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Rapport Védrine_ENG_GERMAN - Ministère de la Défense

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Selbst mit seiner Rückkehr in die NATO musste Frankreich sich damit begnügen, die nukleare<br />

Abschreckung in <strong>de</strong>n Texten fortzuschreiben, ohne ein großes, unter Reagan initiiertes Projekt <strong>de</strong>s<br />

amerikanischen industriell-militärischen Komplexes beeinflussen, bremsen o<strong>de</strong>r än<strong>de</strong>rn zu können, das<br />

heute zum Teil bereits in Japan, in Israel und im Golf umgesetzt ist und das Potenzial für eine<br />

strategische Umwälzung birgt.<br />

d) Einfluss auf die Operationen<br />

In Afghanistan hat Frankreich die Strategie <strong>de</strong>r NATO, bei <strong>de</strong>r es sich im Grun<strong>de</strong> vielmehr um die<br />

Strategie <strong>de</strong>r USA han<strong>de</strong>lt, nicht beeinflusst. Allerdings konnte es seinen eigenen Rückzugszeitp<strong>la</strong>n für<br />

die dort stationierten Truppen festlegen (zuerst durch Nico<strong>la</strong>s Sarkozy, anschließend durch François<br />

Hol<strong>la</strong>n<strong>de</strong>). Der Fall Libyens wird weiter unten angesprochen.<br />

B. DIE WIRTSCHAFTLICHEN UND HAUSHALTSPOLITISCHEN AUSWIRKUNGEN<br />

Der französische Rechnungshof (Cour <strong>de</strong>s Comptes) stellte in einem auf Anfrage <strong>de</strong>s<br />

Finanzausschusses (a. 58-2) erstellten Bericht fest, dass die Teilnahme Frankreichs an <strong>de</strong>r NATO im<br />

Jahr 2011 mit Kosten in Höhe von insgesamt 325,86 Millionen Euro verbun<strong>de</strong>n war, während die<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Kosten ohne <strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rungsbeschluss 2009 insgesamt 264,86 Millionen<br />

Euro betragen hätten. Die Gesamtkosten <strong>de</strong>r Teilnahme an <strong>de</strong>r NATO sind seit 2007, vor allem<br />

aufgrund <strong>de</strong>s Einsatzes in Afghanistan, stark gestiegen. Die reinen Mehrkosten, die im Jahr 2011 auf<br />

die Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r NATO zurückzuführen sind, beliefen sich auf 61 Millionen Euro, wobei<br />

dieser Betrag einem entsprechen<strong>de</strong>n Budget in Höhe von 79 Millionen Euro gegenüber zu stellen ist.<br />

Die Ersparnisse sind <strong>de</strong>r Reform <strong>de</strong>r NATO zuzuschreiben. Allerdings erstreckt sich die Bewertung<br />

lediglich auf die Jahre ab 2009, während bereits ab 2006 kostenrelevante Auswirkungen spürbar<br />

wur<strong>de</strong>n (zusätzliche Ausgaben im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Einsatz in Afghanistan).<br />

Der Rechnungshof wies jedoch darauf hin, dass die endgültigen Mehrkosten für eine volle Teilnahme<br />

am NATO-Sicherheits- und Investitionsprogramm (NATO Security and Investment Program, NSIP), das<br />

schrittweise wächst und <strong>de</strong>rzeit mit einem Betrag von 75 Millionen Euro /Jahr angesetzt wird, nicht vor<br />

2020 voll ermessen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Vorbehaltlich einer neuen, umfangreichen externen Intervention dürfte die natürliche Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

NATO nach und nach einige mo<strong>de</strong>rate Einsparungen bei <strong>de</strong>n Funktionskosten bewirken.<br />

Was die Auswirkungen für die französische Industrie angeht, ist Frankreich gut p<strong>la</strong>tziert. Dies hängt<br />

jedoch nicht unmittelbar mit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r NATO zusammen.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r gemeinsam finanzierten Investitionsprojekte <strong>de</strong>s NATO-Sicherheits- und<br />

Investitionsprogramms (NSIP) hat die französische Industrie potenziell Zugang zu einem<br />

nennenswerten Markt mit einem jährlichen Ausgabenrahmen in Höhe von 700 Millionen Euro. Unsere<br />

vergangene selektive Teilnahme ("droit d’inventaire") be<strong>de</strong>utete, dass die französischen Unternehmen<br />

an bestimmten Projekten nicht teilnehmen konnten. Die Analyse <strong>de</strong>s Zeitraums 2000-2009 zeigt, dass<br />

Frankreich auf <strong>de</strong>r Grund<strong>la</strong>ge seines quotalen Anteils (etwa 11 %) an knapp 60 % <strong>de</strong>r Projekte beteiligt<br />

war, <strong>de</strong>ren Wert mit 4,2 Millionen Euro angesetzt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die für die französische Industrie wichtigsten Programme sind das Führungssystem <strong>de</strong>r Luftstreitkräfte<br />

(ACCS – Air Command and Control System) sowie die Raketenabwehrsysteme im Einsatzgebiet im<br />

niedrigen Höhenbereich (theatre missile <strong>de</strong>fence system - "lower <strong>la</strong>yer") im Wert von insgesamt 1,6<br />

Milliar<strong>de</strong>n Euro. Diese Kapazität wird von TRS (THALES Raytheon System – einer 50-50 von <strong>de</strong>n<br />

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