pdf-Version
pdf-Version
pdf-Version
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Stellen Sie die Reaktionsgleichung auf und berechnen Sie die den Peroxid-<br />
Gehalt der Lösung als mg S2O8 2− im 250-mL-Messkolben.<br />
Noch einige Zusatzinformationen aus der Praxis: Viele Verschmutzungen<br />
wie die Farbstoffe aus Rotwein, Kaffee, Tinte, Früchten oder Kosmetika<br />
können allein durch Waschen mit Tensiden nicht aus den Textilien entfernt<br />
werden. Beim Bleichen werden die konjugierten π-Elektronensysteme<br />
organischer Farbstoffe oxidativ zerstört. Grundlage des Bleichvorgangs ist<br />
die Freisetzung von Wasserstoffperoxid, dessen Bleichwirkung oft auf die<br />
Bildung von „nascierendem Sauerstoff“ zurückgeführt wird. Durch die<br />
Bleiche wird zusätzlich eine keimtötende Wirkung erzielt. Seit Anfang des<br />
20. Jahrhunderts ist Natriumperborat das wichtigste Bleichmittel in<br />
Waschmitteln (1907 kam Persil auf den Markt, es enthielt Perborat und<br />
Silicat). In der alkalischen Waschflotte zerfällt Perborat zu Borat und<br />
Wasserstoffperoxid, das in Abhängigkeit vom pH-Wert als konjugierte Base,<br />
den Hydroperoxid-Ionen, vorliegt. Eine praktisch nutzbare Bleichwirkung<br />
wird erst bei Temperaturen oberhalb von 60°C erzielt. Unterhalb dieser<br />
Temperatur müssen Bleichaktivatoren zugesetzt werden. Schwermetallionen<br />
führen zu einer katalytischen Zersetzung von Perborat. Um oxidative<br />
Faserschädigungen durch diese unkontrollierte Zersetzung zu verhindern,<br />
werden Stabilisatoren (z.B. Magnesiumsilicate oder organische<br />
Phosphonate) zugesetzt, welche die im Leitungswasser in Spuren<br />
enthaltenen Schwermetallionen (Kupfer-, Mangan- und Eisen-Ionen)<br />
absorbieren oder komplexieren sollen.<br />
Vollanalyse<br />
Neben Perboraten und anderen Peroxo-Verbindungen finden Chlor,<br />
Chlordioxid und Ozon Anwendung als Bleich- und/oder Desinfektionsmittel.<br />
Zur Desinfektion von Wasser, zum Beispiel in Schwimmbädern, wird oft<br />
Chlor eingesetzt – entweder als Gas oder durch die Reaktion von Salzsäure<br />
und Natriumhypochlorit. In der Vollanalyse bestimmen Sie den Gehalt<br />
entweder einer Hypochlorit- oder einer Perborat-Lösung.<br />
Bestimmung von Perborat in Bleichlösungen<br />
Versuch 2.12<br />
1,5–2 g der Perborat enthaltenden Probe wird auf der Analysenwaage<br />
eingewogen und in einem 250-mL-Messkolben mit ca. 200 mL Wasser<br />
und 10–15 mL verdünnter Schwefelsäure versetzt. Nachdem sich das<br />
Perborat gelöst hat, wird bis zur Marke aufgefüllt. Eine 25-mL-Probe der<br />
aufgefüllten Analyselösung wird in einem Erlenmeyerkolben mit ca. 2 g<br />
Kaliumiodid und 10 mL verd. Schwefelsäure versetzt, anschließend<br />
werden zwei Körnchen Ammoniumheptamolybdat zugesetzt. Der Kolben<br />
wird verschlossen und fünf Minuten stehengelassen. Nach dieser Zeit<br />
wird mit Thiosulfatlösung titriert. Wenn die Lösung nur noch schwach<br />
gelb ist, wird wenig Stärkelösung zugefügt und zügig zu Ende titriert.<br />
22