Kleine Geschichte der Diplomatischen Akademie Wien - Diplomatic ...
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Standorte und Baulichkeiten<br />
te . Man probierte zeitweise mit Hilfe <strong>der</strong> Japanischen Gesandtschaft <strong>der</strong>en<br />
Sprache zu lehren, um sich schließlich für Chinesisch zu entscheiden . Nie<br />
wurde jedoch Spanisch gelehrt, obwohl dieses Land in <strong>der</strong> Vergangenheit eine<br />
bedeutende Rolle in den politischen und familiären Beziehungen des Hauses<br />
Habsburg und seiner Län<strong>der</strong> gespielt hatte .<br />
Die Frage nach <strong>der</strong> besten Art <strong>der</strong> Ausbildung sollte auch weiterhin für die<br />
Diplomatische <strong>Akademie</strong> des 20 . Jahrhun<strong>der</strong>ts eine Rolle spielen . Ursprünglich<br />
war es eine Kombination von Allgemeinbildung, wie sie allen Gebildeten<br />
zuteil wurde, mit anschließen<strong>der</strong> Einführung bereits „on the job“, wie es in<br />
Großbritannien bis in die neueste Zeit praktiziert wurde . In den zurückliegenden<br />
zwei Jahrhun<strong>der</strong>ten hatte das nötige Spezialwissen für alle Berufe und darunter<br />
auch für jene, die mit den internationalen Beziehungen zu tun haben,<br />
<strong>der</strong>maßen zugenommen, dass ohne Spezialausbildung ein erfolgreicher Start<br />
<strong>der</strong> Karriere kaum mehr möglich wurde . Die Spezialisierung <strong>der</strong> Anwärter für<br />
den Konsulardienst durch die Orientalische <strong>Akademie</strong> hatte bereits im 19 .<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t dazu geführt, dass am Berliner Kongreß von 1878 zur Regelung<br />
<strong>der</strong> offenen Balkanfragen mit dem Osmanischen Reich von fünf Delegierten<br />
Österreich-Ungarns, darunter <strong>der</strong> spätere Außenminister Haymerle, vier Absolventen<br />
<strong>der</strong> Orientalischen <strong>Akademie</strong> waren . Denn sie verfügten über die<br />
nötigen Sprach- und Spezialkenntnisse für die Region .<br />
Standorte und Baulichkeiten<br />
Die <strong>Akademie</strong> hatte zunächst kein eigenes Gebäude, son<strong>der</strong>n war an wechselnden<br />
Orten im Universitätsviertel angesiedelt . Mit <strong>der</strong> Zunahme <strong>der</strong> Zahl<br />
<strong>der</strong> Zöglinge und den höheren Anfor<strong>der</strong>ungen an ihre Unterbringung und an<br />
Räume für erweiterte Lehrveranstaltungen entstand ein Problem, das 1883<br />
durch die Zusammenlegung mit <strong>der</strong> Theresianischen <strong>Akademie</strong> gelöst wurde .<br />
In <strong>der</strong>en großflächigem Areal wurde den alten Gebäuden ein neuer Trakt, <strong>der</strong><br />
sogenannte <strong>Akademie</strong>trakt, hinzugefügt und die Leitung bei<strong>der</strong> Anstalten einem<br />
gemeinsamen Direktor übertragen . Zunächst war dies Hofrat Dr . Paul<br />
Freiherr Gautsch von Frankenthurn, dem jedoch, als er 1885 vom Kaiser zum<br />
Minister für Cultus und Unterricht ernannt wurde, zunächst <strong>der</strong> Vizedirektor<br />
Heinrich Holzinger von Weidlich und mit Beginn 1886 Regierungsrat Dr .<br />
Michael Freiherr von Pidoll zu Quintenbach in <strong>der</strong> Leitung bei<strong>der</strong> Institutionen<br />
folgten . Die Orientalische <strong>Akademie</strong> befand sich von da an in dem<br />
Trakt des Theresianums, in dem seit 1964 ihre Nachfolgerin, die Diplomatische<br />
<strong>Akademie</strong>, untergebracht ist . Es dauerte jedoch nicht lange, bis auch<br />
diese Bleibe den steigenden Anfor<strong>der</strong>ungen an eine Ausbildungsstelle für das<br />
konsularische und diplomatische Korps einer Großmacht nicht mehr gewachsen<br />
war . Die beabsichtigte räumliche Ausdehnung wurde in Anpassung an die<br />
verän<strong>der</strong>ten Anfor<strong>der</strong>ungen an die für Außenbeziehungen zuständigen Diens-<br />
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