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Bernhard Schlinks Roman The Reader im nordamerikanischen ...

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Analphabetismus in <strong>The</strong> <strong>Reader</strong> werde als ein für sie fragwürdiges Mittel eingesetzt, Mitleid<br />

mit den Tätern des Nationalsozialismus zu empfinden, was hier deutlich kritisiert wird.<br />

Dadurch werde von der eigentlichen Strafbarkeit der Bevölkerung abgelenkt. Sie wirft Schlink<br />

vor, von den historischen Tatsachen in eine Phantasie abzugleiten, wobei „anomaly displaces<br />

history“ (27).<br />

Die New York T<strong>im</strong>es veröffentlicht 1999 erneut einen Artikel zu <strong>Schlinks</strong> <strong>Roman</strong> mit<br />

dem Titel „Seeking Guilt, Finding Fame. German’s Novel of Nazi Era Becomes a U.S. Best<br />

Seller“ (30. März 1999). Dinitia Smith stellt in diesem den erstaunlichen Erfolg des <strong>Roman</strong>s<br />

heraus und fasst die erschienen Rezensionen als „highly favorable“ zusammen. Gleichzeitig<br />

wird aber auch Bezug genommen auf die kritische Stellungnahme von Cynthia Ozick in<br />

Commentary und die provokante Frage aufgeworfen: „Is Hanna’s illiteracy a metaphor<br />

<strong>im</strong>plying that Germans perpetrated the Holocaust s<strong>im</strong>ply out of ignorance?“ (Smith).<br />

Auch in <strong>The</strong> Boston Globe erscheint 1999 ein weiterer Artikel zu <strong>The</strong> <strong>Reader</strong> mit dem<br />

Titel „Love, Horror and Mercy“ (5. April 1999). Martin Nolan hebt hierin ebenfalls den durch<br />

Winfrey begünstigten Erfolg hervor und bezieht sich in seiner <strong>Roman</strong>bewertung auf die zwei<br />

Jahre zuvor erschienene positive Rezension in <strong>The</strong> Boston Globe. <strong>Bernhard</strong> <strong>Schlinks</strong> <strong>The</strong><br />

<strong>Reader</strong> symbolisiere für ihn die Schuld der zweiten Generation. Nolan geht außerdem auf die<br />

geplante Verfilmung des <strong>Roman</strong>s ein und betont, dass auch der Film das Buch nicht schwächen<br />

könne, da durch Schlink dem <strong>The</strong>ma Lesen eine zentrale Kraft <strong>im</strong> zwischenmenschlichen<br />

Bereich eingeräumt werde: „Reading can … transform them [the characters] with feelings of<br />

love, memory, and momentous regret.“<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass <strong>Bernhard</strong> <strong>Schlinks</strong> <strong>Roman</strong> <strong>The</strong> <strong>Reader</strong> in der<br />

nicht-akademischen Presse fast ausschließlich positiv rezensiert wird. In den meisten<br />

Buchbesprechungen wird der Inhaltszusammenfassung sehr viel Raum gegeben und in einigen<br />

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