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Osman nnd sein Geschlecht. 193<br />

Aber der Friede mit Urkhan schadete dem byzantinischen<br />

Reiche mehr als der ungliicklichste Krieg. Wieder begannen<br />

die inneren Wirren, Auch Kantakuzenos' ältester Sohn Matthäus<br />

erhob Anspruch auf die Kaiserwiirde. So stand das auf so enge<br />

Grenzen beschränkte Reich tatsächlich in drei fast völlig voneinander<br />

unabhängige Teile aufgelöst da : der alte Johann VI.<br />

safs in Konstantinopel, ohne sich auf dem lange erstrebten Throne<br />

einiger Ruhe zu erfreuen ; in Adrianopel waltete Matthäus ; in<br />

dem ihm als Apanage zugewiesenen Demotika der junge Paläologe<br />

, der entthronte Johann V. Bald entbrannte ein heftiger<br />

Kampf um den Besitz Adrianopels, und alle Parteien wandten<br />

sich um Hilfe an die Fremden, selbstverständlich in erster Linie<br />

an die verkommenen Bulgaren des alten Zaren Alexander und<br />

an die Serben, die, um ihrem Herrscher eine Kaiserkrone zu erringen,<br />

nie miide wurden, sich an diesen Kämpfen zu beteiligen<br />

1). Und natiirlich wurden Urkhans Tiirken als die besten<br />

Krieger des Zeitalters ebenso dringend von dem alten wie von<br />

dem jungen Kaiser herbeigerufen. Da aber der Emir seine Hilfstruppen<br />

nicht gut zwischen beide teilen konnte, so erkannte er<br />

jetzt auf Grund des abgeschlossenen Friedens allein seinen Schwiegervater<br />

als den wahren und rechtmäSsigen Basileus an, den er<br />

in Schutz zu nehmen sich verpflichtet fiihlte.<br />

Schon im ersten Jahre des neuen Biirgerkrieges sandte<br />

Urkhan tiirkische Scharen nach Europa: sie wurden in Adrianopel,<br />

das schliefslich doch in Johanns VI. Hände gefallen war,<br />

einquartiert und lernten also die kiinftige Hauptstadt der europäischen<br />

, rumischen Besitzungen späterer tiirkischer Herrschaft<br />

kennen. In Demotika stand eine andere aus nichtosmanischen<br />

Söldlingen bestehende Heeresabteilung, und diese ging vom Palä.ologen<br />

zu dem alten Verbiindeten ihres Stammes iiber. Kantakuzenos,<br />

nicht zufrieden damit, von dem Wunsche beseelt, den<br />

wiedererstandenen Nebenbuhler endgilltig zu verjagen und das<br />

von ihm besetzte Lampsakos einzunehmen, begehrte von Urkhan<br />

ein grofses Heer von io 000 Mann unter dem Oberbefehle seines<br />

Sohnes Soliman. Mit dessen Hilfe wurde dann bei Demo-<br />

i) Latins et Grecs" S. 213.<br />

Jorge, Geschichte des osmanischen Reiches. L 13

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