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94 Erstes Bach. Achtes Kapitel.<br />

auf den Höhen eingenisteten armenischen Fiirsten beeilten sich,<br />

den vorbeiziehenden Truppen Lebensmittel zu verschaffen; das<br />

wichtige Tarsus wurde von seiner tiirkischen Besatzung gesäubert.<br />

Erst bei der sogenannten eisernen Briicke" vor Antiochien<br />

mufsten die Christen wiederum kämpfen.<br />

Durch den langen Zug aber und durch die vielfachen Entbehrungen<br />

war ihr Heer sehr geschwächt worden. Beinahe alle<br />

Pferde hatte es verloren; so mancher stolze Ritter safs auf einem<br />

mageren Ochsen. Jagi-Sijan (Aghusian), der Nachfolger Solimans<br />

im Besitze Antiochiens, vermochte mehrere Monate hindurch den<br />

Christen Widerstand zu leisten. Doch vergeblich wurden die<br />

benachbarten syrischen Emire Rodhuan von Alep , Dekak von<br />

Damaskus und Sokman von Jerusalem, ja sogar der oberste Befehlshaber<br />

der Truppen des persischen Sultans, Kerbogha, um<br />

Hilfe angegangen. Obgleich in mehreren Treffen von den Tiirken<br />

besiegt, durften die Kreuzfahrer, die keine Opfer scheuten, schliefslich<br />

als Besitzer in die schöne, grofse Stadt einziehen. Sie wieder<br />

daraus zu vertreiben, war eine schwere Aufgabe, und auch der<br />

Emir von Nischapur, der den Eindringlingen seine und des ihm<br />

untergebenen Kalifen Ankunft in prahlerischem Tone angekiindigt<br />

hatte, sah sich nicht imstande, dieses harte Werk so bald zu<br />

vollbringen. Um so weniger, als in dieser Hauptstadt des nördlichen<br />

Syriens nun ein so verständiger und kluger Herrscher wie<br />

Bohemund der Normanne safs, der die Stadt an sich zu reifsen<br />

gewufst hatte. Dazu kam, dafs der immer gegen Bagdad feindlich<br />

gesinnte Sultan von Ägypten, der gefährlichste Nachbar,<br />

die Besitzergreifung der Christen mit Wohlgefallen ansah.<br />

Von Antiochien ging nun der gröfste Teil der christlichen<br />

Heeresmasse nach Jerusalem, das schon im Monat Juli 1099,<br />

in seine Hände geriet und zur Hauptstadt eines Reiches des<br />

Grabes Christi wurde. In Edessa hatte sich durch die mit dem<br />

armenischen Fiirsten Thoros geschlossene Freundschaft und später<br />

durch seine Ermordung der Graf Balduin eingenistet (März 1098).<br />

Nach wenigen Monaten gehörten den Christen in Jerusalem<br />

auch viele der phönizischen Häfen, und die Zahl der friiher<br />

tiirkischen Schlösser in Syrien, die ihnen zugefallen waren, war<br />

bedeutend. Italienische Galeeren brachten in diese seit langem

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