Planung, die der SPD-Vertreter<br />
gleichzeitig als »nicht in dieses<br />
Viertel passend« charakterisierte.<br />
Ähnlich wie Syska störten sich auch<br />
andere Ausschussmitglieder daran,<br />
dass die geäußerten Bürgeranregungen<br />
nicht berücksichtigt<br />
worden seien. Dierking warf dem<br />
Planungsbüro sogar vor, sie hätten<br />
die Bürgermeinung »weggebügelt«.<br />
Die Antwort der Gescholtenen<br />
lautete etwas lahm und hilflos:<br />
»Wir können nicht allen Interessen<br />
gerecht werden.« Womit sie nicht<br />
offen legten, welchen Interessen<br />
sie gerecht werden konnten.<br />
Ausschussvorsitzender Ernst Dieter<br />
Lohmann (CDU) schloss die unerquickliche<br />
Auseinandersetzung mit<br />
der Vorgabe ab, dass die Überarbeitung<br />
des Vorentwurfsbeschlusses<br />
eine Geschossreduzierung zu<br />
beinhalten habe und die neue Planung<br />
Gegenstand einer erneuten<br />
Bürgeranhörung werden solle.<br />
Aufstellungsbeschluss<br />
»Am Salteich«<br />
Gegen die insgesamt zwei<br />
Stimmen von Bündnisgrünen und<br />
Forum21 (bei Enthaltung der FDP)<br />
verabschiedete der Ausschuss<br />
den Aufstellungsbeschluss zum<br />
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7. März 2011<br />
Bebauungsplan 66 »Am Salteich«.<br />
Vorgesehen sind in dem Areal, das<br />
an Haferkamp und Königstraße<br />
angrenzt, bis zu 30 Wohneinheiten<br />
in eingeschossigen Wohnbauten,<br />
die in mindestens zwei<br />
Bauabschnitten errichtet werden<br />
sollen. Ausdrücklich festgehalten<br />
wurde für die Planungsziele, dass<br />
dabei die Schulentwicklungs- und<br />
Kindergartenbedarfsplanung zu<br />
berücksichtigen seien. Absichtlich<br />
ohne genauere Festlegung wurden<br />
»fußläufige Verbindungen« ebenfalls<br />
aufgenommen. Auf Antrag der<br />
Grünen wurde die Bauweise in<br />
Hausreihen abgelehnt.<br />
Heinrich Dierking begründete<br />
die Ablehnung seiner Fraktion unter<br />
anderem damit, dass zunächst<br />
die städtebauliche Rahmenplanung<br />
für Schönningstedt geklärt werden<br />
müsse, in deren Bereich dieser<br />
Aufstellungsbeschluss ja falle.<br />
Ähnlich argumentierte auch der<br />
Fraktionsvorsitzende der Grünen,<br />
Günther Herder-Alpen: Mit dem<br />
Aufstellungsbeschluss habe der<br />
Eigentümer bereits Rechte, bevor<br />
die Rahmenplanung festgelegt<br />
worden sei. Ernst Dieter Lohmann<br />
warf dazu ein, es sei nur fair, jetzt<br />
»an zurückgestellte Bauinteressenten«<br />
zu denken, nachdem<br />
die (vorgezogene) Bebauung am<br />
Kornblumenring zum Abschluss<br />
gebracht wurde.<br />
Rahmenplanung Schönningstedt:<br />
Erneut die Frage<br />
der Öffentlichkeit<br />
Auch wenn es bei der städtebaulichen<br />
Rahmenplanung<br />
in dieser Sitzung »nur« um die<br />
Verfahrensweise bei der Auswahl<br />
eines Planungsbüros ging und die<br />
ursprünglich vertrauliche Vorlage<br />
zum Sitzungstermin als öffentlich<br />
deklariert wurde: Erneut biss man<br />
sich an der Einbeziehung der Öffentlichkeit<br />
fest. Während sich der<br />
Ausschussvorsitzende Ernst Dieter<br />
Lohmann (CDU) dafür stark machte,<br />
dass sich die vier vorgeschlagenen<br />
Planungsbüros in nicht öffentlicher<br />
Sitzung vorstellen sollten und,<br />
ebenso nicht öffentlich, dann auch<br />
entschieden würde, argumentierten<br />
Vertreter der Grünen, der<br />
SPD, und der FDP dagegen: Die<br />
Öffentlichkeit solle erfahren, was<br />
der Inhalt der zu vergebenden Planung<br />
sei (Grüne); alles, was keine<br />
schutzbedürftigen Interessen berühre,<br />
müsse öffentlich verhandelt<br />
werden (SPD); die Öffentlichkeit<br />
habe ein Recht darauf zu erfahren,<br />
was die grundsätzlichen Fähigkeiten<br />
der Planer seien (FDP).<br />
In der Abstimmung erreichte der<br />
Antrag auf Nichtöffentlichkeit nicht<br />
die dafür notwendige Zweidrittelmehrheit.<br />
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