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7 Reaktionskinetik<br />
Die Geschwindigkeit mit der eine Reaktion abläuft, kann von Reaktion zu<br />
Reaktion stark variieren. So läuft eine Explosion von Nitroglycerin oder<br />
die Neutralisation von NaOH und HCl innerhalb von Bruchteilen einer<br />
Sekunde ab. Die Faltung eines Proteins kann dagegen abhängig von der<br />
Größe einige Sekunden bis Minuten dauern, das Rosten von Eisen<br />
benötigt schon einige Jahre, der Abbau des für den Menschen giftigen<br />
Dioxins erfordert mehr Zeit als ein Mensch lebt und die Umwandlung von<br />
Diamant zu Graphit verläuft nicht messbar langsam (findet jedoch statt).<br />
Bei vielen Reaktionen ist es jedoch wichtig eine quantitative Aussage zur<br />
Reaktionsgeschwindigkeit machen zu können, zum Beispiel in der<br />
Pharmakologie zur Wirkungsdauer eines Medikamentes, in der Biologie<br />
die Dauer einer enzymatischen Reaktion oder der radioaktive Zerfall von<br />
natürlich vorkommenden Isotopen bei der Altersbestimmung von<br />
Gegenständen (zum Beispiel der Zerfall von 14 C bei der<br />
Radiocarbonmethode). Die Reaktionskinetik beschreibt mit<br />
mathematischen Ausdrücken die Konzentrationsänderung der Reaktanden<br />
und der Produkte in Abhängigkeit von der Zeit und somit mit welcher<br />
Geschwindigkeit eine Reaktion abläuft.<br />
7.1 Wissenswertes vorab<br />
Reaktionsgeschwindigkeit: Die Reaktionsgeschwindigkeit beschreibt, wie<br />
viele Teilchen in einer chemischen Reaktion pro Zeiteinheit umgesetzt<br />
werden. Sie spiegelt also die Konzentrationsänderung der Edukte und der<br />
Produkte pro Zeiteinheit wieder.<br />
Geschwindigkeitsgesetze: Die Geschwindigkeitsgesetzte stellen in<br />
mathematischen Gleichungen dar, wie die Reaktionsgeschwindigkeit von der<br />
Konzentration der Reaktanden abhängt.<br />
Reaktionsordnung: Die Reaktionsordnung verdeutlicht wie viele Edukt-<br />
Teilchen miteinander reagieren, um ein Produkt-Teilchen zu bilden. Die<br />
Gleichung enthält die Summe der Potenzen, mit der die Konzentration der<br />
Edukte in die Reaktion eingehen, und die<br />
Reaktionsgeschwindigkeitskonstante k als Proportionalitätsfaktor. Es wird<br />
zwischen Reaktionen 0., 1. und 2. Ordnung unterschieden.<br />
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