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07.03.2011 - Der Reinbeker

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22 politik<br />

Aumühler<br />

Haushalt<br />

Anhebung der Grundsteuer von<br />

300 auf 330 Prozent<br />

Aumühle – Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer<br />

in einer Höhe von fast 400.000 Euro<br />

im Jahr 2010 mit erheblichen Auswirkungen auf<br />

die Finanzplanung im Jahr 2011 befürchtete die<br />

Amtsverwaltung noch vor knapp vier Wochen.<br />

Doch diese Hiobsbotschaft bestätigte sich nicht.<br />

So konnte der Finanzausschussvorsitzende<br />

Bernd Ulrich Leddin in der Sitzung der Gemeindevertretung<br />

Entwarnung geben. Nach dem<br />

vorläufigen Abschluss des Jahres 2010 gibt es<br />

einen Überschuss von insgesamt 288.800 Euro,<br />

der in die Rücklage fließt.<br />

Doch auch wenn die Gewerbesteuer wie im<br />

Vorjahr wieder bei 500.000 Euro liegen sollte,<br />

bleibt die Finanzlage in Aumühle angespannt.<br />

Die Gemeinde Aumühle kann ihre Aufgaben<br />

im Jahr 2011 nur durch einen Griff in die Rücklage<br />

erfüllen. »Und wenn wir so weiter machen,<br />

sind wir in spätestens fünf Jahren pleite«,<br />

war dann auch die realistische Prognose von<br />

Bernd-Ulrich Leddin. Er empfahl allen Gemeindevertretern,<br />

sich bei zusätzlichen freiwilligen<br />

Aufgaben zurück zu halten, und den Bürgern<br />

sagte Leddin: »Sie müssen sich von dem Gedanken<br />

verabschieden, dass die Gemeinde künftig<br />

Straßenbaumaßnahmen ohne Kostenbeteiligung<br />

der Anlieger durchführen wird.« Auch<br />

bei Zuschüssen an Vereine könnte es in den<br />

nächsten Jahren enger werden.<br />

Obwohl die Gemeindevertretung einstimmig<br />

den Hebesatz der Grundsteuer von 300 auf 330<br />

Prozent angehoben hat und somit etwa 40.000<br />

Euro mehr eingenommen werden, weist der<br />

Haushalt 2011 eine Unterdeckung von 217.000<br />

Euro aus, die aus der Rücklage gedeckt werden<br />

muss. Bei der Einkommensteuer rechnet die<br />

Gemeinde mit Einnahmen von 1.5 Millionen<br />

Euro. Die Kreisumlage belastet die Gemeinde<br />

mit 914.000 Euro. Für die Verwaltung des<br />

Amtes in Dassendorf ist fast eine halbe Million<br />

Euro zu zahlen.<br />

An Hand von Folien erläuterte Bernd Ulrich<br />

Leddin die trockenen Zahlen des Haushaltes<br />

2011. Über 500.000 Euro muss die Gemeinde<br />

für den Bereich Schulen aufwenden. Die<br />

gemeindlichen Anteile bei den beiden Kindergärten<br />

und der Krippe werden 366.000 Euro<br />

betragen. Bei der Reparatur des Sportplatzes,<br />

die auf 240.000 Euro geschätzt wird, hofft<br />

die Gemeinde mit Kosten von 60.000 Euro<br />

auszukommen, denn der Sportverein und die<br />

Gemeinde Wohltorf sollten sich ebenfalls an<br />

den Kosten beteiligen.<br />

Trotz der Investitionen in Höhe von 280.000<br />

Euro für Sanierung und laufende Instandhaltungen<br />

der knapp 130 gemeindeeigenen Wohnungen<br />

kann die Gemeinde noch einen Überschuss<br />

von 140.000 Euro verbuchen.<br />

Für Reparaturarbeiten an Gemeindestraßen<br />

sind Mittel in Höhe von rund 170.000 Euro in<br />

den Haushalt eingeplant. Bei einem Straßenausbau<br />

oder einer Grundüberholung werden<br />

die Anlieger mit 40 bis 75 Prozent der Baukosten<br />

veranlagt.<br />

Einstimmig folgte die Gemeindevertretung<br />

dem Vorschlag des Finanzausschusses und<br />

beschloss in der Sitzung am 24. Februar die<br />

Haushaltssatzung einschließlich der Anhebung<br />

der Grundsteuer für das Jahr 2011.<br />

Lothar Neinass<br />

Kreis Herzogtum Lauenburg –<br />

Noch haben sich die evangelischen<br />

Christen in Lübeck und dem Kreis<br />

Herzogtum Lauenburg nicht so<br />

ganz daran gewöhnt, dass sie zu<br />

einem Kirchenkreis verschmolzen<br />

wurden, da steht schon die nächste<br />

Fusion auf Kirchengebene bevor.<br />

Bis Pfingsten 2012 sollen die Voraussetzungen<br />

geschaffen werden,<br />

dass die Landeskirchen Pommern,<br />

Mecklenburg und Nordelbien sich<br />

zu einer Nordkirche zusammenschließen.<br />

Über die Vorbereitungen<br />

der Kirchenfusion berichtete Dr.<br />

Henning von Wedel während eines<br />

kirchlichen Gemeindeabends. Dr.<br />

Henning von Wedel ist Mitglied<br />

des Aumühler Kirchenvorstandes<br />

und hat als Synodaler an den<br />

Entwürfen der neuen Verfassung<br />

mit gearbeitet. Nach den Worten<br />

von Wedels sind die rechtlichen<br />

Voraussetzungen weitgehend<br />

abgeschlossen. In verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen wurde die Verfassung<br />

des neuen Kirchengebietes<br />

ausgearbeitet. Es war nicht leicht,<br />

die unterschiedlichen Interessen<br />

unter einen Hut zu bringen, denn<br />

die einzelnen Kirchengebiete sind<br />

in ihrer Struktur sehr unterschiedlich.<br />

So leben in Nordelbien 2<br />

Mill. Christen (45 % der Bevölkerung).<br />

Mecklenburg zählt 200.000<br />

Dr. Henning von Wedel hat als Synodaler<br />

maßgeblich am Entwurf der<br />

neuen Verfassung der Nordkirche<br />

mitgearbeitet.<br />

Christen (18 % der Bevölkerung)<br />

und in Pommern gehören 96.360<br />

Mitglieder zur Kirche (das sind 19<br />

% der Bevölkerung).<br />

In Nordelbien gibt es 794 Kirchengemeinden,<br />

in Mecklenburg<br />

sind es 734 und in Pommern 448.<br />

Wenn man sieht, dass sich allein<br />

im Kirchenkreis Lübeck/Herzogtum<br />

Lauenburg 90.000 Menschen zur<br />

evangelischen Kirche bekennen,<br />

7. März 2011<br />

Nordkirche: Verfassungsentwurf steht<br />

Landeskirchen Pommern, Mecklenburg und Nordelbien wachsen zusammen<br />

FOTO: lOTHar neinaSS<br />

fällt auf, wie verschieden die<br />

Gebiete sind. Hinzu kommt noch<br />

die unterschiedliche wirtschaftliche<br />

Situation.<br />

Im Laufe der letzten Jahrzehnte<br />

hat sich das kirchliche Leben in<br />

Pommern und Mecklenburg ganz<br />

anders entwickelt als im westlichen<br />

Kirchenkreis. Von allen Verhandlungspartnern<br />

wurde versucht, so<br />

viel wie möglich von den bisherigen<br />

Strukturen in die neue Nordkirche<br />

zu übernehmen.<br />

Nach den Worten von Dr. Henning<br />

von Wedel sind die Gespräche<br />

jetzt abgeschlossen. Die Entwürfe<br />

für die Verfassung der Nordkirche<br />

werden nun den Gemeinden,<br />

Kirchenkreisen und Synoden zur<br />

Stellungnahme zugeleitet.<br />

Da es eine Reihe von evangelischen<br />

Christen gibt, die sich mit<br />

einer Nordkirche nicht anfreunden<br />

können, wird mit zahlreichen<br />

Eingaben zum Verfassungsentwurf<br />

gerechnet.<br />

Ob die Zeit bis Pfingsten 2012<br />

ausreicht, um alle aus den Gemeinden<br />

vorgetragenen Bedenken<br />

und Änderungswünsche in den<br />

Arbeitskreisen zu diskutieren und<br />

anschließend von der verfassungsgebenden<br />

Versammlung zu verabschieden,<br />

bleibt abzuwarten.<br />

Lothar Neinass<br />

Zur beabsichtigten Schließung der Wentorfer Sprachheilschule:<br />

Grüne bezweifeln Einsparungswert<br />

Wentorf – Nach einer Kleinen<br />

Anfrage und der Antwort der<br />

Landesregierung melden die Grünen<br />

erhebliche Zweifel über die<br />

tatsächliche Höhe der Einsparungen<br />

an, die mit der Schließung des<br />

landesförderzentrums Sprache<br />

in Wentorf und dem beabsichtigten<br />

Verkauf des Objektes an<br />

der Golfstraße gemacht werden<br />

könnten (der reinbeker berichtete<br />

mehrfach). Die Landtagsabgeordnete<br />

der Grünen, Anke<br />

Erdmann, resümierte, die Antwort<br />

sei »enttäuschend, nicht durchgerechnet,<br />

nicht zu Ende gedacht.«<br />

Im Einzelnen kritisierte sie, die zu<br />

Grunde gelegten Zahlen für das<br />

vom Landesrechnungshof schon<br />

vor »etlichen Jahren« aufgestellte<br />

Sparvolumen in Höhe von 1,2<br />

Millionen Euro seien nicht auf die<br />

heutige Situation umgerechnet:<br />

»Mittel für den Umzug, nötige<br />

Umbauten in Schleswig und neue<br />

Belastungen für die Kreise – das<br />

alles hat das Ministerium überhaupt<br />

nicht angegeben.«<br />

Für die Wentorfer Gemeindevertreterin<br />

der Grünen, Katharina<br />

Bartsch, gibt es eine weitere<br />

erhebliche Lücke. Sie betrifft das<br />

Verkehrswertgutachten von 2003:<br />

»Die 9,6 Millionen Euro sind als<br />

Erlös viel zu hoch angesetzt, denn<br />

nach dem jetzigen Flächennutzungsplan<br />

kann dort nur eine<br />

Schule einziehen. Außerdem<br />

besteht für viele Gebäude Denkmalschutz,<br />

was flexible Umbauten<br />

verhindern würde. Oder erwartet<br />

das Land, dass die Planungen<br />

vor Ort geändert werden? Dann<br />

müsste Einfluss auf die Planungshoheit<br />

der Kommune genommen<br />

werden. Es gibt keinen Grund<br />

für Wentorf, dieses aufwändige<br />

Verfahren anzustoßen.«<br />

Nach Meinung des Kreistagsabgeordneten<br />

Klaus Tormählen<br />

bleibt am Ende von der avisierten<br />

Einsparung nicht viel übrig: »Stellt<br />

man die Zusatzbelastungen in<br />

Rechnung, so kommen wir auf<br />

eine Einsparsumme von weniger<br />

als 300.000,- Euro. Für diesen lächerlichen<br />

Betrag die Entwicklung<br />

von sprachbehinderten Kindern<br />

aufs Spiel zu setzen, ist für mich<br />

ein Vorgang, den ich nicht mehr<br />

verstehen kann. Sollte auf Grund<br />

verschlechterter Bedingungen<br />

auch nur ein Kind aus dem Heilungsvorgang<br />

herausfallen, so hat<br />

die Gesellschaft die Folgekosten<br />

zu tragen. Auf lange Sicht zahlt sie<br />

damit mehr als sie einspart.«<br />

Das vorläufige Fazit der Grünen<br />

drückt Anke Erdmann so aus: »<strong>Der</strong><br />

Umzug des Sprachförderzentrums<br />

von Wentorf nach Schleswig ab<br />

Sommer 2011 ist aus unserer<br />

Sicht nicht entscheidungsreif. Die<br />

Kosten für Umzug und nötige<br />

Umbauten, die bleibenden Kosten,<br />

das neu aufzubauende Team<br />

in Schleswig und die fehlende<br />

Struktur in der Fläche – das alles<br />

ist bislang noch nicht mal angedacht.«<br />

td<br />

Wentorf will<br />

Sportler ehren<br />

Wentorf – Es sollen Sportlerinnen<br />

und Sportler geehrt werden,<br />

die bei Landes-, Norddeutschen<br />

und Deutschen Meisterschaften<br />

sowie Europa- und Weltmeisterschaften<br />

in ihren Disziplinen<br />

einen ersten bis dritten Platz<br />

belegt haben. Die Vereine wurden<br />

aufgefordert, der Gemeinde<br />

die Namen der Sportlerinnen<br />

und Sportler aufzugeben. Wer in<br />

Wentorf wohnt, jedoch für einen<br />

auswärtigen Verein erfolgreich<br />

war und die oben angegebenen<br />

Voraussetzungen erfüllt, wird<br />

gebeten, sich bis zum 9. März<br />

2011 im Rathaus, Hauptstraße<br />

16, Zimmer 12, � 72001-<br />

266, Frau Stehr-Hauswald, zu<br />

melden.

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