Der dressierte Mann - WikiMANNia
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ter. Für die Älteren ist es die Lust auf Sex und das Begehren »des Weibes ihres Nächsten«.<br />
Doch wie sollen sie diese Sünden erkennen, wenn sie zunächst weder die Regeln kennen noch das System,<br />
in dessen Namen sie errichtet wurden? Wie sollen sie an etwas glauben, daß es nicht gibt, oder sich einer<br />
Freude schämen, die niemand schadet? Da alles, was mit religiösem Glauben zu tun hat, dermaßen gegen<br />
die Logik verstößt, muß die Dressur in einem Alter durchgeführt werden, in dem man noch nicht logisch<br />
denken kann. Sie muß nach Möglichkeit an einem Ort stattfinden, dessen absurde Architektur der Absurdität<br />
des Vorgetragenen entspricht und es so etwas weniger unglaubhaft erscheinen läßt. Und wenn möglich,<br />
sollten diejenigen, die diese Schulung im alogischen Denken betreiben, anders aussehen als gewöhnliche<br />
Menschen. Wenn es zum Beispiel Männer sind, die Frauenkleider tragen oder irgendeine andere Maskerade,<br />
wird die Verwirrung und Einschüchterung der Kinder besser gelingen, und der Respekt, den sie vor<br />
diesen Wesen empfinden, wird sie auch bei späteren Begegnungen nie ganz loslassen.<br />
Dabei haben die Frauen von Anfang an dafür gesorgt, daß ihre Lobby, die Geistlichen, ausschließlich aus<br />
Männern besteht. Denn erstens könnte es dem weiblichen Image schaden, wenn sie ihre Interessen selbst<br />
vertreten würden (man könnte sie womöglich für berechnend halten!), und zweitens wissen sie, daß der<br />
<strong>Mann</strong> nicht allzuviel von ihrem Verstand hält und daß sie deshalb immer nur über die Gefühle auf ihn einwirken<br />
können. Aber Ratschläge, die ihm ein anderer <strong>Mann</strong> erteilt - besonders einer, den er von Kind an<br />
als Respektperson kennengelernt hat -, wird er anhören und vielleicht sogar befolgen. Daß diese Ratschläge<br />
immer den Frauen zugute kommen (sie raten zum Beispiel, bei einer ungeliebten Frau auszuharren oder<br />
für Kinder zu sorgen, die sie nicht gewollt haben), entspricht nicht etwa einer Feindseligkeit dieser Lobby<br />
gegenüber den »normalen« Männern, sondern ist eine direkte Konsequenz aus deren finanzieller Abhängigkeit<br />
von den Frauen.<br />
Die Frauen könnten gut ohne Kirchen existieren (sie brauchen sie, wie gesagt, nur zur Dressur von Männern<br />
und Kindern oder als Kulisse zur Vorführung von Garderoben zu besonderen Gelegenheiten), die<br />
Kirche selbst wäre jedoch ohne die Unterstützung der Frauen schnell ruiniert. Wenn es der Frau einfiele,<br />
ihre Kinder nur noch außerhalb der Kirchen zu dressieren - was zuweilen schon geschieht -, wenn sie darauf<br />
verzichteten, das Kirchenschiff als den wirkungsvollsten Rahmen für ein weißes Kleid zu betrachten,<br />
und wenn sie sich bei der Trauzeremonie mit der Einschüchterung des Bräutigams durch einen Standesbeamten<br />
begnügten, stünden die Kirchen innerhalb weniger Jahre vollkommen leer (in der Sowjetunion haben<br />
die sogenannten »Heiratspaläste« die Kirchen als Kulisse ersetzt). Man würde sie plötzlich als das erkennen,<br />
was sie sind, Relikte aus einer vergangenen Kultur, und ihnen unverzüglich alle staatlichen und<br />
privaten Zuwendungen sperren - die doch letzten Endes immer von Männern kommen, denn natürlich zahlt<br />
der <strong>Mann</strong>, da es sonst niemand für ihn tut, seine Peiniger stets selbst. Wenn daher jemand sagt, die Kirchen<br />
hätten erwiesenermaßen etwas Magisches an sich, weil sie mit ihren jahrtausende alten Lehren auch heute<br />
noch so viele Menschen in ihren Bann zögen, dann ist das ganz einfach eine Fehlinterpretation. Nicht die<br />
Kirchen haben dieses Magische, sondern die Frauen. Die Glaubensgemeinschaften sind längst zu Instrumenten<br />
der Frauen umgemünzt und tun wohl nie etwas anderes als das, was diese von ihnen verlangen.<br />
Die Leidtragenden sind nicht zuletzt die Repräsentanten der Religionsgemeinschaften selbst. Sie wollen<br />
nichts weiter als ein friedliches, kampfloses Leben führen (freilich auf Kosten der männlichen Männer -<br />
aber die Frauen tun ja nichts anderes) und werden nun von den Frauen als eine Art Mafia benutzt, mit deren<br />
Hilfe sie ihre Kinder erschrecken, ihre Partner versklaven, den Fortschritt bremsen. Sie werden gezwungen<br />
(unter Boykottdrohung), bei besonderen Anlässen in einer lächerlich-weibischen Maskerade aufzutreten,<br />
mit lauter Stimme groteske Lieder zu intonieren und vor einem - manchmal sogar intelligenten -<br />
Auditorium Schauermärchen zu verbreiten, die allen modernen theologischen Erkenntnissen widersprechen,<br />
die sie auf ihren Universitäten gelernt haben und mit denen sie sich vor diesem Auditorium unsäglich<br />
blamieren.<br />
Denn mit der modernen Theologie, die dem Zucker-brot-und-Peitsche-Prinzip völlig entsagt, kann man<br />
niemand mehr schrecken und selten Leistungen steigern. Was die Frauen brauchen, sind die alten Geschichten<br />
aus der Mottenkiste von Himmel und Hölle, Engel und Teufel, Paradies und Jüngstem Gericht.<br />
Nur wenn der Tod eine Tür zu ewigem Glück oder ewiger Verdammnis ist, an der nach einem Punktsystem<br />
die auf Erden vollbrachten Leistungen im Sinne der Frau abgerechnet werden, ist er ein brauchbares<br />
Dressurmittel. Und wenn man das ewige Leben als etwas Wirkliches hinstellt, zu dessen Erwerb nur Treue<br />
und Sklaverei erforderlich sind, dann ist das den Interessen der Frauen viel zuträglicher, als wenn ihre<br />
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