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Bernhard Schlinks Roman The Reader im nordamerikanischen ...

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angesehen werden kann (314). Im Rahmen der Arbeit gilt es, diese <strong>The</strong>se zu überprüfen und<br />

Fragen einer Korrelation zwischen dem Erfolg des <strong>Roman</strong>s und dem speziellen Umgang mit<br />

dem <strong>The</strong>ma Holocaust zu beantworten. Dabei ist es wichtig, <strong>im</strong> <strong>Reader</strong> aufgeworfene<br />

Fragestellungen, wie die nach Verantwortung und Schuld der Tätergeneration, dem Umgang<br />

der zweiten Generation mit der NS-Vergangenheit sowie die nach dem Verhältnis zwischen<br />

Tätern und Opfern zu reflektieren und anschließend <strong>im</strong> amerikanischen Holocaust-Diskurs<br />

ausfindig zu machen. Dadurch wird das Zusammenwirken von <strong>Schlinks</strong> <strong>Roman</strong> und dem<br />

Holocaust-Diskurs analysiert.<br />

Einen guten, überblicksartigen Einstieg in die <strong>The</strong>matik des Holocaust-Diskurses bietet<br />

Daniel Levys und Natan Sznaiders Erinnerung <strong>im</strong> Globalen Zeitalter: Der Holocaust. Darin<br />

wird die kulturelle und gesellschaftliche Beschäftigung mit dem <strong>The</strong>ma Holocaust in<br />

Deutschland, Israel und den USA vergleichend untersucht. Für meine Arbeit sind jene<br />

Tendenzen der Entwicklung der Holocaust-Erinnerung bedeutsam, die Levy und Sznaider in<br />

den USA konstatieren. Sie unterscheiden verschiedene Phasen des amerikanischen Umgangs<br />

mit dem Holocaust: Die unmittelbaren Nachkriegsjahre seien durch eine Abwesenheit der<br />

Holocausterinnerung gekennzeichnet. Erste öffentliche Bezugnahme auf die <strong>The</strong>matik sei mit<br />

der Veröffentlichung des Tagebuchs der Anne Frank (1947) erfolgt. Die 60er Jahre werden als<br />

Wendepunkt der Holocausterinnerung beschrieben, der durch den Eichmann-Prozess als<br />

inszeniertes Medienereignis eingeläutet wird. Als weiteren „Meilenstein in der<br />

Medienrepräsentation des Holocaust“ (Levy und Sznaider 137) nennen sie die Mini-<br />

Fernsehserie Holocaust (1978), die eine Debatte über die „Trivialisierung des Holocaust“<br />

(Levy und Sznaider 138) auslöst. Steven Spielbergs Film Schindler’s List wird als „Inbegriff<br />

dieser Holocaustindustrie“ (Levy und Sznaider 161) angesehen und schließlich wird das United<br />

States Holocaust Memorial Museum in Washington, D.C. als eine Erinnerungsstätte betrachtet,<br />

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