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Letzte seldschnkische Zeiten. 127<br />

wie einigen anderen hervorragenden Heerführem befehligt, das<br />

ganze mongolische Heer in mehreren Abteilungen von der kaiserlichen"<br />

Residenz Karakorum aus gegen die Hauptstädte Transoxaniens<br />

vor. Die starke Festung Otrar wurde belagert und<br />

nach langem hartem Kampfe eingenommen ; der Charezmer Wesir<br />

selbst hatte die Sache seines Herrn verraten (1218). Trotz heldenmiitiger<br />

Verteidigung erlitt Chodschend dasselbe Los ; die<br />

Festung Nur, das beriihmte Bochara folgten. Jeden Widerstand<br />

gegen seine Horden fafste der unerbittliche Eroberer als eine<br />

Kränkung seiner Person auf und vergab dem Schuldigen solches<br />

Majestätsverbrechen niemals. In die grofsartige Freitagsmoschee"<br />

Bocharas drang Tschingiz, von, einem seiner Söhne begleitet,<br />

hoch zu Pferde und liefs, obwohl ihm bedeutet wurde, hier sei<br />

er in keinem Palast des Besiegten, sondern im Bethaus der wahren<br />

Gläubigen, den Tieren auf der heiligen Kanzel Heu aufschiitten<br />

; barbarisch wurde die Stadt gepliindert, und die Einwohner<br />

mufsten alien Spott und Hohn von seiten der rohen Heiden<br />

erdulden. Als eine Geifsel Gottes" stellte sich wie der<br />

alte Attila der Mongolenchan den verweichlichten Biirgern dar<br />

schliefslich stand ganz Bochara vor den Augen des wilden Eroberers<br />

in Flammen. Die Einwohner wurden in die entfernten<br />

Provinzen des Ostens zerstreut. Nicht besser erging es Samarkand,<br />

auch hier verloren viele Tausende von Iraniern und Tiirken<br />

durch das Schwert der Mongolen ihr Leben. Das alte Belch<br />

wurde fast vollständig zerstört, Herat und Merw konnten dem<br />

raschen Vordringen der Feinde keinen Halt gebieten.<br />

Darauf drang der mongolische Vortrab in Persien ein ; die<br />

seldschukische Hauptstadt Rei mit ihren glorreichen Erinnerungea<br />

an einen Alp-Arslan und Malekschach, Ispahan, die Rosenstadt"<br />

Schiras, dann Tebriz und die iberischen Gegenden sahen den<br />

Ein- und Durchzug der gepanzerten , mit Bogen , Schwert und.<br />

eisernen Lanzen bewaffneten Barbaren. Auch hier wurde alles Besitztum<br />

in die nach chinesischer Art sehr sorgsam gefiihrten fiskalischen<br />

Listen aufgenommen; ein Trupp Mongolen blieb zeitweilig<br />

als Besatzung zuriick, um das kaiserlich" gewordene Gut<br />

zu bewachen, und alles wurde der Obhut und Herrschaft eines.<br />

mongolischen Daroga als Verwalters unterstellt.

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