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Rapport Védrine_ENG_GERMAN - Ministère de la Défense

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2) EUROPA DER VERTEIDIGUNG: KONKRETERE UND BEHARRLICHE FORTSCHREIBUNG,<br />

MEHR KLARHEIT, HÖHERE ANSPRÜCHE<br />

Man kann <strong>de</strong>r Meinung sein, dass Frankreich trotz allem für ein Europa <strong>de</strong>r Verteidigung im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r Union plädieren sollte. Hierfür sprechen mehrere Grün<strong>de</strong>. Diese Vorgehensweise ist Teil eines<br />

generellen Projektes eines politischen Europas im wahren Sinne <strong>de</strong>s Wortes. Im Dezember 2012 wird<br />

Präsi<strong>de</strong>nt Van Rompuy einen mittel- und <strong>la</strong>ngfristigen Fahrp<strong>la</strong>n für unterschiedliche Formen einer<br />

wirtschaftlichen Union und einer politischen Union mit integrierter Architektur präsentieren. Die Frage<br />

<strong>de</strong>r Verteidigung dürfte auf <strong>de</strong>r Tagesordnung <strong>de</strong>s Europäischen Rates im Dezember 2013 stehen. Im<br />

Frühjahr davor wird ein Bericht <strong>de</strong>r Kommission über die Verteidigungsindustrie vorausgehen. Und wir<br />

dürfen die rechtlichen, verfahrenstechnischen und menschlichen Errungenschaften <strong>de</strong>r letzten zwanzig<br />

Jahre nicht aus <strong>de</strong>n Augen verlieren.<br />

Wir dürfen uns allerdings nicht damit begnügen, <strong>de</strong>n „Aufschwung <strong>de</strong>s Europas <strong>de</strong>r Verteidigung“ allein<br />

für Frankreich zu einer vorrangigen Angelegenheit zu machen, als ob sonst nichts eine Rolle spiele, und<br />

als ob die Hin<strong>de</strong>rnisse und Misserfolge nicht offensichtlich seien. Es ist in <strong>de</strong>r Tat sehr wahrscheinlich,<br />

dass diese Bemühungen auf die gleiche höfliche Skepsis und die gleiche Trägheit stoßen wie die<br />

vorhergehen<strong>de</strong>n. Innerhalb <strong>de</strong>r Europäischen Union müssen wir <strong>de</strong>shalb eine Wahl treffen: Entwe<strong>de</strong>r<br />

beharrlich vorgehen, auf die Zeit setzen und uns auf die Turbulenzen in <strong>de</strong>r Welt ver<strong>la</strong>ssen, um<br />

<strong>la</strong>ngfristig mit unseren Partnern über Absichtserklärungen hinaus eine echte gemeinsame Strategie<br />

aufzubauen, o<strong>de</strong>r die Lage mit unseren Alliierten, angefangen bei <strong>de</strong>n Großmächten, zu klären und sie<br />

über ihre Absichten zu befragen. Im Fall Großbritannien müsste die Frage <strong>la</strong>uten, wie weit das Land<br />

bereit ist, beim Lancaster House Abkommen mitzumachen, ob es budgetrelevante Entscheidungen<br />

treffen will, die im Rahmen dieses Abkommens sinnvoll sind, auf welche europäischen Partner es<br />

bestimmte Aspekte <strong>de</strong>s Abkommens aus<strong>de</strong>hnen will, und ob es mit <strong>de</strong>r Einrichtung eines wirklichen<br />

europäischen Zentrums für Analysen, Überlegungen und strategische P<strong>la</strong>nungen einverstan<strong>de</strong>n ist.<br />

Im Fall Deutsch<strong>la</strong>nd be<strong>de</strong>utet dies, das Land zu fragen, ob das von ihm herbei gewünschte politisch<br />

stärkere Europa nicht zu konkreteren Entscheidungen auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Verteidigungsindustrie und<br />

dazu führen sollte, dass das Land sich bei von Europa außerhalb <strong>de</strong>r Europäischen Union geführten<br />

Operationen resolut engagiert sowie dass Deutsch<strong>la</strong>nd und Frankreich bei innerhalb <strong>de</strong>r Allianz<br />

behan<strong>de</strong>lten Themen und Operationen im Rahmen einer konzertierten Aktion vorgehen.<br />

Im Falle <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gruppen Weimarer Dreieck und Weimar+ be<strong>de</strong>utet dies, sich ihr<br />

Engagement im Rahmen <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r EVA ausgewählten Projekte, bi- o<strong>de</strong>r multi<strong>la</strong>teraler Projekte, ihre<br />

Verfügbarkeit zur Teilnahme an eventuellen Operationen und einer Konzertierung zu innerhalb <strong>de</strong>r<br />

NATO behan<strong>de</strong>lten Fragen bestätigen zu <strong>la</strong>ssen.<br />

Auf je<strong>de</strong>n Fall hat Frankreich ein Interesse daran, k<strong>la</strong>rsichtiger, weniger <strong>de</strong>k<strong>la</strong>matorisch und<br />

anspruchsvoller aufzutreten, sich auf konkrete Zielsetzungen zu konzentrieren, sowie schließlich an<br />

bei<strong>de</strong>n En<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Kette, auf politischer und industrieller Ebene, zu han<strong>de</strong>ln.<br />

A. Auf Gipfelebene muss dringend eine <strong>de</strong>r Europäischen Union gemeinsame strategische Vision<br />

(wie<strong>de</strong>r)geschaffen wer<strong>de</strong>n, beginnend bei <strong>de</strong>n im Europäischen Rat versammelten führen<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn.<br />

Die Geschichte ist nicht zu En<strong>de</strong>, sie setzt sich in Form eines sich wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n multipo<strong>la</strong>ren<br />

Wettbewerbs weiter fort. Mit o<strong>de</strong>r ohne Frankreich? Wie können wir <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen, diffusen<br />

Drohungen gewachsen sein?: <strong>de</strong>n außer Kontrolle geratenen <strong>de</strong>regulierten Finanzsektor unter Kontrolle<br />

bringen, die Völkerbewegungen in <strong>de</strong>r Welt gemeinsam bewältigen, <strong>de</strong>n multipo<strong>la</strong>ren Wettbewerb<br />

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