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Kleine Geschichte der Diplomatischen Akademie Wien - Diplomatic ...

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Routine folgt dem Schwung <strong>der</strong> ersten Jahre<br />

Dr . Emanuel Treu, Direktor 1975–1976,<br />

begrüsst Kardinal Dr . Franz König in <strong>der</strong><br />

<strong>Akademie</strong><br />

demie das erste Treffen <strong>der</strong> „Direktoren<br />

und Dekane diplomatischer <strong>Akademie</strong>n<br />

und Instituten Internationaler<br />

Beziehungen“ .<br />

Botschafter Treu, <strong>der</strong> ebenfalls dem österreichischen<br />

diplomatischen Dienst<br />

entstammte und dort viele wertvolle<br />

Erfahrungen in den bilateralen und<br />

multilateralen Wirtschaftsbeziehungen<br />

sammeln konnte, begann seine<br />

Tätigkeit mit viel Elan . Ein tragisches<br />

Schicksal beendete sie durch den Tod<br />

im Amt nach wenig mehr als einem<br />

Jahr . Zuvor war es ihm noch gelungen,<br />

vom Bundesminister für Finanzen Dr .<br />

Hannes Androsch die verbindliche Zusage zu erhalten, dass im Bundesbudget<br />

ein Betrag von 15 Millionen Schilling für den Ausbau des anschließenden sogenannten<br />

Unteren Stöckeltraktes vorgesehen wird .<br />

Nun kam es neuerlich zu Übergangslösungen, indem zunächst Botschafter<br />

Breycha-Vauthier für ein Jahr und dann Botschafter Coreth für ein knappes<br />

Jahr neuerlich mit <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> <strong>Akademie</strong> betraut wurden, da sich kein<br />

geeignet erscheinen<strong>der</strong> Angehöriger des Ministeriums für eine längere Periode<br />

binden wollte .<br />

Natürlich waren die mit diesen Verlegenheitslösungen verbundenen Ungewissheiten<br />

für die <strong>Akademie</strong> nicht för<strong>der</strong>lich . Dazu kam jedoch aus <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Situation in Europa heraus eine ihr nicht gerade wohl gesinnte Stimmung<br />

. Die sogenannten 68er sahen in ihr eine Institution zur Elitenbildung,<br />

die ihnen damit automatisch suspekt war . Das als verbindliche Fremdsprache<br />

im Curriculum enthaltene Französisch hatte zwar seit langem seine dominierende<br />

Position in <strong>der</strong> Politik verloren, wurde trotzdem in manchen Kreisen<br />

immer noch als Sprache <strong>der</strong> Oberschicht angesehen und war daher umstritten<br />

. Die Sprachausbildung wurde ganz allgemein mit dem Argument zurückgesetzt,<br />

dass zu hohe Anfor<strong>der</strong>ungen die Angehörigen <strong>der</strong> Arbeiterschaft und<br />

ärmerer Volksschichten benachteiligen würden, wodurch sogar an Spitzenuniversitäten<br />

<strong>der</strong> USA wie Harvard ganze Sprachdepartements reduziert o<strong>der</strong> gar<br />

geschlossen werden mussten . Ähnliches ereignete sich bei <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong><br />

Universität in Linz und beim Studium für den Abschluss als Diplomkaufmann<br />

an <strong>der</strong> Hochschule für Welthandel in <strong>Wien</strong> . Auch die Sitten waren<br />

rauer geworden, was sich am Wi<strong>der</strong>stand gegen Anstandsregeln bemerkbar<br />

machte, wie dem Anlegen einer Krawatte bei gemeinschaftlichen Essen an <strong>der</strong><br />

<strong>Akademie</strong> .<br />

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