WORTPROTOKOLL - Burgenland.at
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Burgenländischer Landtag, XIX. Gp - 14. Sitzung - Donnerstag, 19. Oktober 2006<br />
1835<br />
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Präsident Walter Prior: Eine Zus<strong>at</strong>zfrage? - Bitte Herr Abgeordneter.<br />
Abgeordneter Mag. Josko Vlasich (GRÜNE): Wir nennen den Betrieb nicht<br />
namentlich. Ich habe das aus einer Zeitung erfahren. (Abg. Kurt Lentsch: In Wallern gibt<br />
es mehrere Betriebe, wie soll er darauf antworten?) Es gibt in Wallen nur einen großen<br />
Betrieb, der in Nährlösungen auf zubetonierten Böden diese Art von industrieller<br />
Landwirtschaft betreibt. Wenn Sie mir diesen einen Betrieb jetzt nicht nennen können,<br />
dann sagen Sie mir bitte, welche Betriebe in Wallern, die auf diese Art landwirtschaftliche<br />
Produktion herstellen, gefördert wurden.<br />
Präsident Walter Prior: Bitte Herr Landesr<strong>at</strong>.<br />
Landesr<strong>at</strong> Dipl.Ing. Nikolaus Berlakovich (ÖVP): Sehr geehrter Herr<br />
Abgeordneter! Hohes Haus! Ich bitte um Verständnis. Wenn Sie nicht sagen wollen von<br />
welchem Betrieb Sie eine Inform<strong>at</strong>ion haben, wie können Sie dann erwarten, dass ich hier<br />
Fördersummen nenne?<br />
Präsident Walter Prior: Eine weitere Zus<strong>at</strong>zfrage? - Bitte Herr Abgeordneter.<br />
Abgeordneter Mag. Josko Vlasich (GRÜNE): Selbstverständlich. Lassen wir die<br />
Fördersumme weg, Herr Landesr<strong>at</strong>. Es geht nicht nur um die Fördersumme. Es schaut<br />
aus, als hätten die GRÜNEN etwas gegen Fördersummen. Aber im Gegenteil, wir sind<br />
sehr froh, dass gefördert wird, nur müssen wir uns genau anschauen, was gefördert wird.<br />
Meine Frage in diesem Zusammenhang lautet: Dies ist eine industrielle Produktion,<br />
wo Nährlösungen und hoher Pestizideins<strong>at</strong>z eingesetzt werden. Sind Sie der Auffassung,<br />
dass diese Form der industriellen Landwirtschaft, dem Image des Seewinkels als<br />
Genussregion zuträglich ist?<br />
Präsident Walter Prior: Bitte Herr Landesr<strong>at</strong>.<br />
Landesr<strong>at</strong> Dipl.Ing. Nikolaus Berlakovich (ÖVP): Sehr geehrter Herr<br />
Abgeordneter! Der Begriff „Industrielle Landwirtschaft" ist ein sehr polemischer und ein<br />
dehnbarer. Man kann sehr viel darunter verstehen und es wird sehr viel in diesen Begriff<br />
„hineininterpretiert“.<br />
Die Frage, die Sie hier konkret ansprechen, eine Produktion aus<br />
Nährlösungskulturen, ist an sich wissenschaftlich unumstritten nichts Böses, h<strong>at</strong> nichts mit<br />
Gentechnik zu tun oder sonst etwas. Es ist eine Art und Weise der Produktion wie sie<br />
intern<strong>at</strong>ional gängig ist, auch hier bei uns. Wenn Sie von einem hohen Pestizideins<strong>at</strong>z<br />
sprechen, dann kann ich das nicht bestätigen.<br />
Diese Betriebe verwenden zum Beispiel in ihren Glashäusern, wir haben mehrere<br />
im Seewinkel, Nützlingseins<strong>at</strong>z, Hummeln beispielsweise, um eben einen Eins<strong>at</strong>z von<br />
Insektiziden und Pestiziden hintanzuhalten.<br />
Im Übrigen werden diese Betriebe auch laufend kontrolliert. Es gibt beispielsweise<br />
eine Zusammenarbeit mit Global 2000, also eine sicher unverdächtige Organis<strong>at</strong>ion. Es<br />
gibt Zertifizierungssysteme nach der EurepGAP, beispielsweise, um genau<br />
sicherzustellen, wie hier vorgegangen wird. (Abg. Mag. Vlasich: Aber Genussregion ist<br />
das nicht unbedingt, oder?)<br />
Schauen Sie, man muss das leidenschaftslos sehen. Man sollte diese Produktion<br />
nicht in ein schiefes Eck stellen, als ob hier etwas vergiftet werden soll, als ob hier etwas<br />
schädlich wäre. Wir müssen sehen, dass wir hier in einem freien Markt leben.<br />
Ich nenne nur ein paar Zahlen, die das veranschaulichen sollen. Wir haben bei den<br />
Paradeisern in Österreich einen Selbstversorgungsgrad von 16 Prozent. Das heißt, nur 16<br />
Prozent der Paradeiser, die in Österreich verzehrt werden, produzieren wir hier bei uns,