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elektronik spezial
Sensorjustage
wird einfacher
_ Assistenzsysteme machen den Autofahrern das Leben leichter.
Vielen Werkstätten bereiten sie jedoch Kopfzerbrechen. Ist die
steigende Komplexität im freien Servicemarkt noch beherrschbar?
Wir haben mit Marcel Wendland, Leiter Forschung und Entwicklung
bei AVL Ditest, darüber gesprochen.
Fahrerassistenzsysteme werden
künftig eine ähnliche Entwicklung
und Verbreitung finden wie Sicherheitsgurte,
Airbags, ABS und ESP.
Davon ist Marcel Wendland, Leiter
Forschung und Entwicklung bei AVL Ditest,
überzeugt. Assistenzsysteme erhöhen
nicht nur den Komfort, sondern vermeiden
auch Unfälle und verbessern damit die Verkehrssicherheit.
Viele der elektronischen
Helfer, die noch vor ein paar Jahren der
Oberklasse vorbehalten waren, sind heute
bereits zu attraktiven Preisen in der Kompaktklasse
bestellbar. Dank technischer
Weiterentwicklung und steigenden Stückzahlen
werden diese Systeme künftig
zunehmend auch für Kompaktfahrzeuge
interessant.
Kein Grund zur Panik
Dieser Trend wird sich laut Wendland auch
auf die Werkstattarbeiten auswirken.
Denn die Funktion der Assistenzsysteme
ist abhängig vom korrekten Verbau der
Sensoren. Vor allem die Radarsensoren
sind in den meisten Fällen so positioniert,
dass sie bereits bei leichten Unfallschäden
in Mitleidenschaft gezogen werden. Nach
der Unfallreparatur, spurverändernden
Reparaturmaßnahmen am Fahrwerk oder
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dem Tausch eines Radarsensors muss er
sorgfältig kalibriert werden. Wird das versäumt,
kann der Sensor vorausfahrende
Fahrzeuge nicht mehr sicher erkennen. Das
System gibt dann eine Fehlermeldung aus
und schaltet sich ab. Zwar basieren moderne
Fahrerassistenzsysteme auf komplexen
Softwarealgorithmen, dennoch
müssen Kfz-Werkstätten, die den Umgang
mit elektronischen Fahrzeugsystemen
gewohnt sind, nicht befürchten, mit der
raschen Verbreitung der Assistenzsysteme
technologisch abgehängt zu werden,
meint Wendland. Bei einer Störung lassen
sich wie gewohnt der Fehlerspeicher abfragen,
Messwerte anzeigen oder durch eine
erneute Initialisierung alle Korrekturwerte
zurückstellen. Auch die Justage der Sensoren
sei kein „Hexenwerk“. Der Aufwand
orientiere sich jedoch an der Sensorbauart,
Sensorgeneration und den jeweiligen Herstellervogaben.
Aufwändige Rüstarbeiten
Mit am häufigsten begegnen Kfz-Werkstätten
derzeit die Radarsensoren. Sie
sind meistens im Bereich des Kühlergrills
oder der Stoßfänger montiert. Radarsensoren
erfassen mit Hilfe von elektromagnetischen
Wellen Objekte im Umfeld
Für die Justage von Radar- und Videosensoren
der ersten Generation sind die Rüstzeiten
für die Messeinrichtungen sehr hoch.
Zudem geht jeder Automobilhersteller eigene
Wege – sowohl bei den Messmitteln als auch
beim Justagevorgang. Fotos: AVL Ditest
Bei Modellen des Volkswagen-Konzerns
wird beim Justieren des Radarsensors ein
Laserstrahl auf einen Spiegel am Sensorgehäuse
projiziert. Der reflektierte Laserstrahl
muss an einer definierten Position auf der
Messtafel auftreffen.
Der Auftreffpunkt des Laserstrahls auf der
Messtafel wird individuell für jeden Sensor
berechnet und ist nicht zwangsläufig die
Mitte der Messtafel.
des Fahrzeugs und liefern die Datenbasis
für den Abstandsregeltempomat ACC und
weitere Assistenzsysteme. Die erste Generation
der Radarsensoren muss für eine
korrekte Funktion manuell exakt an der
geometrischen Fahrachse ausgerichtet
werden. Das Einstellen des Sensors selbst
ist eine leichte Übung. Er kann mit zwei
Schrauben wie ein Scheinwerfer horizontal
und vertikal justiert werden. Allerdings
sind die Rüstzeiten für das Aufstellen und
Ausrichten der Messeinrichtungen sehr
hoch. Laut Wendland kommt für den freien
Markt erschwerend hinzu, dass jeder
Automobilhersteller für die Justage der
Radarsensoren eigene Wege geht – sowohl
bei den Messmitteln als auch beim Justagevorgang.
Zum Beispiel schreibt der Volkswagen-
Konzern für die Justage von Radarsensoren
der ersten Generation aufwändige und
teure Messeinrichtungen vor. Bevor der
Radarsensor justiert werden kann, muss
eine Fahrwerksvermessung erfolgen, bei
der die geometrische Fahrachse ermittelt
wird. Die Messeinrichtung muss dann in
einer genau vorgegebenen Position und
Ausrichtung vor dem Fahrzeug aufgestellt
werden. Anschließend wird ein Laserstrahl
auf einen Spiegel am Radarsensor projiziert.
Der Laser-Projektor ist ein Bestand-