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Modul B 7 Der Mensch: Ergänzung Fortpflanzung, Schwangerschaft, Geburt und Kinderheilkunde, SoSe 2009 Seite 4 So lange die Fruchtblase geschlossen ist, ist das Kind vor Infektionen gut geschützt. Platzt diese, so besteht Gefahr einer Infektion z.B. über Bakterien aus den mütterlichen Genitalien. Energiebedarf in der Schwangerschaft: In der ersten Schwangerschaftshälfte keine Veränderungen vom normalen Energiebedarf In der zweiten Hälfte der Schwangerschaft werden dann etwa 300kcal zusätzlich benötigt (also nicht für 2 große Leute essen) Energieaufwendiger ist nachher das Stillen. Voll stillende Mütter verbrauchen ca. 1000kcal am Tag nur für die Milchproduktion (Lactoseproduktion usw.) Eine Gewichtszunahme in der Schwangerschaft von 11-15 kg ist normal Probleme, Warnsignale: Hohe Gewichtszunahme durch sehr viel Fruchtwasser? – Verdacht auf eine Magen -Darm -Trakt -Störung des Kindes, da dies in diesem Fall das Fruchtwasser nicht trinken und nicht verstoffwechseln kann. Polyhydramnion = zuviel Wasser in der Fruchthöhle, kann Zeichen für Speiseröhrenverengung oder andere Fehlbildung sein. Das Kind trinkt und verdaut das Fruchtwasser, es scheidet aus, schluckt aber auch wieder (steriler Kreislauf). Nieren „trainieren“ etwas. Wenn die Fruchtblase nicht mehr geschlossen ist, gelangen so aber möglicherweise Bakterien in die Lunge des Kindes. Verdauungsvorgang des Kindes beginnt vor der Geburt, Fruchtwasser ist eiweißreich, das Kind produziert Stuhl, dieser sollte nach 2 – 3 Tagen ausgeschieden sein als Kindspech (Meconium) ein Zeichen, dass der Magendarmtrakt funktionsfähig und offen ist. Meconium: verdaute Reste, Eiweiß, Fasern, Darmepithelien (auch Menschen im Heilfasten oder mit einem künstlichen Darmausgang haben trotzdem gelegentlich Stuhl) Kritische Nährstoffe: Eisen und Folsäure (Folsäure ist zusammen mit Vit. B12 ein Methylgruppenüberträger, was auch bei der Nucleinsäuresynthese eine Rolle spielt. Beim Mangel kann es zu schweren Fehlbildungen der Organe kommen). Der Hämoglobinwert der Frau sinkt in der Schwangerschaft zunächst etwa bis auf 10,4 mg/dl (dies ist bei Schwangeren durchaus normal) und steigt dann später wieder an. Während der Schwangerschaft sollte der Folsäurezufuhrwert proTag ca. 0,4 mg, die zusätzliche gesamte Kalziumzufuhr 25 – 30g betragen Eisen: Gesteigerter Tagesbedarf an Eisen von 4 – 5mg, später möglich, sogar zwischen 6 – 7, mit normaler Ernährung fast nicht möglich, deshalb fast immer Eisenpräparate. Besondere Probleme bestehen bei Vegetariern und Veganern. Dge-Empfehlung zur Eisenzufuhr in der Schwangerschaft: 30 mg pro Tag Alle Frauen sollten auf eine ausreichende Folsäurezufuhr achten, weil das Wissen um eine bestehende Schwangerschaft in der dritten Woche oft überhaupt noch nicht vorhanden ist. Lebensmittelhygiene in der Schwangerschaft allg. Lebensmittelhygiene (Staphylokokken, E.coli, Salmonellen etc.) Jede „harmlose“ Durchfallserkrankung in der Schwangerschaft kann das Kind schädigen!
Modul B 7 Der Mensch: Ergänzung Fortpflanzung, Schwangerschaft, Geburt und Kinderheilkunde, SoSe 2009 Seite 5 Lebensmittelhygiene für Schwangere (zusätzlich zur allg. Lebensmittelhygiene) Toxoplasmen, Listerien Schwangere sollen ganz besonders auf die allg. LM – Hygiene achten, z.B. keine rohen Eier essen (Eischnee unter Pudding, selbstgemachte Mayonnaise etc.) Salat und Geflügel getrennt zubereiten, Brettchen trennen etc., Spüllappen wechseln Toxoplasmose: Aussehen wie Malariaerreger, amöbisch Risiko: Katzen!!!! Wenn man als Schwangere nicht auf eine Katze verzichten will (Katze scheidet Erreger mit Kot aus, dieser ist umso infektiöser, je älter er ist. Sandkisten enthalten oft auch Toxoplasmen und auch Katzenbandwürmer, da Katzen oft ihren Kot dort vergraben) Katzentoilette sollte aus der Wohnung hinausgestellt werden, oder der Mann sollte die Katzentoilette ausmisten. Als Schwangere darf man nicht mit Katzenkot in Berührung kommen über Gemüse (Wenn die Katze in die Nähe von Gemüse ihren Kot ablegt). Kein Hackfleisch, Tatar, Mettwurst, Teewurst ( alles, was nicht durchgegart ist.) Toxoplasmose ist beim Erwachsenen grippenähnlich, beim Kind entstehen große Defekte und Verkalkungen im Gehirn, ebenso schwere Augenschäden. Listeriose grampositive Stäbchenbakterien (Bazillen) Schwangere haben ein 12 x höheres Erkrankungsrisiko Listerien sind überall, normaler LM – Keim Machen Erwachsenen normalerweise nichts, aber können mittels Enzymsystemen die Plazenta durchbohren Listerien überqueren die Plazentaschranke Placentitis Foetalsepsis (Blutvergiftung!!!) Infektion auch möglich sub partu (bei Geburt). Wenn das Kind überlebt, hat es schwere Schäden!!! Was kann Oecotrophologie zur Vermeidung von Listeriose beitragen? Informationen: Listerien befinden sich auf Blättern von grünem Salat Listerien vermehren sich bei Kälte nicht besonders stark Kühlschrank kälter stellen Verzicht auf Rohmilch, Vorzugsmilch, Milch ab Hof Vor allem keine Rohmilcherzeugnisse ( Gorgonzola, Camenbert, Blauschimmelkäse) Je weicher der Käse, desto höher das Risiko Rinde von Käse abschneiden!!! z.B. von Höhlenkäse Intensive Kühlschrankhygiene; Salat und Käse getrennt lagern!!!! Schwangerschaftskomplikation (Gestose): immunologische Komplikation zwischen Mutter und Kind Nierenversagen, Ödeme cerebrale Krampfanfälle (epileptische Anfälle) extrem hoher Blutdruck
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