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B_7_Der_Mensch_Kinde..

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Modul B 7 <strong>Der</strong> <strong>Mensch</strong>: Ergänzung Fortpflanzung, Schwangerschaft, Geburt und <strong>Kinde</strong>rheilkunde, SoSe 2009 Seite 11<br />

Zwei unterschiedliche Formen von chronischer Mangelernährung (protein-energy-malnutrition<br />

„PEM“<br />

Marasmus<br />

mangelnde Ernährung hat zum allgemeinen Verlust der Körpermasse geführt.<br />

massiver Proteinverlust durch Gluconeogenese.<br />

Häufig ist sogar die Dünndarmschleimhaut schon abgebaut worden sowie andere innere Organe (z.B.<br />

Lactaseaktivität der Dünndarmschleimhaut ist dadurch nicht mehr vorhanden, daher vorsichtiger<br />

Nahrungsaufbau!) <strong>Der</strong> Tod tritt oft durch Herzversagen infolge des Herzmuskelabbaus ein.<br />

Kwashiorkor<br />

auch hier liegt eine extreme Mangelernährung vor, bei der aber die proteinverluste im Vordergrund stehen.<br />

Im Gegensatz zu Marasmus sind diese <strong>Kinde</strong>r durch den Albuminmangel voller Ödeme und daher von ihren<br />

äußeren Erscheinungsbild für den Ungeübten manchmal nicht als mangelernährt zu erkennen:<br />

Durchfall (Diarrhoe)<br />

Durchfall bei <strong>Kinde</strong>rn ist nicht zu vergleichen mit Durchfall bei Erwachsenen. Bei <strong>Kinde</strong>rn ist Durchfall ein<br />

alarmierendes Krankheitsbild!<br />

.<br />

Wichtig ist, den Verlust an Körperflüssigkeit als Rate auf das Körpergewicht bezogen zu sehen, so bedeutet<br />

für ein Neugeborenes von 3500g ein Verlust von 350 ml bereits 10% des Körpergewichtes und ist<br />

vergleichbar dem Verlust von z.B. 8 Liter beim Erwachsenen!<br />

Ein Neugeborenes verliert also sehr schnell sehr viel Flüssigkeit. Aber auch ein Übermaß an Wasserzufuhr<br />

ist sehr gefährlich, besonders als Infusion, da hier der Patient sich nicht (durch Spucken etc.) gegen die<br />

Wasserzufuhr wehren kann. Durch die Infusion von reiner Glucoselösung z.B. kann zu viel elektrolytfreies<br />

Wasser in den Körper gelangen, dies führt zur Gehirnschwellung und damit zu zerebralen Krampfanfällen.<br />

Klinische Blickdiagnose bei starken Wasserverlusten: Einsinken der Augen „halonierte Augen“ (doppelte<br />

Augenfalte über und unter den Augen).<br />

Bekommt ein Kind mit Marasmus oder Kwashiorkor (geschwächtes und unterernährtes Kind) in der dritten<br />

Welt zusätzlich auch noch akuten Durchfall, so bedeutet dies fast immer den Tod des <strong>Kinde</strong>s.<br />

Zeichen für Wassermangel:<br />

eingefallene Fontanelle: Flüssigkeitsgehalt und Druck im Gehirn abgesunken/ Wassermangel fühlbar<br />

(Gegenteil: bei eitriger Hirnhautentzündung: Fontanelle ist nach außen gewölbt) Durch die noch weiche<br />

Fontanelle bei Säuglingen besserer Druckausgleich im Gehirn als bei Erwachsene. (Da bei Erwachsenen<br />

der Druck auf dem Sehnerv und dem Atemzentrum in Hirnstamm liegt, besteht bei ihnen bei Hirndruck<br />

immer die Gefahr des Atemstillstandes!!)<br />

eingesunkene Augen<br />

trockener Mund: ist nie normal, auch bei Erwachsenen nicht, bei Säuglingen Anzeichen eines schon<br />

lebensgefährlichen Flüssigkeitsmangels.<br />

Auch die Haut gibt Aufschluss über Wasserversorgung. Bleiben Hautfalten nach Anheben stehen und gleiten<br />

nicht in ihre ursprüngliche Form zurück, besteht ein Wassermangel.<br />

Viele Mütter geben den <strong>Kinde</strong>rn Wasser (in Form von Tee) und Glucose. Dies ist jedoch nicht so gut, da die<br />

Glucose nur zusammen mit Natrium aufgenommen werden kann!! (Na- und Gluc-Resorption sind gekoppelt).

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