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Prävention und Schutz vor Gewalt für Frauen mit Behinderung

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„Was nun – was tun?“<br />

Diskussionsr<strong>und</strong>e <strong>mit</strong> Dr. Brigitte Sellach, Petra Stahr,<br />

Martina Hoffmann-Badache, Martina Wenzel-Jankowski,<br />

Roland Borosch, Gerhard Hermann, Hilke Buchholz<br />

Frau Fankhaenel:<br />

Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren, in<br />

Anbetracht der Zeit würde ich gerne<br />

an Sie alle je eine Frage stellen. Ich<br />

bitte Sie, diese unter dem Blickwinkel,<br />

was wir heute gehört haben<br />

<strong>und</strong> was aus dem Plenum an uns<br />

herangetragen wurde zu beantworten.<br />

Thema unserer Podiumsdiskussion<br />

ist: „Was nun, was tun?“.<br />

Ich würde gerne <strong>mit</strong> Herrn Borosch<br />

beginnen. Herr Borosch begleitet<br />

dieses Thema schon sehr lange.<br />

Frage an Herrn Borosch:<br />

Inwieweit spielten <strong>für</strong> Sie bei der<br />

Erstellung des Aktionsplanes „Eine<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> alle – NRW inklusiv“<br />

die Erkenntnisse der Bielefelder<br />

Studie eine Rolle?<br />

Antwort Herr Borosch:<br />

Die Landesregierung hat am<br />

03.07.2012 den Aktionsplan „Eine<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> alle - NRW inklusiv“<br />

verabschiedet. Einen solchen Aktionsplan<br />

kann man nur unter<br />

größtmöglicher Beteiligung derjenigen,<br />

um die es eigentlich geht, erstellen.<br />

Deshalb haben wir eine<br />

Reihe von sogenannten NRW-<br />

Dialogveranstaltungen durchgeführt,<br />

um uns selbst zu vergewissern,<br />

was eigentlich alles <strong>für</strong> diesen<br />

Aktionsplan erforderlich ist <strong>und</strong> was<br />

uns die Menschen <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

sagen, die auch aus unserer Sicht<br />

über eigene Kompetenz <strong>und</strong> Eigenexpertise<br />

verfügen, die andere so<br />

nicht haben. Im Rahmen dieser<br />

Vorbereitungsveranstaltungen gab<br />

es auch das Thema: „<strong>Gewalt</strong> gegenüber<br />

Menschen <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>“.<br />

Dabei ist u.a. herausgekommen,<br />

was ich heute auch bei<br />

der Vorstellung des Berichtes zur<br />

Situation von <strong>Gewalt</strong> gegenüber<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong> bestätigt<br />

bekommen habe.<br />

Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass<br />

das Thema Bewusstseinsbildung,<br />

so etwas wie inklusives Denken <strong>und</strong><br />

Handeln, die Achtung <strong>vor</strong> der Würde<br />

der Menschen <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong><br />

<strong>und</strong> alle Dinge, die <strong>mit</strong> diesem<br />

Menschenbild in Verbindung stehen,<br />

wie z. B. Teilhabechancen, <strong>mit</strong> in<br />

die gr<strong>und</strong>sätzlichen Überlegungen<br />

des Aktionsplanes aufgenommen<br />

wird. Dies wurde auch gemacht,<br />

gegenwärtig sind wir dabei, eine<br />

Kampagne zur Bewusstseinsbildung<br />

<strong>vor</strong>zubereiten.<br />

In all den Organisationen, <strong>mit</strong> denen<br />

wir zu tun haben, ob in der eigenen<br />

Landesregierung oder in<br />

nachgeordneten Behörden, ist das<br />

Thema Inklusion nicht in dem Maße<br />

bewusst, dass es zum alltäglichen<br />

Handeln gehört. Solange dies aber<br />

nicht der Fall ist, werden wir immer<br />

wieder auf Barrieren, <strong>vor</strong> allem in<br />

den Köpfen <strong>und</strong> in den Einstellungen,<br />

stoßen, die uns am Ende in<br />

Situationen führen, in denen so etwas<br />

wie strukturelle <strong>Gewalt</strong>, mangelnde<br />

Akzeptanz, Verniedlichung<br />

oder Herabsetzung passiert.<br />

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