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Esslingen 1-3

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20 ESSLINGEN 2030 DER ORT DES DISKURSES<br />

Stuttgarter Straße<br />

Verkehrsberuhigter Bereich<br />

Gewerbebrache Bohner & Köhle<br />

2.2<br />

in einem befindet sich ein türkischer Supermarkt, im anderen<br />

ein Döner-Imbiss. Die andere Straßenseite ist nur durch Unterführungen<br />

zu erreichen, die schlecht gepflegt und unwirtlich<br />

wirken.<br />

Wenn man sich von der Pliensaubrücke in den Stadtteil hineinbegibt,<br />

bleibt der Eindruck einer ungepflegten, desolaten<br />

Umgebung zunächst bestehen. Besonders entlang der Stuttgarter<br />

Straße, die die Hauptstraße der Pliensauvorstadt ist,<br />

fällt der schlechte Zustand der Bordsteine und Beläge ins<br />

Auge. Dieser Bereich war Ende der siebziger Jahre nicht in das<br />

14-Städte-Programm einbezogen worden, in dessen Zusammenhang<br />

in einem Gebietsteil der Straßenraum aufgewertet<br />

und verkehrsberuhigt wurde. Hinzu kommen verfallende, ehemals<br />

industriell genutzte Gebäude und Grundstücke und,<br />

auch in den neueren Gebäuden, leerstehende Geschäftsräume.<br />

In unmittelbarer Nähe zur Stuttgarter Straße befinden sich<br />

die größten Bestände des Mietwohnungsbaus, der in den<br />

dreißiger und fünfziger Jahren von institutionellen Trägern errichtet<br />

wurde. Hier zeigen sich ähnliche Probleme, auch wenn<br />

bei der derzeitigen angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt<br />

keine Leerstände auftreten. Dennoch: Hier ist die Fluktuation<br />

hoch, der gemeinschaftliche Freiraum nur mäßig<br />

attraktiv, die Häuser wirken abweisend und abgenutzt. Die<br />

Wohnungen sind zum Teil stark überbelegt, was auch daran<br />

liegt, dass es sich hauptsächlich um Zwei- und Dreizimmerwohnungen<br />

handelt und passender Wohnraum für große Familien<br />

fehlt.<br />

Demgegenüber gibt es in den südlichen Randlagen auch<br />

attraktive Wohngebiete und gepflegte Häuser, deren Bewohner<br />

mit ihrem Wohnumfeld zufrieden sind. Aber diese bestimmen<br />

nicht das Bild, das Außenstehende von der Pliensauvorstadt<br />

haben, gerade auch, weil dieser Teil der Pliensauvorstadt mit<br />

dem Rest <strong>Esslingen</strong>s so schlecht vernetzt ist, dass er von Auswärtigen<br />

kaum wahrgenommen wird (werden kann).<br />

In diesem Bereich treten die beiden Kirchen des Stadtteils<br />

als städtebauliche Dominanten in Erscheinung. Obwohl es<br />

sich bei der evangelischen Südkirche von Martin Elsaesser sogar<br />

um ein Baudenkmal von überörtlicher Bedeutung handelt,<br />

sind diese Bauten außerhalb des Stadtteils kaum bekannt,<br />

und sie werden nicht ortsprägend wirksam.<br />

Das gleiche gilt für das Kulturzentrum Dieselstraße, das im<br />

Gewerbegebiet am Nordrand des Stadtteils liegt und sich über<br />

<strong>Esslingen</strong> hinaus regional orientiert. Auch diese Einrichtung<br />

wird in ihrer Bedeutung nicht mit dem Stadtteil in Verbindung<br />

gebracht.<br />

Nach dem Wegfall der ehemals identitätsstiftenden Industrie<br />

in den siebziger Jahren bleibt der Stadtteil auf den von<br />

außen überwiegend mit dem „Sozialen Wohnungsbau“ in Verbindung<br />

gebrachten Wohnstandort beschränkt. Dessen Qualitäten,<br />

die vor allem in einer großzügigen Durchgrünung gesehen<br />

werden, reichen aber offensichtlich für eine positive<br />

Imagebildung nicht aus.

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