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Modul B 7 Der Mensch: Ergänzung Fortpflanzung, Schwangerschaft, Geburt und Kinderheilkunde, SoSe 2009 Seite 8 Buch-Tipp: Essential Pediatric Gastroenterology/Hepatology & Nutrition Kalorischer Bedarf: Bis Schulalter (6 Jahre) ca. 100 kcal/kg KG - Schnelles Wachstum Danach ca. 50 kcal/kg KG Protein-Bedarf: Erste 6 Monate 2,2g/kg KG Bis 18. Leb.jahr ca. 1g/kg KG Der Säugling hat viel mehr Körperoberfläche pro Gewicht als der Erwachsene! D. h. höherer Feuchtigkeitsverlust (Fieber) höherer Wärmeverlust (Frieren) höherer prozentualer Anteil bei Hautverbrennungen Dadurch bedingt besteht für Säuglinge immer ein höheres Risiko. Vorsorgehefte (heute gelb) gibt es seit Ende der 70´er Jahre; seitdem übernehmen die Krankenkassen die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen, davor nur das Gesundheitsamt. Percentilen: z.B. Gewicht-Größe- oder Länge-Alter-Kurve (Darstellung statistisch erhobener Daten) 50´er Perzentil / Median = ½ aller gemessenen Kinder ist schwerer und ½ ist leichter Unterschiede: Junge / Mädchen ( ab Pubertät weniger Größenwachstum bei Mädchen) Bsp.: Kind, 6 Jahre, 1,18, Abweichung 1,28 – 1,08) Viele Glockenkurven hintereinander (viele monatl. Einzelmessungen hintereinander) 97. Perzentil: Nur noch 3% aller Kinder sind schwerer 3. Perzentil: Nur noch 3% aller Kinder sind leichter Bsp. Für Gewichtsentwicklung: Geburt: 1800 g dann durch alle Perzentile bis genetisch programmiertes Gewicht erreicht ist Frühgeburt, dann normale Entwicklung Geburt: 3500 g, normale Entwicklung, dann mit ca. 2 Jahren kein Gewichtszuwachs mehr für ca. ½ Jahr, danach wieder Gewichtsanstieg und normaler Verlauf Kind ist mit 2 Jahren schwer erkrankt Verschiedene Kurven für verschiedene ethnische Gruppen (z. B. türkische oder portugiesische Menschen sind allgemein kleiner). Große, junge Kinder haben öfter Probleme in der Schule und im Alltag, weil sie häufig überfordert werden („Du kannst noch nicht lesen, Rad fahren,...?“). Knochen der linken Hand ermöglichen die Knochenalterbestimmung (Röntgenaufnahme) Allgemein werden Menschen, bedingt durch Lebensweise, heute größer. Durch Hormongabe („Anti-Baby-Pille“) kann Wachstum gebremst werden. Bei manchen Menschen gehen biologisches Wachstum und Lebensalter auseinander. Z. B.: 14 jährige schon 1,80 m biologisch schon ausgewachsen, wird nicht mehr viel wachsen. Grundsätzlich tut Wachsen nicht weh! Aber: Beinlängendifferenz (ein Bein wächst schneller als das andere)
Modul B 7 Der Mensch: Ergänzung Fortpflanzung, Schwangerschaft, Geburt und Kinderheilkunde, SoSe 2009 Seite 9 Skoliose (Wirbelsäulenverbiegung) Absatzerhöhung schafft Ausgleich Der Stand der kleinen Grübchen überm Gesäß lässt eine Schiefstellung erkennen. Durch Unterschieben von Brettchen unter das kürzere Bein (bis diese Grübchen gerade stehen) kann das Maß der Absatzerhöhung ermittelt werden. „Etwas normaleres als normal gibt es nicht!“ Eltern nicht suggerieren einen kleinen Einstein als Kind zu haben, wenn bestimmte Entwicklungsschritte etwas früher erfolgen. Ebenso nicht von Entwicklungsskalen tyrannisieren lassen, wann bestimmte Entwicklungsschritte zu erfolgen haben. Dies ist eine mitteleuropäische Erfindung. In Afrika krabbeln Babys z. B. gar nicht (Insekten am Boden). Je näher Menschen am Äquator wohnen, desto eher setzt die Pubertät ein. Ein Zusammenhang zwischen der Lichteinstrahlung, die auf die Zirbeldrüse (glandula pinealis; Melatonin) wirkt und dem Beginn der Pubertät wird vermutet. Das Wachstumshormon STH wird von der Hirnanhangdrüse bevorzugt während des Tiefschlafs gebildet. Kinder, die nicht die Gelegenheit haben zum Tiefschlaf (z. B. durch mangelnde Rückzugs- und Ruhemöglichkeiten), produzieren weniger STH. Beobachtet wird dieses Phänomen z.B. bei Familien in sozialen Randlagen, daher nennt man es auch „sozialen Kleinwuchs“. Die Festhalte-Therapie (nach Irina Prekop) kann angewendet werden bei hyperaktiven Kindern. Dadurch, dass die Kinder fest in den Arm genommen werden spüren sie ihre eigenen Grenzen und fühlen sich geborgen. Die Kinder schlafen ein, wenn sie durch die Begrenzung alle Seiten ihres Körpers spüren. Beim Pucken nutzt man auch dieses Prinzip. Mangelernährung des Kindes Es gibt Standards für die Ernährung (z.B. DGE), d.h. wie viel Vitamin-B, Kohlenhydrate etc. man täglich aufnehmen sollte, an die man sich halten sollte. Beste Informationsquelle für Kinderernährung ist das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund: Im internationalen Bereich: The Sphere Project: Humanitarian Charter and Minimum Standards in Disaster Response. (http://www.sphereproject.org/) Vitamin A- Mangel des Kindes Ein Mangel an Vitamin A ist in den westlichen Industrienationen zwar selten, er kann aber vor allem in den armen Ländern vermehrt vorkommen. Ein Vitamin A-Mangel macht sich vor allem durch Austrocknung der Haut und der Schleimhäute bemerkbar. Es kommt zu Juckreiz und Schuppenbildung der Haut und das Risiko für Atemwegsinfektionen steigt. Auch Nachtblindheit (Schwierigkeiten beim Sehen in der Dämmerung) tritt auf. Da bereits ein leichter Vitamin A- Mangel das Dämmerungssehen beeinträchtigt, ist die Nachtblindheit der wichtigste Hinweis auf eine zu geringe Zufuhr von Vitamin A. Zusätzlich kann es noch zu Wundheilungsstörungen kommen. Masern in Verbindung mit Vitamin- A- Mangel führt in vielen Fällen zum Tode, da es bei den Masern zu Entzündungen aller Schleimhäute kommt und zugleich eine gestörte Wundheilung besteht. Auf der ganzen Welt wird daher bei Kindern in Flüchtlingslagern als erstes eine Maserimpfung vorgenommen und Vitamin A- Präparate gegeben. (Empfehlung der WHO) Bei Masern-Kinder mit Vitamin A-Mangel muss eine besonders vorsichtige Untersuchung vorgenommen werden, insbesondere am Auge, da das Epithel sehr stark angegriffen ist und bei einem unvorsichtigem Arbeiten die Hornhaut des Auges zerstört werden könnte.
Seite 1 und 2: Modul B 7 Der Mensch: Ergänzung Fo
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