05.10.2013 Aufrufe

POSTWESEN UND BRIEFKULTUR IM KÖNIGREICH ...

POSTWESEN UND BRIEFKULTUR IM KÖNIGREICH ...

POSTWESEN UND BRIEFKULTUR IM KÖNIGREICH ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

halshs-00793224, version 1 - 1 Mar 2013<br />

6 Claudie Paye<br />

len 18: »Dieser Verwaltung unterstanden nun Kreis-Direktionen, denen wiederum<br />

Direktionen (Postämter), Postexpeditionen und Posthaltereien untergeordnet<br />

waren« 19.<br />

Das Briefgeheimnis, das noch betrachtet wird, wurde, so die offiziellen<br />

Verlautbarungen, streng beachtet. Dies macht Artikel 13 des Dekrets vom<br />

31. Okt. 1808 deutlich 20: »Quiconque aura rompu le cachet et violé le secret<br />

d’une lettre confiée à la poste, sera puni de la perte des droits civils« 21. Ergänzt<br />

wurde dieser Artikel durch Artikel 101, der die Eidesleistung regelte.<br />

Der übliche Eid der sonstigen Staatsbeamten wurde im Fall der Postbeamten<br />

um einen besonderen Punkt erweitert, der direkt die Beachtung des Briefgeheimnisses<br />

betraf:<br />

Tous les agents des postes […], prêteront en outre du serment voulu des fonctionnaires<br />

publics en général, et par-devant les juges ordinaires de leur résidence, celui: ›de<br />

se garder et observer fidèlement la foi due au secret des correspondances, et de dénoncer<br />

aux tribunaux les contraventions qui pourraient avoir lieu, et qui parviendraient<br />

à leur connaissance‹ 22.<br />

Die »Allgemeine Instruction über den Dienst der Königlich Westphälischen<br />

Posten«, die 1809 in der Königlichen Buchdruckerei veröffentlicht wurde,<br />

ermahnte:<br />

Le devoir d’un Agent des postes ne se borne pas à s’opposer à la violation du secret<br />

des lettres; il doit encore user de la plus grande discrétion, et ne jamais satisfaire aux<br />

questions qui pourraient lui être faites par qui que ce soit, à l’effet de connaître si telle<br />

ou telle personne reçoit des lettres, ou de quel lieu elle en reçoit, et à qui elle en adresse.<br />

18 Zu Beginn des Königreichs Westphalen zählte man 256 Postbüros, mit der Angliederung<br />

des Hannoverschen stieg die Zahl der Postbüros vorübergehend auf über 350.<br />

Vgl. KLEINSCHMIDT, Geschichte des Königreichs Westfalen, S. 109; KLÜBER, Das<br />

Postwesen, S. 56.<br />

19 MÜNZBERG (Hg.), Leitfaden, S. 34.<br />

20 Vgl. Instruction générale sur le service des Postes, S. 142; vgl. ferner KOHL, Die<br />

Verwaltung der östlichen Departements, S. 111.<br />

21 Bulletin des Lois, Zweiter Band, 2 1810, Bülletin Nr. 67, Dekret vom 31. Okt. 1808,<br />

S. 702–756.<br />

22 Ibid. Der Wortlaut des Eidschwurs wurde erneut im Dekret vom 30. Sept. 1810<br />

unter Artikel 18 (Titel II) aufgenommen: »Ich schwöre, die dem Geheimnisse der<br />

Correspondenz schuldige Unverletzlichkeit und Verschwiegenheit treu zu beobachten,<br />

und den Tribunalen alle Uebertretungen, welche zu meiner Wissenschaft gelangen,<br />

anzuzeigen«. Vgl. Bulletin des Lois, Dritter Theil, 1810, Bülletin Nr. 37, Dekret vom<br />

30. Sept. 1810, S. 90–175: Décret portant une nouvelle organisation de l’administration<br />

générale des postes, relais et messageries.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!