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Bernhard Schlinks Roman The Reader im nordamerikanischen ...

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individual to live free from entanglements of history and tragic past“ („Once Loving“).<br />

In der Zeitschrift <strong>The</strong> New Yorker stellt Scott L. Malcomson in seinem Artikel „Lost<br />

Love. A Postwar German’s <strong>Roman</strong>ce with the Past“ (18. August 1997) <strong>Schlinks</strong> <strong>The</strong> <strong>Reader</strong><br />

vor. Auch Malcomson geht auf die Holocaust-<strong>The</strong>matik ein und sieht den Umgang damit<br />

„from a post-Schindler’s List perspective“ (72). Besonders hervorgehoben wird, welchen<br />

Raum die Vergangenheit in der Gegenwart einn<strong>im</strong>mt: „<strong>The</strong> novel’s horrible profundity lies in<br />

how the earliest period becomes steadily more real as the present“ (Malcomson 72). Des<br />

Weiteren geht Malcomson auf Hannas Stellenwert in Michaels Leben ein und kommt zu der<br />

Feststellung, dass es Michael niemals gelingt, Hanna zu verstehen: „Michael never reaches this<br />

understanding … That is where Schlink leaves Michael Berg, in a small tragedy of living“<br />

(73). Die Figur der Hanna hingegen habe bleibenderen Charakter be<strong>im</strong> Leser und Malcomson<br />

hält abschließend fest, dass Hannas „vitality and Michael’s emptiness represent something<br />

grotesquely true about two German generations“ (73).<br />

Die Rezension von Marc Fisher in <strong>The</strong> Washington Post (21. September 1997) deutet<br />

bereits durch den Titel „Remorse and Remembrance“ auf eine zentrale Fragestellung des<br />

<strong>Reader</strong>s hin und stellt heraus, wie verstrickt die zweite Generation in die nationalsozialistische<br />

Vergangenheit sei. Fisher kontrastiert dabei das Verhalten von Michaels Generation <strong>im</strong><br />

Umgang mit der Geschichte, „an easy, aggressive confrontation,“ mit der durch <strong>Schlinks</strong><br />

<strong>Roman</strong> eröffneten Perspektive, des Verantwortlichfühlens für die erste Generation.<br />

Gleichzeitig liefere <strong>The</strong> <strong>Reader</strong> keine Antworten auf die angemessene Art des Umgangs mit<br />

der Vergangenheit, was auch hier als Stärke des <strong>Roman</strong>s betont wird.<br />

In <strong>The</strong> Oregonian (14. Dezember 1997) verweist Ellen E. Heltzel zunächst auf die<br />

Unterschiedlichkeit des Umgangs mit der Vergangenheit in Amerika und Deutschland – das<br />

<strong>The</strong>ma der kollektiven Schuld lasse sich bei der amerikanischen Nachkriegsgeneration nicht<br />

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