Kriegsvortrage \&}, Friesland und die Friesen in den Niederlanden
Kriegsvortrage \&}, Friesland und die Friesen in den Niederlanden
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hat Karl der GroBe aueh das östliohe <strong>Friesland</strong> bis zur Weser<br />
unterworfen. Das zentrale <strong>Friesland</strong> wurde von Grafen verwaltet,<br />
<strong>Friesen</strong> oder Niehtfriesen. aus deren Gesehleebtern das hollandisohe<br />
Grafenhaus hervorgegangen ist. Das mittlere <strong>Friesland</strong> erfuhr <strong>die</strong><br />
weebseln<strong>den</strong> Sehieksale der fri<strong>in</strong>kiseben Kroidi<strong>in</strong>der, bis es 925<br />
ondgültig dem hl. Köm. Reieh deutseber Nation e<strong>in</strong>verleibt wurde.<br />
Es ist wichtig, aueh für <strong>die</strong> Be.urtcilung der heutigen Lage. daB<br />
<strong>die</strong> <strong>Friesen</strong> sieh hei der Verteidigung ibrer Rechte immer auf <strong>die</strong>se<br />
..Freiheil" berufen haben. <strong>die</strong> sie glaubten verbrieft zu bcsitjen<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> sieb allmiiblich zu e<strong>in</strong>er heiligen Mythe gestaltete: sie er-<br />
kannlen ke<strong>in</strong>en anderen Her<strong>in</strong> an. als nur <strong>den</strong> deutsehen Kaiser<br />
des hl. Römiseben Reicbes. Naeh e<strong>in</strong>er bekannten Sage sollte sogar<br />
der friesisehe Edelmann Gemma van Burmai<strong>in</strong>ia sieh geweigert<br />
babeu bei se<strong>in</strong>er Eidesleistung vor Philipp de<strong>in</strong> Zweiten zu knieën,<br />
<strong>den</strong>n ..Wy Friezen knibbelje all<strong>in</strong>ne foar God!" Jedesmal. wenn<br />
<strong>die</strong> zentrale Gewalt erseblaffte. regte sieb sofort wieder der alte<br />
Ansprueh auf Freiheit <strong>und</strong> Eigenverwaltung. bis <strong>in</strong>s 17. Jahrhun-<br />
dert h<strong>in</strong>eiii. S o ontsta n d d e r G e g e n s a t z F r i e s i s c b -<br />
Hol land is oh. In unser<strong>in</strong> <strong>Friesland</strong> erstarb allmahlieh <strong>die</strong><br />
griifliehe Gewalt: <strong>die</strong> Braunsebweiger Bruiionen erwarben sie dureh<br />
eheliehe Verwandtsebaft. sie beslichten jedoeb <strong>Friesland</strong> nur sollen<br />
<strong>und</strong> kümmerten sieb wenig um <strong>die</strong> <strong>Friesen</strong>. Westlich vom Flie be-<br />
bauptetcn sieh <strong>die</strong> westfriesiseben Grafen, aus <strong>die</strong>sen Teilen gebt<br />
<strong>die</strong> naebmalige Grafschaft Holland hervor. im Jahre 1076 hefreit<br />
Floris I. sieb endgiiltig vom friesisehen EhifluB.<br />
Seither entwiekelt sieh e<strong>in</strong> selbstaiidiges Holland, es gehort nieht<br />
mehr zu <strong>Friesland</strong>. Die bollündiseben Grafen müssen m<strong>in</strong> um <strong>die</strong><br />
Herrsebaft über das ganze friesisehe Land, <strong>die</strong> sie beansprueben.<br />
kiimpfen, was ihnen für <strong>den</strong> südlieben Teil. zwisehen Kenne<strong>in</strong>er-<br />
land <strong>und</strong> Flie, der heutigen Prov<strong>in</strong>z Nordholland. aueh gel<strong>in</strong>gt:<br />
<strong>die</strong>ser Teil, <strong>in</strong> <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> Westfriesland genannt. ergab<br />
sieb im Jahre 1289 dem Grafen IToris V. von Holland. Von mm<br />
an reioht <strong>Friesland</strong> von der Südersee bis zur Weser. Das Flie<br />
weitete sieh unter dem Andrang der herrschen<strong>den</strong> Stiirme aus Nord-<br />
wesl zu e<strong>in</strong>em Seearm aus <strong>und</strong> sebuf damit e<strong>in</strong>e ausgepriigte<br />
Grenze. Die <strong>Friesen</strong>. abgedrangt <strong>und</strong> sieh selbst üherlassen. e<strong>in</strong><br />
Volk von Bauern ohne Grafen. ohne 'Adel, obne bedeutende<br />
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