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20 politik<br />
Aumühle – Die unterschiedlichen<br />
Meinungen zur 8. Änderung des<br />
Flächennutzungsplanes bleiben<br />
weiter bestehen. Während SPD<br />
und CDU das Gelände zwischen<br />
dem Sportplatz und dem<br />
Friedhof als einzige Möglichkeit<br />
sehen, in Aumühle ein Baugebiet<br />
ausweisen zu können, votierte<br />
die UWG dagegen. Obwohl es<br />
in der Sitzung eigentlich nur um<br />
die Abwägung der von Behörden<br />
und Bürgern eingereichten<br />
Anregungen und Bedenken ging,<br />
brachten beide Seiten noch einmal<br />
ihre grundsätzlichen Positionen<br />
vor. Axel Mylius (SPD) wies als<br />
Vorsitzender des Bauausschusses<br />
darauf hin, dass man sich früher<br />
in der Gemeindevertretung einig<br />
gewesen sei, ein neues Baugebiet<br />
für Bürger aus der Gemeinde zu<br />
planen. Das Problem sei nur, dass<br />
alle von der Gemeinde vorgeschlagenen<br />
Grundstücke von der<br />
Landesplanung und dem Landrat<br />
abgelehnt worden seien. Auch das<br />
seit Jahren brach liegende Gelände<br />
um das abgebrannte Sägewerk<br />
in Friedrichsruh fand nicht die<br />
Zustimmung der Fachbehörden,<br />
obwohl das Gebiet im Flächennutzungsplan<br />
als »Gewerbegebiet«<br />
ausgewiesen ist.<br />
Nach langen Verhandlungen, in<br />
die selbst Ministerpräsident Harry<br />
Peter Carstensen eingeschaltet<br />
war, hat die Landesplanung als<br />
einzig mögliches Baugebiet in<br />
Aumühle das Gelände zwischen<br />
dem Sportplatz und dem Friedhof<br />
vorgeschlagen.<br />
In der Gemeindevertretung<br />
löste der Vorschlag keine<br />
Begeisterung aus. Während die<br />
UWG sich hinter die Proteste<br />
von Bürgern aus dem Wohnbereich<br />
Kiefernschlag stellte und<br />
ein Baugebiet generell ablehnte,<br />
sprachen sich CDU und SPD dafür<br />
aus, eine Planung zu beginnen.<br />
»Wenn wir jetzt nicht zumindest<br />
7. März 2011<br />
Kommentar Landesplanung bestimmt Baugebiet<br />
Bei den Diskussionen um ein eventuelles<br />
Baugebiet zwischen Sportplatz und Friedhof<br />
scheinen Kirche, Gemeinde, aber auch<br />
Ferdinand von Bismarck vergessen zu haben,<br />
dass im Dezember 1984 zwischen Kirche<br />
und Ferdinand von Bismarck ein Nutzungsvertrag<br />
abgeschlossen wurde, durch den die<br />
Fläche zwischen Sportplatz und Friedhof der<br />
Kirchengemeinde auf Dauer als Friedhofserweiterungsfläche<br />
kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt wurde. Das Recht der Kirche ist im<br />
Grundbuch gesichert worden.<br />
Die Gemeinde Aumühle kann zwar<br />
Flächennutzungs- und auch Bebauungspläne<br />
ohne Rücksicht auf die Eigentumsverhältnisse<br />
erstellen.<br />
Es macht aber kaum Sinn, wenn man<br />
nicht sicher ist, dass die Eigentümer bzw.<br />
Nutzungsberechtigten einer Planung positiv<br />
gegenüber stehen.<br />
Bevor es weitere Planungen zwischen<br />
Sportplatz und Friedhof gibt, sollten Gespräche<br />
zwischen Gemeinde, Kirche und<br />
Ferdinand von Bismarck geführt werden.<br />
Lothar Neinass<br />
Hoffnung für<br />
Uwe-Plog-Halle<br />
Preiswerteres Sanierungs-<br />
konzept blieb ¾ Jahr<br />
ungeprüft im Rathaus liegen<br />
Reinbek – <strong>Der</strong> Vorschlag liegt im Rathaus<br />
bereits seit einem Dreivierteljahr auf dem<br />
Tisch: Baufachleute haben ehrenamtlich für<br />
die TSV Reinbek eine Idee entwickelt, wie die<br />
städtische Uwe-Plog-Halle kostengünstiger<br />
saniert werden könnte, als bisher von der<br />
Stadt kalkuliert. Jetzt durfte Diplom-Ingenieur<br />
Günther Jakobeit, einer der Unterstützer, das<br />
Konzept im Hauptausschuss vorstellen. Susann<br />
Jandt-Wahls, bei der Stadt zuständig für den<br />
Hochbau, versprach daraufhin, sich mit der<br />
Idee zu befassen.<br />
420.000 Euro inklusive Architektenleistung<br />
soll die Ertüchtigung der Sporthalle nach einem<br />
Kostenvoranschlag einer Zimmerei kosten. Die<br />
Initiatoren wollen nicht die vorhandene Konstruktion<br />
verstärken, sondern ganz neue Binder<br />
einbauen, die das neue Dach tragen sollen.<br />
Alle alten Installationen bleiben. »Damit käme<br />
auch endlich die Dämmung an die richtige<br />
Stelle und die Probleme mit dem heruntertropfenden<br />
Kondenswasser hören auf«, nannte<br />
Jakobeit weitere Vorteile. Er sei aus 35jähriger<br />
Erfahrung sicher, dass man die vorhandenen<br />
Stahlbetonstützen mit den neuen Bindern<br />
belasten könne.<br />
»Hier kann mit geringem Aufwand die<br />
Standfestigkeit wiederhergestellt werden<br />
und weitere notwendige Sanierungsaufgaben<br />
können kleinschrittig je nach Haushaltslage gestreckt<br />
werden« versuchte TSV-Geschäftsführer<br />
Rüdiger Höhne den Politikern diese Lösung<br />
schmackhaft zu machen. Klaus-Peter-Puls<br />
(SPD) bemängelte, dass die Idee nicht längst<br />
im Rathaus geprüft worden ist. Planungskosten<br />
über 20.000 Euro stünden seit März 2010 im<br />
Haushalt. Bisher gehen die Politiker von Sanierungskosten<br />
in Höhe von gut einer Million Euro<br />
aus. <strong>Der</strong> neue Vorschlag soll nun im Hauptausschuss<br />
am 22. März 2011 noch einmal auf die<br />
Tagesordnung. Elke Güldenstein<br />
Über Anregungen und Bedenken zur 8. Änderung<br />
des Flächennutzungsplanes beschlossen<br />
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im Flächennutzungsplan das<br />
Gebiet als Baugebiet ausweisen,<br />
kann es passieren, dass wir in<br />
Aumühle mindestens bis zum Jahr<br />
2025 kein Baugelände ausweisen<br />
können, denn Aumühle soll sich<br />
baulich nicht entwickeln, weil es<br />
nicht auf einer der vom Land vorgegebenen<br />
Aufbauachsen liegt«,<br />
warnte Axel Mylius. Und auch<br />
CDU-Sprecher Rolf Czerwinski<br />
wies darauf hin, dass die Änderung<br />
des Flächennutzungsplanes<br />
nur eine Option in die Zukunft sei:<br />
»Wir wollen kurzfristig auf dem<br />
Gelände keine Häuser bauen.<br />
Wenn sich in einigen Jahren mal<br />
ein Bedarf ergeben sollte, wollen<br />
wir hierfür lediglich die Möglichkeit<br />
geschaffen haben.«<br />
45 Träger öffentlicher Belange,<br />
das sind Behörden und<br />
Verbände wie der nabu oder der<br />
landessportverband, bekamen<br />
die Unterlagen und konnten sich<br />
zu den Planungen äußern. 13<br />
Behörden haben sich gemeldet,<br />
in der Regel mit Vorschlägen. Ein<br />
Möllner Rechtsanwaltsbüro hat<br />
sich allgemein im Auftrag seiner<br />
Mandanten zu Wort gemeldet. Bei<br />
einer örtlichen Unterschriftenaktion<br />
haben 111 Bürgerinnen und<br />
Bürger ihre Bedenken angemeldet.<br />
Diese Kritik richtet sich in<br />
erster Linie an eine Erschließung<br />
über die Straße Kiefernschlag.<br />
Bedenken werden aber auch<br />
erhoben, dass erneut Wald für<br />
ein Wohngebiet geopfert werden<br />
soll. Einige Beschwerde-führer<br />
befürchten, dass die Erschließung<br />
des Wohngebietes zu teuer wird.<br />
Erstaunt war man in der<br />
Sitzung, dass sich die kirchengemeinde<br />
aumühle erst wenige<br />
Tage vor der Beschlussfassung zur<br />
Änderung des Flächennutzungsplanes<br />
geäußert hat. Die Kirche<br />
hat Bedenken, ihre seit 50 Jahren<br />
für Friedhofsabfälle genutzte<br />
Grube zu verlieren. Weiter befürchtet<br />
sie, dass durch zu geringe<br />
Bauabstände, aber auch durch<br />
eine Erschließungsstraße zwischen<br />
Schule und Kirche, die Friedhofsruhe<br />
beeinträchtigt wird.<br />
Viele Bürger, die zur Sitzung der<br />
Gemeindevertretung gekommen<br />
waren, wurden enttäuscht, weil<br />
die meisten ihrer Anregungen und<br />
Bedenken nicht beim Flächennutzungsplan,<br />
sondern erst bei der<br />
Aufstellung eines verbindlichen<br />
Bebauungsplanes berücksichtigt<br />
werden.<br />
Mit den Stimmen von CDU und<br />
SPD gegen die der UWG wurden<br />
die Anregungen und Bedenken<br />
teilweise berücksichtigt bzw.<br />
zurückgewiesen. Lothar Neinass