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Prävention und Schutz vor Gewalt für Frauen mit Behinderung

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LVR-Dezernat Soziales <strong>und</strong> Integration<br />

LVR-Dezernates Klinikverb<strong>und</strong> <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong> Heilpädagogischer Netze<br />

sozialen Reha-Einrichtungen der<br />

LVR-Kliniken ein großer Anhänger<br />

<strong>und</strong> Fan. Wir sind davon überzeugt,<br />

dass ambulant betreutes Wohnen<br />

ein gutes Modell ist. Gleichwohl sind<br />

wir auch <strong>für</strong> Menschen zuständig,<br />

die man nicht ohne weiteres in ambulante<br />

Wohnformen überführen<br />

kann, weil sie schwer mehrfach behindert<br />

sind oder besonders herausforderndes<br />

Verhalten zeigen.<br />

Im betreuten Wohnen haben wir,<br />

wie ich eben ausführte, unsere<br />

Gruppen, in denen jeder ein Einzelzimmer<br />

hat <strong>und</strong> sein Bad abschließen<br />

kann. Dennoch stellt man sich<br />

die Frage, geht das nicht auch anders?<br />

Gibt es alternative Wohnmodelle,<br />

die man ausprobieren kann?<br />

Das ist ein Punkt, den ich <strong>mit</strong>nehme:<br />

Wir werden verschärft darüber<br />

nachdenken, was geht noch, was<br />

kann anders sein.<br />

Der dritte Aspekt ist das Empfinden.<br />

Dies meint das Leben unserer<br />

behinderten <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer in<br />

den Einrichtungen, was ihre Teilhabe,<br />

ihre Selbstgestaltung, ihre Artikulation<br />

dessen was sie wollen <strong>und</strong><br />

was sie nicht wollen, betrifft.<br />

Wir haben gehört, dass wir ein Beschwerdemanagement<br />

haben <strong>und</strong><br />

dass wir in Gesprächen <strong>mit</strong>einander<br />

die biografischen Erfahrungen austauschen.<br />

Die Frage ist: Was folgt<br />

daraus? Tun wir an dieser Stelle<br />

genug oder kann man das auch<br />

weiterentwickeln?<br />

Es gibt die charmante Idee der<br />

<strong>Frauen</strong>beauftragten in WfbM - Warum<br />

nicht auch in den Wohnangeboten?<br />

Dieses Thema werde ich<br />

<strong>mit</strong>nehmen <strong>und</strong> diskutieren.<br />

71<br />

Frau Fankhaenel:<br />

Herzlichen Dank, Frau Wenzel-<br />

Jankowski.<br />

Frau Dr. Sellach, Sie haben die Vertreterinnen<br />

<strong>und</strong> Vertreter der Institutionen<br />

<strong>und</strong> Verbände hier auf<br />

dem Podium gehört, wie bewerten<br />

Sie die ersten Konsequenzen dieser<br />

R<strong>und</strong>e?<br />

Frau Dr. Sellach:<br />

Ich verfalle in totale Lobpreisungen,<br />

es wäre völlig verrückt, wenn ich<br />

jetzt etwas anderes sagen würde.<br />

Man sollte jeden ersten Schritt aufgreifen<br />

<strong>und</strong> sagen: Prima, mach<br />

doch mal endlich. Insofern wünsche<br />

ich Ihnen alles Gute auf Ihrem<br />

Weg.<br />

Trotzdem hätte ich noch ein paar<br />

Anmerkungen. Zum Beispiel Ambulant<br />

betreutes Wohnen. Wir haben<br />

die <strong>Frauen</strong> in Einzelwohnungen darüber<br />

befragt, ob sie betreut werden.<br />

Die <strong>Frauen</strong> teilten uns <strong>mit</strong>: Ja,<br />

manchmal kommt da jemand. Wir<br />

haben gefragt: Hast du einen Betreuer?<br />

Was macht der denn?<br />

Die <strong>Frauen</strong> wussten hierauf keine<br />

Antwort. Also, manchmal kommt da<br />

jemand hin, fragt ob alles in Ordnung<br />

ist <strong>und</strong> das war’s. Das war<br />

betreutes Einzelwohnen. Betreutes<br />

Einzelwohnen ist heute in der sozialpolitischen<br />

Landschaft ein Sparmodell,<br />

weil es viel billiger ist, als<br />

stationäre Unterbringung. Hier<br />

muss man ganz genau hinschauen.<br />

Ein erster Ansatz könnte sein, alle<br />

Einrichtungen einzuladen, um <strong>mit</strong><br />

ihnen über die Studie in Bezug auf<br />

die Ergebnisse der Einrichtungen zu<br />

diskutieren. Diese Ergebnisse könnte<br />

man von den Einrichtungsleitungen<br />

<strong>und</strong> Geschäftsführungen bewerten<br />

lassen <strong>und</strong> auch noch einmal<br />

fragen, wie die darüber hinausgehenden<br />

Konzepte, nämlich Ein-

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