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32 kultur<br />
filme<br />
Schauspielerin Mira Partecke in der Rolle der Greta Mondo<br />
»Eine flexible Frau« – Kinostart in Hamburg<br />
Hamburg – Vom 10. bis 21. März läuft im<br />
»3001 Kino«, Schanzenstraße 75 (im Hof),<br />
20357 Hamburg, Telefon 437679, das in<br />
der Sektion »Forum« der Berlinale 2010<br />
gezeigte Filmdrama »Eine flexible Frau«,<br />
mit der aus Reinbek stammenden und<br />
heute in Berlin lebenden Schauspielerin<br />
Mira Partecke in der Hauptrolle.<br />
Tatjana Turanskyj (Buch & Regie), Mira<br />
Partecke (Hauptrolle Greta Mondo) und<br />
Team (weitere) werden am 10. März 2011,<br />
Filmstart 20 Uhr, zum Publikumsgespräch<br />
im »3001 Kino« auch anwesend sein!<br />
<strong>Der</strong> erste Spielfilm der Regisseurin<br />
Tatjana Turanskyj – ironisch »Eine flexible<br />
Frau« genannt – ein Film »vom Ende der<br />
Romantik« (Tatjana Turanskyj: http://<br />
teddyaward.tv/2010/index2.asp?Kateg<br />
orieID=1079&InhaltID=1995),<br />
»schubst ... seine Protagonistin<br />
in den freien Fall. Macht Angst.<br />
Will Angst machen. Nicht nur<br />
denen, aber vor allem denen,<br />
die weiblich sind ... schält das<br />
fiese Gesicht einer ultraharten<br />
Gegenwart heraus« (Kirsten<br />
Riesselmann in der taz). Er erzählt<br />
von brüchigen Biographien<br />
im Berliner »Kreativmilieu«, von<br />
Prekarität und sozialem Ausschluss<br />
und von den identitätsstiftenden<br />
Effekten der Arbeit.<br />
Greta Mondo (Mira Partecke), eine<br />
40jährige, verschuldete Architektin, hat ihren<br />
Job als Freelancerin in einem Architekturbüro<br />
verloren. Mit einer Mischung aus<br />
Widerborstigkeit und Anpassungswillen<br />
versucht sie, sich dem Flexibilitätsimperativ<br />
des Arbeitsmarktes zu unterwerfen,<br />
und wirkt doch wie ein Alien inmitten der<br />
perfekt gepflegten Callcenter-Agentinnen,<br />
deren penetrante Verkaufsanrufe wie ein<br />
»frischer Sommerwind« klingen sollen. Sie<br />
reibt sich auf an den Ecken und Kanten<br />
ihrer versteinerten Umwelt, einer Gesellschaft,<br />
in der Prostitution Flexibilität heißt.<br />
Regisseurin Tatjana Turanskyj macht<br />
von Anfang an klar, dass sie Gretas<br />
Geschichte nicht als Porträt eines persönliches<br />
Schicksals, sondern als Gesellschaftsanalyse<br />
begriffen haben will.»Mit<br />
viel Sinn für Situations- und Sprachkomik<br />
beschreibt der Film nicht zuletzt eine<br />
von Floskeln und Phrasen beherrschte<br />
Arbeitswelt, in der stets neue Herausfor-<br />
derungen und neue Erfahrungen gesucht<br />
werden und man sich eines grotesken<br />
Wellness-Jargons bedient. (Esther Buss,<br />
»jungleworld«).<br />
Tatjana Turanskyj im Gespräch mit Birgit<br />
Kohler von den Freunden der Deutschen<br />
Kinemathek: »Die Situation von sogenannten<br />
„modernen“ Frauen in der heutigen<br />
Dienstleitungsgesellschaft ist zentral für<br />
meinen Film.«<br />
Die Protagonistin Greta Mondo driftet<br />
zwischen Anpassung und Widerspruch<br />
durch ihr Leben. Eleonóra Szemerey im<br />
Internetportal »schnitt.de«: »Manchmal<br />
weint sie auch. Doch viel beängstigender<br />
ist es, wenn sie lacht. Man erwartet einen<br />
Ausbruch, mit jeder Filmminute angespannter.<br />
Doch man wartet vergebens.«<br />
Esther Buss, »jungleworld«:<br />
»Dank des hinreißenden,<br />
mitunter tief berührenden<br />
Spiels von Mira Partecke<br />
wird Greta in keinem<br />
Moment als Stellvertreterin<br />
für die Beschreibung einer<br />
krisenhaften Lebens- und<br />
Arbeitswelt instrumentalisiert,<br />
sondern erscheint als<br />
glaubhafte, lebendige Figur.«<br />
Eleonóra Szemerey im Internetportal<br />
»schnitt.de«: »Wie<br />
der französische Filmregisseur<br />
Jean-Luc Godard zu Anfang seines<br />
Schaffens, bedient sich auch Turanskyj ihrer<br />
Figuren und derer Umgebung, um ihr<br />
Unbehagen am Status quo zu äußern. Sie<br />
lässt Nebenfiguren oder gänzlich Unbeteiligte<br />
das Wort ergreifen, ihre eigenen Fragen<br />
an den Zuschauer stellen. Dringliche<br />
Fragen, die sie selbst nicht beantworten<br />
kann und die sie nun mit diesem hierzulande<br />
doch ungewöhnlichen, sehenswert<br />
unschönen Film aufwirft.«<br />
Zuletzt noch eine internationale Stimme<br />
zum Film: »In a scene of classic horizontal<br />
imagination that would make John Ford,<br />
Sergio Leone, or Clint Eastwood proud,<br />
the film begins and ends with the protagonist<br />
Greta (Mira Partecke, in a totally<br />
effective, heartbreaking performance) the<br />
morning after her birthday, staggering out<br />
of a field, jobless and (nearly) friendless,<br />
but still standing.« (Avery Hudson, www.<br />
groundreport.com)<br />
Dauer 97 Minuten; FSK: ab 12 Jahren.<br />
FOTOS: FilMgalerie 451<br />
»Vincent will meer«<br />
Wentorf – Am Freitag, 11. März<br />
2011, 19.30 Uhr, lädt die Martin<br />
Luther-Kirchengemeinde ein zum<br />
Filmabend im Gemeindesaal,<br />
Waldweg 1. Zur Aufführung<br />
kommt die Tragikomödie »Vincent<br />
will meer« aus dem Jahre 2010.<br />
Es war der letzte Wunsch seiner<br />
Mutter: noch<br />
einmal das Meer<br />
sehen. Doch<br />
jetzt ist Vincents<br />
Mutter tot. Und<br />
ihre Asche in<br />
einer Bonbondose<br />
unter seinem<br />
Bett. Vincent<br />
will ihr diesen<br />
letzten Wunsch erfüllen. Er wartet<br />
nur noch auf eine Gelegenheit<br />
aus dem Heim, in dem er wegen<br />
seines Tourette-Syndroms sitzt,<br />
auszureißen...<br />
Jan Oberländer vom Berliner<br />
Tagesspiegel meint dazu: »Dass<br />
der Film versucht, zugleich ernsthaft<br />
und komödiantisch zu sein,<br />
tut ihm nicht gut. Fitz spielt den<br />
Tourette-Kranken beeindruckend,<br />
aber seine Figur wirkt wie am<br />
Reißbrett entworfen. 27 Jahre alt,<br />
Zuckungen seit der Kindheit – und<br />
noch nie in Behandlung?« Moritz<br />
Holfelder schreibt in ndr-online.<br />
de: »Allein Florian David Fitz und<br />
Karoline Herfurth als Vincent und<br />
Marie machen die launig konventionelle<br />
Komödie zum Erlebnis . . .«<br />
Eintritt frei. Dauer: 95 Minuten.<br />
Im Anschluss Beisammensein mit<br />
Spätschoppen und Gedankenaustausch<br />
zum Film.<br />
Kinoabend<br />
mit »Ludwig II.«<br />
glinder mühle<br />
Aumühle – Die Otto-von-Bismarck-Stiftung<br />
in Friedrichsruh,<br />
Am Bahnhof 2, lädt am Mittwoch,<br />
23. März 2011, 19.30 Uhr, zum<br />
Filmabend mit dem Historienfilm<br />
aus dem Jahre 1955 »Ludwig II.<br />
– Glanz und Elend eines Königs«.<br />
<strong>Der</strong> aufwändige Kostümfilm behandelt<br />
das Leben des bayerischen<br />
Königs – mit O.W. Fischer, Ruth<br />
Leuwerik, Marianne Koch u.v.a.<br />
Eintritt frei.<br />
»Mammuth«<br />
Reinbek – <strong>Der</strong> Filmring Reinbek<br />
e.V. präsentiert am Montag, 7.<br />
März, 19.30 Uhr im Programmkino<br />
im Sachsenwald-Forum, Hamburger<br />
Straße 4-6, den französischer<br />
Spielfilm »Mammuth« der<br />
Regisseure Benoît Delépine und<br />
Gustave Kervern aus dem Jahr<br />
2010 – »eine lakonische Komödie<br />
über die Außenseiter der Gesellschaft«.<br />
(»ZEIT-ONLINE«). Frei ab<br />
12 Jahren - 91 Min.<br />
Karten gibt es bereits im Vorverkauf<br />
an der Theaterkasse im<br />
Sachsenwald-Forum, Hamburger<br />
Straße 4-6, � 040-72736920.<br />
»Nanga Parbat«<br />
7. März 2011<br />
Glinde – Im Glinder Gutshaus,<br />
Möllner Landstrasse 53, wird am<br />
Donnerstag, 10. März 2011, 19.30<br />
Uhr, das Brüder-Drama »Nanga<br />
Parbat« gezeigt.<br />
Die Brüder Reinhold und<br />
Günther Messner setzen sich als<br />
Kinder das Ziel, irgendwann den<br />
Nanga Parbat, zu besteigen. Im<br />
Jahre 1970 ist es für die damals 23<br />
und 25 Jahre alten Brüder dann<br />
soweit. Unter der Führung des<br />
Expeditionsleiters Dr. Karl Maria<br />
Herrligkoffer will eine Elite internationaler<br />
Bergsteiger den Gipfel<br />
erobern. Die Route führt über die<br />
legendäre Rupalwand, die höchste<br />
Steilwand der Erde. Nach einer<br />
Schlechtwetterwarnung entscheidet<br />
sich Reinhold den Gipfel alleine<br />
zu erreichen ...<br />
Andreas Lesti schreibt in der<br />
FAZ: » <strong>Der</strong> Film ist deutlich schwächer<br />
als seine Geschichte ... Die<br />
Szenen in den Hochlagern wurden<br />
in der sichtbar künstlichen Umgebung<br />
einer Münchener Eishalle<br />
gedreht, sie verhalten sich zu den<br />
in Pakistan entstandenen Außenaufnahmen<br />
ungefähr wie ein Eiswürfel<br />
zu einem Gletscherbruch«.<br />
Gebhard Hölzl in br-online (bayerischer<br />
Rundfunk) meint: »Bedauerlicherweise<br />
bleibt das echte<br />
filmische Drama etwas im Ansatz<br />
stecken. Die beiden Schwerpunkte,<br />
die komplexe Beziehung zwischen<br />
den Brüdern und Reinholds<br />
schwieriges Verhältnis zu Herrligkoffer,<br />
werden nicht entsprechend<br />
beleuchtet. Vor allem aber können<br />
die Zuschauer die Schwierigkeiten<br />
des Bergsteigerhandwerks nur<br />
wenig nachvollziehen«. Daniel Albers<br />
in schnitt.de meint: Ȇberaus<br />
beeindruckend – wie von einem<br />
Joseph Vilsmaier-Film nicht anders<br />
zu erwarten – sind allerdings die<br />
großartigen Bilder der gigantischen<br />
Bergwelt des Himalaya . . .<br />
Eintritt: € 4,-; 104 Minuten; frei<br />
gegeben ab 6 Jahren. Karten an der<br />
Abendkasse.<br />
»Giulias Verschwinden«<br />
Neuschönningstedt – Am Mittwoch,<br />
16. März, 19.30 Uhr, wird<br />
die Gethsemane-Kirche, Kirchenstieg<br />
1, zum Kino-Saal. Gezeigt<br />
wird die<br />
Filmkomödie<br />
»Giulias<br />
Verschwinden«<br />
mit<br />
Corinna<br />
Harfouch<br />
und<br />
Bruno<br />
Ganz in den Hauptrollen. Es ist ein<br />
Film über das Alter, die Jugend und<br />
andere Ewigkeiten. <strong>Der</strong> Eintritt<br />
ist frei, um eine Spende für die<br />
Gemeinde wird gebeten.