Kleine Geschichte der Diplomatischen Akademie Wien - Diplomatic ...

Teilnehmer und Intensität des Programms
zu, so dass es häufig schwer
wurde, den sowohl finanziell als auch
atmosphärisch gesteckten Rahmen zu
halten . Eine Folge dieser Tagungen
war unter anderem die Bestellung des
Direktors Botschafter Heinrich Pfusterschmid-Hardtenstein
gemeinsam
mit dem Dean der Fletcher School of
Law and Diplomacy, dem ehemaligen
US-Botschafter Edmund A . Gullion,
und dem Leiter des Foreign Service
Programms der Universität Oxford,
Ralph Feltham, zu Beratern des saudiarabischen
Außenministeriums für die
Errichtung einer Diplomatischen Akademie
in Djidda, später in Riad . Nicht
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Bauliche und personelle Erweiterungen
Botschafter Dr . Alfred Missong, Direktor
1986–1993, am Rednerpult 1987
zuletzt gelang es, einen engen Austausch mit dem Lehrstuhl für Internationale
Beziehungen der Karl-Marx-Universität in Budapest zu organisieren, der es ihrer
Fakultät für die Ausbildung der künftigen Diplomaten ermöglichte, mit und
über Österreich auch mit anderen westlichen wissenschaftlichen Institutionen
erstmals in Kontakt zu treten . Tatsächlich wurden nach der Wende von 1989
Fakultätsmitglieder Außenminister oder Staatssekretär in der neuen, nicht mehr
marxistischen Regierung .
Die Honorierung der Vortragenden auf der Basis von Werkverträgen wurde
jedoch weiterhin vom Finanzministerium, insbesondere wenn es sich um
Beamte handelte, in etwa auf dem Niveau der Ausbildung von Zollwachebeamten
gehalten, was eine dauerhafte Gewinnung von international anerkannten
Lehrkräften praktisch unmöglich machte . Daher wurde unter tatkräftiger
Mithilfe von ehemaligen Absolventen, die bereits in der Privatwirtschaft erfolgreich
tätig waren, die Bildung eines Vereins zur Gewinnung von Sponsoren
in Gang gesetzt .
Diese Reformen und Initiativen drohten jedoch bald im Kameralismus der
Bürokratie der Ministerien zu ersticken, wie der nachfolgende Direktor, Botschafter
Dr . Alfred Missong (1986–93) in der Festschrift zum 250-jährigen
Jubiläum der Akademie über seinen jahrelangen Kampf mit Erbitterung berichten
musste . Es gelang ihm jedoch, die Internationalität der Lehre erfolgreich
weiter zu treiben, bis sein Nachfolger, Botschafter Dr . Paul Leifer, in
zähen Verhandlungen die Ausgliederung der Akademie zu einer dem Außenministerium
nahestehenden, jedoch selbständigen Institution erreichte .