Kriegsvortrage \&}, Friesland und die Friesen in den Niederlanden
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steigerte zu e<strong>in</strong>em Kampfe für <strong>die</strong> Entwicklung des Friesisehen<br />
von e<strong>in</strong>er Bauernspraehe zu e<strong>in</strong>er literarischen <strong>und</strong> Kulturspraehe<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Anerkennung des Friesisehen als offizielle, also aueh aml-<br />
liehe Spraehe.<br />
Der Entwicklungsverlaiif der friesisehen Beweguug erstreekt sieh<br />
also, wenn man mit de Clercq anfangt. über 10 Jahre. Heute<br />
gipfelt <strong>die</strong> Beweguug <strong>in</strong> dem Kampl' um <strong>die</strong> friesisehe Spraehe.<br />
nieht jedoeli nur um <strong>die</strong> Spraehe als solehe alle<strong>in</strong>. sondern um <strong>die</strong><br />
Spraehe als Trager<strong>in</strong> <strong>und</strong> Iuhalt des friesisehen Nationalismus auf<br />
jedem Gebiet, auf dem der materiellen. wie auf dem der geistigen<br />
Eigenart: ökonomiseh, sozial, religiös, iisthetiseb. Aueh politiseb?<br />
Hier berührl man e<strong>in</strong>e auBerst beikle Frage. Deun. <strong>die</strong>s soll vor-<br />
greifend sehon jetjt betont se<strong>in</strong>: naeh alle<strong>in</strong>, was ieh bis jetjt ber-<br />
vorgehoben habe. wird es niebt w<strong>und</strong>er nebmen. das das friesisehe<br />
Volk weder dureh se<strong>in</strong>e rassiseben, aueh seelisehen Eigenschaften 1<br />
,<br />
noeb dureh se<strong>in</strong>e geograpbisebe Lage, noeh aueh dureh se<strong>in</strong>e Ver-<br />
gangenheit, <strong>die</strong> von e<strong>in</strong>er straffen Herrsebaft <strong>und</strong> Verwaltung unter<br />
eigenen Herrsehern kaum etwas weiB, dureh e<strong>in</strong>e politisehe Sebule<br />
gegangen ist. Polilische Zueht <strong>und</strong> E<strong>in</strong>siebt <strong>und</strong> friesisehe Freiheit<br />
vertragen sieb nur zu oft sebleeht. Diese Tatsaebe zeigt sieli immer<br />
<strong>und</strong> immer wieder, wo das Volk <strong>in</strong> ehrliehem. aufriebtigem Be-<br />
streben sieb abmiibt. <strong>in</strong> sieh e<strong>in</strong>ig zu wer<strong>den</strong> <strong>und</strong> mit klarem Auge<br />
der Wirkliehkeit. dem für es Erreiebbaren <strong>in</strong>s Auge zu sehauen.<br />
Sollte ihm das niebt gel<strong>in</strong>gen, so könnte der Ausgang tragisch<br />
wer<strong>den</strong>, da eben <strong>die</strong>ses Volk zu <strong>den</strong> begahtesten Elementen des<br />
niederlandiscben Volkes geziihlt wer<strong>den</strong> muB. e<strong>in</strong> Bauste<strong>in</strong> zum<br />
Ganzen, <strong>den</strong> es nicht entbehren kann.<br />
Wie stebt es nun um <strong>die</strong>se Spraehe <strong>in</strong>nerhalb der westgermani-<br />
sehen Gruppe? Was verstellen wir unter dem Wort friesisch? Die<br />
Spraehe, <strong>die</strong> noch heute, oder früher e<strong>in</strong>mal. gesproeheii wird, hzw.<br />
wurde. Als <strong>Friesen</strong> jedoeb empf<strong>in</strong>deii sieJi <strong>die</strong>jeiiigen, <strong>die</strong> sieh e<strong>in</strong>er<br />
geschiehtlichen. geme<strong>in</strong>samen. eigenen Konl<strong>in</strong>uilat. <strong>und</strong> zwar, ob-<br />
gleieb ke<strong>in</strong>eswegs aussehlicBlieb, doch an erster Stelle was ibre<br />
Spraehe anbetrifft. bewuBt s<strong>in</strong>d, neben <strong>und</strong> im Gegensat; zu anilern<br />
solcben Koiitiimitaten. Spracligemeiiiscbaften, Stammesgeme<strong>in</strong>-<br />
schaften, genie<strong>in</strong>sehaftliehe Raume irgendweleber Art, Volk, früher<br />
sagte man aueh Nation, decken sieh niebt immer, wenn sie aneb<br />
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