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Esslingen 1-3

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8 ESSLINGEN 2030<br />

BÜRGER SEIN HEUTE<br />

1<br />

BÜRGER SEIN 2030<br />

„Wird die Stadt der Zukunft freundlichere Gefühle in ihren<br />

Bewohnern wecken können als die Gebilde, die wir heute Stadt<br />

nennen? Freundliche Gefühle soll heißen: man empfindet sich<br />

beheimatet, ist angesprochen und angeregt. Die eigene Stadt<br />

hat eine sinnlich wahrnehmbare Gestalt, die sie von anderen<br />

Städten unterscheidet. Zu ihr stellt sich ein besonderes<br />

affektives Band her.“<br />

Alexander Mitscherlich am 12.03.1972 in Stuttgart<br />

„Rethinking citizenship – die Bürgerrolle neu denken“ hieß<br />

der erfolgreiche Beitrag der Stadt <strong>Esslingen</strong> am Neckar zum<br />

Forschungswettbewerb „Stadt 2030“ des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung im Jahr 2000. Er sah vor, diese Bürgerrolle<br />

exemplarisch an einem Stadtteil, der Pliensauvorstadt,<br />

zu überprüfen. Funktions- und Bedeutungsverluste im Zuge<br />

des ökonomischen Strukturwandels hat dieser Stadtteil bis<br />

heute nicht überwunden und war dabei seit jeher Zu- und<br />

Durchwandererstation, die besondere Lasten – auch für die<br />

Stadt insgesamt – zu tragen hatte.<br />

Unter den ausgewählten Förderstädten ist <strong>Esslingen</strong> in die<br />

Gruppe der wachsenden bzw. konsolidierten Mittelstädte eingeordnet.<br />

Entsprechend der Antragsidee steht in der beabsichtigten<br />

Leitbilddiskussion der Themenkomplex „Integration/<br />

Gleichheit“ im Vordergrund der Betrachtung. Im Forschungsantrag<br />

haben die Stadt <strong>Esslingen</strong> und ihre Verbundpartner<br />

sich dann mit dem neuen Titel „Bürger sein heute – Bürger<br />

sein 2030“ auf den im Projekt vorgegebenen Zeithorizont<br />

bezogen.<br />

Zentrale Idee des Vorhabens war es, diese Zukunftsdimension<br />

und die Leitbilder, nach denen sich die Zukunft gestalten<br />

sollte, im Diskurs mit den Bürgern der Pliensauvorstadt zu<br />

entwickeln, sie dem Diskurs der Bürger selbst zu überlassen.<br />

Dass die soziale Integration die zentrale Zukunftsaufgabe der<br />

Pliensauvorstadt und der Stadt <strong>Esslingen</strong> insgesamt sein<br />

würde und dass gleichzeitig eine zunehmende Polarisierung<br />

der Stadtgesellschaft zur größten Gefahr für die Bürgerstadt<br />

selbst werden könnte, war bereits aus den Beiträgen der an der<br />

Zukunftswerkstatt Pliensauvorstadt im Mai 2000 beteiligten<br />

Initiativen deutlich geworden. In <strong>Esslingen</strong> lässt sich dieser<br />

Gegensatz vereinfachend mit Talstadt vs. Höhenstadt beschreiben.<br />

Die Probleme, die in diesem Zusammenhang angesprochen<br />

wurden, resultieren einerseits aus der Zunahme von funktionalen<br />

und Lagewertdisparitäten zwischen der Altindustrievorstadt<br />

und der historischen Kernstadt sowie zwischen der<br />

Pliensauvorstadt und den „besseren“ Stadtteilen in den<br />

Höhenlagen an der Peripherie andererseits. Wir unterstellten,

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