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Rapport Védrine_ENG_GERMAN - Ministère de la Défense

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III. EMPFEHLUNGEN<br />

Auf nationaler Ebene muss die Verteidigungspolitik Frankreichs in Form einer Synthese konzipiert und<br />

anschließend in Abhängigkeit von <strong>de</strong>n Merkmalen <strong>de</strong>r jeweils betroffenen Organisation - Europäische<br />

Union, NATO, Ad-hoc Kooperationsinitiativen - umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

1. INNERHALB DES BÜNDNISSSES: WACHSAMKEIT, ANSPRÜCHE UND EINFLUSS<br />

A. Die Nachteile <strong>de</strong>r Rückkehr Frankreichs in die integrierte Kommandostruktur wür<strong>de</strong>n im En<strong>de</strong>ffekt die<br />

Vorteile verb<strong>la</strong>ssen <strong>la</strong>ssen, wenn sie zu einer Normalisierung o<strong>de</strong>r gar Banalisierung seiner Präsenz<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Nato führen sollte. Deshalb muss Frankreich sich innerhalb <strong>de</strong>s Bündnisses stärker<br />

behaupten, mehr Einfluss ausüben, sich wachsam und anspruchsvoll zeigen. Die Aufgabe <strong>de</strong>r früheren,<br />

unter politischem Gesichtspunkt bequemeren Position und die Rückkehr zu einer vollständigen<br />

Teilnahme er<strong>la</strong>uben uns nicht mehr, bei <strong>de</strong>n Debatten und Beschlüssen über die Zukunft <strong>de</strong>r Allianz auf<br />

Distanz zu gehen und eine rein <strong>de</strong>fensive, kritische und abstentionistische Position einzunehmen. Wenn<br />

wir innerhalb <strong>de</strong>r Allianz wie<strong>de</strong>r einen wesentlichen Einfluss ausüben wollen – und dies sollten wir<br />

unbedingt tun, umso mehr als die Umstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>rzeit günstig sind -, müssen wir <strong>de</strong>mnach mit Blick auf<br />

die regelmäßigen Ministerkonferenzen und das kommen<strong>de</strong> Gipfeltreffen unsere <strong>la</strong>ngfristige Auffassung<br />

von <strong>de</strong>r Allianz k<strong>la</strong>rstellen.<br />

B. Es muss k<strong>la</strong>rgestellt wer<strong>de</strong>n, dass es sich bei <strong>de</strong>r NATO weiterhin um ein Bündnis han<strong>de</strong>lt, das um die<br />

größte Militärmacht <strong>de</strong>r Welt, die Vereinigten Staaten, herum angelegt ist. Mit <strong>de</strong>n Vereinigten Staaten<br />

teilen wir grundlegen<strong>de</strong> Werte, ihre Orientierungen und ihre Politik kann sich jedoch alle zwei bis vier<br />

Jahre beträchtlich än<strong>de</strong>rn, wodurch wir in die Opposition gedrängt wer<strong>de</strong>n können. Eine Än<strong>de</strong>rung dieser<br />

Art trat zwar anlässlich <strong>de</strong>r Wahl am 7. November 2012 glücklicherweise nicht ein, doch muss unsere<br />

Außenpolitik stets auf <strong>de</strong>rartige Än<strong>de</strong>rungen reagieren können.<br />

Wachsamkeit be<strong>de</strong>utet, dass wir sicherstellen müssen, dass die NATO ein auf die kollektive<br />

Verteidigung konzentriertes Militärbündnis bleibt, das bei seinen Tätigkeiten so weit wie möglich eine<br />

politisch-militärische Vorgehensweise vermei<strong>de</strong>t. Im Rahmen von Artikel 4 können Konsultationen und<br />

<strong>de</strong>r Austausch von Standpunkten betreffend Sicherheitsfragen akzeptabel sein, so<strong>la</strong>nge sie nicht die<br />

Hoheitsrechte <strong>de</strong>s Sicherheitsrates verletzen (an <strong>de</strong>ssen Stelle die NATO nicht treten kann), und<br />

so<strong>la</strong>nge sie nicht in eine P<strong>la</strong>nung von Operationen ausarten. Gegebenenfalls könnte eine jährliche<br />

Evaluierung <strong>de</strong>r Bedrohungen vorgesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

Wachsamkeit auch <strong>de</strong>r Tatsache gegenüber, dass die Allianz und <strong>de</strong>ren Grund<strong>la</strong>ge, die nukleare<br />

Abschreckung, rein <strong>de</strong>fensiv bleiben. Unbestritten besteht nach wie vor auf <strong>la</strong>nge Sicht die Hoffnung auf<br />

eine Entnuklearisierung. Doch <strong>de</strong>rzeit ist die Welt nicht sicher genug. Und dieser Zustand dürfte sicher<br />

noch <strong>la</strong>nge andauern, was uns daran hin<strong>de</strong>rt, auf die ultimative Garantie in Form nuklearer<br />

Abschreckung verzichten zu können. Frankreich hat sich immer auf eine minimale Abschreckung<br />

beschränkt und sollte die Vereinigten Staaten und Russ<strong>la</strong>nd darauf drängen, die Anzahl ihrer nuklearen<br />

Sprengköpfe zu reduzieren. Desgleichen hat Frankreich keinen Grund, sich <strong>de</strong>r Abrüstung <strong>de</strong>r letzten<br />

„taktischen“ o<strong>de</strong>r „nicht strategischen“ Atomwaffen <strong>de</strong>r NATO – altmodische, von Flugzeugen<br />

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