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428 Zweites Bach. Neuntes Kapitel.<br />

Sache gefeiert wurde, indem man am 4. November, einem Sonntag<br />

, auf dem S. Marcoplatze eine Prozession mit dem ehrwiirdigen<br />

alten Dogen an der Spitze veranstaltete, waren in Westeuropa<br />

Mafsregeln in Aussicht genommen worden, um die Rhken<br />

durch einen allgemeinen Zug nach Asien zuriickzuwerfen.<br />

Der Papst, dessen Interessen die Konzilien von Ferrara und Florenz<br />

bedeutend gefördert hatten und der, nachdem er die Union<br />

der christlichen Kirchen glticklich zustande gebracht hatte, sich<br />

der vollständigen Beseitigung des Schismas nahe wähnte, wollte<br />

die alte Rolle seiner kreuzzugfiihrenden Vorgä.nger wieder aufnehmen,<br />

um, wenn es nicht möglich sein sollte, Jerusalem selbst<br />

wieder christlich zu machen , wenigstens das jetzt ihm unterwilrfige<br />

Konstantinopel von der osmanischen Gefahr zu erlösen.<br />

Anderseits hoffte der neue polnisch-ungarische König, auch seine<br />

hartnä.ckigsten Feinde in Ungarn durch das Prestige des heiligen<br />

Krieges auf seine Seite bringen zu können; auch hatte er die<br />

Beteiligung seiner Polen an der Schlacht bei Golubatsch, ihre Vernichtung<br />

und die Ehrenpflicht, sie zu rä.chen, nicht vergessen.<br />

Auch war er sicher, durch den Kampf mit dem Sultan die Sache<br />

des mächtigen, im östlichen Ungarn beinahe unabhängig schaltenden<br />

Hunyadi dauernd mit seinem eigenen dynastischen Interesse<br />

zu verkniipfen. Venedig aber, , das gern die Zenta oder<br />

wenigstens einen Teil derselben an Bich gebracht hätte '), begann<br />

bereits ernstlich die Vorteile in Erwägung zu ziehen, die<br />

fill- seine Kolonien in Albanien und Morea, fiir seine Geltung out<br />

dem Meere aus einer Verdrä.ngung der Osmanen, die ihm diesmal<br />

in der Tat bedroht zu sein schienen, erwachsen könnten.<br />

Zu Anfang des Jahres 1442 kam der riihrige Levantiner<br />

Janachi Torcello in die Lagunenstadt, der auch Rom und Buda<br />

besuchen sollte, um die Abendländer an die dem byzantinischen<br />

Reiche vor kurzem versprochene Hilfe zu erinnern ; und am<br />

io. März langte der vom Papste nach Ungarn geschickte Legat<br />

Julian Cesarini, der Kardinal von S. Angelo, daselbst an, dessen<br />

Auftrag eigentlich nur lautete , Elisabeth mit Wladislaw zu versöhnen<br />

, der sich selbst aber das höhere Ideal der christlichen<br />

r) Siehe Notes et extraits" 12, S. 85 f.

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